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Mehrweg-System für Wein
Ebb & Flow Keg: Zapfen für die Zukunft
Bei der Abfüllung von Wein in Glasflaschen gibt es ein Problem: die Nachhaltigkeit. Eine Lösung bietet das Frankfurter Start-up Ebb & Flow Keg, das Wein in Mehrwegfässer aus Edelstahl abfüllt.
Ressourcen schonen, Müll vermeiden und regional einkaufen: Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind auch in der Gastronomie große Themen. Die Initiative Gastronomie Frankfurt e.V., ein Zusammenschluss von rund 100 lokalen Gastronomiebetrieben, rückte das Thema zuletzt im Mai mit der Veröffentlichung ihres Leitfadens „Initiative Klima-Gastronomie“ in den Fokus. Der Leitfaden basiert auf Analysen des Treibgasausstoßes von drei sehr unterschiedlichen Frankfurter Gastronomiebetrieben und soll Handlungsmöglichkeiten für unterschiedliche gastronomische Konzepte aufzeigen.
Exemplarisch analysiert wurden die Bar Shuka, das Daheim im Lorsbacher Thal und das Glauburg Café. Ein Aspekt des Leitfadens dreht sich um die Verwendung von Mehrweg-Verpackungen für Getränke. Während Bier und Softdrinks in der Gastronomie schon lange aus Edelstahlfässern gezapft werden, ist das bei Wein noch nicht Standard. „Es gab und gibt weiterhin kein flächendeckendes Mehrwegsystem für Weine in Deutschland. Genau das möchten wir aufbauen“, sagt Philipp Neveling, Geschäftsführer von Ebb & Flow Keg. Im März 2021 gründete er gemeinsam mit Partnerin Deandra Anderson das Frankfurter Start-up, das Wein in Edelstahlfässern für gastronomische Betriebe und Events anbietet.
Wie funktioniert das Mehrweg-System?
„Es gibt in Deutschland Fässer, es gibt Schankanlagen und Zapftechnik, aber es gibt keine Verknüpfung zwischen Weingut, Fass, Equipment und Gastronomie“, sagt Anderson. Hier setzt Ebb & Flow Keg an. Neveling und Anderson fahren zu den Winzerinnen und Winzern, füllen deren Wein ab und liefern die vollen Kegs, wie die Fässer genannt werden, bei ihren Kundinnen und Kunden ab. Dort werden sie wie Bier an die Schankanlagen angeschlossen und der Wein gezapft. Sobald die Kegs leer sind, werden die Fässer abgeholt, gereinigt und der Kreislauf beginnt von Neuem.
„Wir beschäftigen uns mit der Idee seit 2019“, sagt Anderson, die zusammen mit Neveling an der Hochschule Geisenheim Weinbau und Önologie sowie Internationale Weinwirtschaft studiert und dort erste Ideen für ein Mehrwegsystem für Wein ausgearbeitet hat. Damals wollte das Paar eine nachhaltige Weinbar in Frankfurt eröffnen und dort auch gezapften Wein aus Kegs anbieten. Doch den gab es bis zu diesem Zeitpunkt nur in kleinen lokalen Strukturen in Süddeutschland und nicht in Frankfurt, wie die beiden erklären. Aus verschiedenen Testläufen, bei denen Neveling und Anderson im Rahmen eines Hochschulprojekts selbst Wein in Fässern abfüllten, entwickelten sie ihren ursprünglichen Plan weiter und so wurde aus dem Traum von der eigenen Weinbar ein nachhaltiges Weinfachhandelskonzept für die Gastronomie.
Vorteile der Kegs
„Wir sind vor allem wegen des Themas Nachhaltigkeit gestartet“, betont Neveling. „Wir sparen mit dem System momentan gegenüber der Glasflasche 40 Prozent an CO2 ein.“ Und das, obwohl der Recyclinganteil in neuen Glasflaschen zwischen 60 und 90 Prozent beträgt. Besonders das Brennen neuer Flaschen fresse dabei viel Energie, so Anderson. Für die Gastronominnen und Gastronomen berge Wein in Kegs einen weiteren ganz praktischen Vorteil: Im Vergleich zu Wein in Glasfalschen könne 50 Prozent Platz eingespart und doppelt so schnell gezapft werden. Der Wein selbst bleibt gleichzeitig vier bis fünf Wochen nach Anbruch eines Fasses frisch.
Trotz der vielen Vorteile gebe es eine Hürde: Gezapfter Wein impliziert eine andere Art des Konsums. „Man hat immer ein Bild im Kopf, wie Wein aussehen soll“, sagt Neveling. Und das sei eben verknüpft mit der Weinflasche. Dabei sei spannend zu beobachten, dass gerade größere Flaschen mit mehr Prestige behaftet sind, wie etwa die berühmten Magnum-Flaschen. Ändere sich die Verpackung jedoch komplett, etwa im Fall von Bag-in-the-Box-Systeme oder auch Kegs, werde das vonseiten der Konsumentinnen und Konsumenten häufig mit einem Verlust an Wertigkeit assoziiert. Dabei bieten die Kegs kaum Einschränkung. Sowohl Rot- als auch Weiß-, Apfel- und Naturwein füllen Ebb & Flow Keg ab, das Weinsortiment umfasst in diesem Jahr rund 15 Weine. „Qualität ist für uns sehr wichtig. Wir beziehen nur Bio-Weine und momentan nur aus Deutschland“, betont Anderson.
