„Eine Hommage sowohl an die traditionelle als auch an die moderne Landhausküche“, so sieht Autorin Henrietta Green ihr Buch, und tatsächlich ist es mehr als eine schnöde Sammlung von Kochanleitungen. Green begibt sich auf eine Tour zu verschiedenen Lebensmittelmanufakturen, die noch handwerklich arbeiten, besucht etwa Milchwirtschaftsbetriebe, die Sahne oder Käse herstellen, und vermittelt ganz nebenbei auch noch die Kulturgeschichte zu den einzelnen Produkten. Das Spektrum ist dabei sehr groß und reicht von Back- und Konditorwaren über Würste, Schinken und Pâtés bis hin zu geräuchertem Fisch, eingemachtem Obst und Käse. Dass man das alles – oft mit nur geringem Aufwand – auch zu Hause herstellen kann, beweist Green direkt im Anschluss. In kurzen, verständlichen Abschnitten beschreibt sie, was man dazu jeweils braucht, worauf man beim Kauf achten sollte und wie man das fertige Produkt schlussendlich lagern kann.

Während Back- und Süßwaren häufig in Büchern thematisiert werden, sind vor allem die Kapitel rund um Wurst und Milchprodukte eine spannende Lektüre. Green geht hier zwar nicht allzu sehr in die Tiefe, aber macht Mut zu den ersten Schritten – um zum Beispiel den eigenen Frischkäse oder eigene Chorizo-Würstchen herzustellen (was viel leichter geht, als es sich anhört). Etwas sehr knapp fällt die Rubrik „Der Vorratsschrank“ mit Einmachgerichten von Chutney bis Konfitüre aus – wer sich hauptsächlich hierfür interessiert, sollte zu einem Spezial-Kochbuch greifen, allen anderen bietet Greens Werk einen informativen Überblick darüber, was man mit ein wenig Geduld und handwerklichem Geschick selbst machen kann.

„So schmeckt es auf dem Lande“ von Henrietta Green ist im Jan Thorbecke Verlag erschienen und kostet 22,90 Euro (Hardcover).