Eine Lösung reicht nicht
Die Edelstahlfässer von Ebb & Flow Keg seien eine gute Mehrweg-Lösung, aber nicht die einzige, betont sie. Gerade für den Hausgebrauch seien Kegs mit einem Fassungsvermögen von 25 Litern nicht brauchbar. Hier benötige es ein Mehrwegsystem für Glasflaschen. „Das Wichtigste für Nachhaltigkeit ist, dass wir uns auf mehrere Lösungen anpassen und diese in die Wege leiten“, sagt Anderson. Denn eine Umsetzung werde jetzt gebraucht und nicht erst in einigen Jahren. Für Ebb &Flow Keg bedeute das vor allem eines: weiter- und Wein in Dosen noch bekannter machen.
Exemplarisch analysiert wurden die Bar Shuka, das Daheim im Lorsbacher Thal und das Glauburg Café. Ein Aspekt des Leitfadens dreht sich um die Verwendung von Mehrweg-Verpackungen für Getränke. Während Bier und Softdrinks in der Gastronomie schon lange aus Edelstahlfässern gezapft werden, ist das bei Wein noch nicht Standard. „Es gab und gibt weiterhin kein flächendeckendes Mehrwegsystem für Weine in Deutschland. Genau das möchten wir aufbauen“, sagt Philipp Neveling, Geschäftsführer von Ebb & Flow Keg. Im März 2021 gründete er gemeinsam mit Partnerin Deandra Anderson das Frankfurter Start-up, das Wein in Edelstahlfässern für gastronomische Betriebe und Events anbietet.
„Es gibt in Deutschland Fässer, es gibt Schankanlagen und Zapftechnik, aber es gibt keine Verknüpfung zwischen Weingut, Fass, Equipment und Gastronomie“, sagt Anderson. Hier setzt Ebb & Flow Keg an. Neveling und Anderson fahren zu den Winzerinnen und Winzern, füllen deren Wein ab und liefern die vollen Kegs, wie die Fässer genannt werden, bei ihren Kundinnen und Kunden ab. Dort werden sie wie Bier an die Schankanlagen angeschlossen und der Wein gezapft. Sobald die Kegs leer sind, werden die Fässer abgeholt, gereinigt und der Kreislauf beginnt von Neuem.
„Wir beschäftigen uns mit der Idee seit 2019“, sagt Anderson, die zusammen mit Neveling an der Hochschule Geisenheim Weinbau und Önologie sowie Internationale Weinwirtschaft studiert und dort erste Ideen für ein Mehrwegsystem für Wein ausgearbeitet hat. Damals wollte das Paar eine nachhaltige Weinbar in Frankfurt eröffnen und dort auch gezapften Wein aus Kegs anbieten. Doch den gab es bis zu diesem Zeitpunkt nur in kleinen lokalen Strukturen in Süddeutschland und nicht in Frankfurt, wie die beiden erklären. Aus verschiedenen Testläufen, bei denen Neveling und Anderson im Rahmen eines Hochschulprojekts selbst Wein in Fässern abfüllten, entwickelten sie ihren ursprünglichen Plan weiter und so wurde aus dem Traum von der eigenen Weinbar ein nachhaltiges Weinfachhandelskonzept für die Gastronomie.
„Wir sind vor allem wegen des Themas Nachhaltigkeit gestartet“, betont Neveling. „Wir sparen mit dem System momentan gegenüber der Glasflasche 40 Prozent an CO2 ein.“ Und das, obwohl der Recyclinganteil in neuen Glasflaschen zwischen 60 und 90 Prozent beträgt. Besonders das Brennen neuer Flaschen fresse dabei viel Energie, so Anderson. Für die Gastronominnen und Gastronomen berge Wein in Kegs einen weiteren ganz praktischen Vorteil: Im Vergleich zu Wein in Glasfalschen könne 50 Prozent Platz eingespart und doppelt so schnell gezapft werden. Der Wein selbst bleibt gleichzeitig vier bis fünf Wochen nach Anbruch eines Fasses frisch.
Trotz der vielen Vorteile gebe es eine Hürde: Gezapfter Wein impliziert eine andere Art des Konsums. „Man hat immer ein Bild im Kopf, wie Wein aussehen soll“, sagt Neveling. Und das sei eben verknüpft mit der Weinflasche. Dabei sei spannend zu beobachten, dass gerade größere Flaschen mit mehr Prestige behaftet sind, wie etwa die berühmten Magnum-Flaschen. Ändere sich die Verpackung jedoch komplett, etwa im Fall von Bag-in-the-Box-Systeme oder auch Kegs, werde das vonseiten der Konsumentinnen und Konsumenten häufig mit einem Verlust an Wertigkeit assoziiert. Dabei bieten die Kegs kaum Einschränkung. Sowohl Rot- als auch Weiß-, Apfel- und Naturwein füllen Ebb & Flow Keg ab, das Weinsortiment umfasst in diesem Jahr rund 15 Weine. „Qualität ist für uns sehr wichtig. Wir beziehen nur Bio-Weine und momentan nur aus Deutschland“, betont Anderson.
Die Edelstahlfässer von Ebb & Flow Keg seien eine gute Mehrweg-Lösung, aber nicht die einzige, betont sie. Gerade für den Hausgebrauch seien Kegs mit einem Fassungsvermögen von 25 Litern nicht brauchbar. Hier benötige es ein Mehrwegsystem für Glasflaschen. „Das Wichtigste für Nachhaltigkeit ist, dass wir uns auf mehrere Lösungen anpassen und diese in die Wege leiten“, sagt Anderson. Denn eine Umsetzung werde jetzt gebraucht und nicht erst in einigen Jahren. Für Ebb &Flow Keg bedeute das vor allem eines: weiter- und Wein in Dosen noch bekannter machen.
Web: www.ebbflowkeg.com
19. Juli 2023, 11.23 Uhr
Lisa Veitenhansl
Lisa Veitenhansl
Jahrgang 1997, Studium der Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt, seit November 2021 beim Journal Frankfurt. Mehr von Lisa
Veitenhansl >>
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