Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

Hopfen 2.0

Frischer Wind im Bierglas

Bei Wein, Whisky und Kaffee wird schon seit Jahren kräftig geschürft, gegurgelt und gespuckt – jetzt gelangt auch das Bier zu neuem Ruhm und kommt im neuen Style als Craft-Bier ins Glas.
Unabhängig, klein, authentisch und traditionell –das beschreibt die neuen Craft-Bier-Brauereien am besten. Und wie der Name schon vermuten lässt (Craft bedeutet schließlich Kunst- oder Handwerk) steht hier das Handwerk besonders im Vordergrund. In Deutschland ist diese Innovation, die eigentlich auch eine Rückkehr zu den Wurzeln ist, noch in ihren Anfängen. In Amerika jedoch kam Jack McAuliffe schon 1976 auf die Idee, sich gegen die großen Brauereien zu behaupten und mit der „New Albion Brewery“ die erste Gasthausbrauerei in den USA zu gründen. Seit der sogenannten „Craft-Bier-Revolution“ gegen die kaum originellen, industriellen Biere kamen immer mehr amerikanische Brauer auf die Idee, die Rezepte von historischen Biersorten hervorzukramen und diese neu zu interpretieren.

Was diese neue Biergattung so frisch und interessant macht, weiß der Bierbrauer und Mälzer Alexander Himburg aus dem BrauKunstKeller in Michelstadt. „Die Zeit des Saufens ist vorbei“, sagt er.


GENUSSWOCHE: Herr Himburg, was macht diesen Trend und die Biere so besonders?
ALEXANDER HIMBURG: Craft-Bier ist ehrlich und kreativ. Die Bereitschaft, Neues auszuprobieren und Altes weiter zu entwickeln, ohne Gewinnmaximierung in den Vordergrund zu stellen, ist einmalig. Beim Craft-Bier stand von Anfang an eine Geschmacksmaximierung um jeden Preis im Zentrum aller Bemühungen.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, solch außergewöhnliche Biere zu brauen?
Als ich mein erstes India Pale Ale getrunken habe, war ich sofort davon begeistert. Damals waren diese Biere aber noch sehr schwer zu bekommen und man musste einen relativ hohen Preis dafür bezahlen. Als Brauer ist es dann natürlich nicht weit her geholt diese Biere selbst zu brauen. Was ein Glück!

India Pale Ale?
IPA ist ein helles fruchtiges Bier, das zur Versorgung der Kolonialtruppen in Indien mit einem höheren Alkoholgehalt gebraut wurde, so dass es lange Seereisen überstand.

Welche Sorten stellen Sie her?
Dieses Jahr lag der Fokus auf meinem Standardsortiment. Dieses umfasst ein Pale Ale, das mein Einstiegs-Craft-Bier ist. Daneben gibt es drei verschiedene IPAs, die komplett unterschiedlich im Geschmack sind. Das macht auch den Bierstil IPA aus – während ein Pils wie ein Pils schmeckt und man verschiedene Marken oft nicht unterscheiden kann, ist die Bandbreite bei den IPAs aufgrund der Vielzahl verschiedener Hopfen und Hefesorten, die maßgeblich für den Geschmack sind, schier grenzenlos. Und das begeistert immer mehr Menschen.


Sind Sie an das Reinheitsgebot gebunden?

Meine Biere sind alle nach dem Reinheitsgebot gebraut. Niemand lässt sich gerne binden. So habe ich auch kein Problem damit, wenn man mit Honig, Himbeeren oder Gewürzen braut. Es gibt hervorragende Biere jenseits des Reinheitsgebots. Aber die Vielfalt innerhalb desselben ist ebenso groß, und somit überlasse ich die Frucht- und Gewürzbiere lieber den belgischen Brauern.

Wer gehört zu Ihrem Kundenkreis?

Der Kreis der Craft-Bier-Liebhaber wird immer größer. So sind es meist junge, experimentierfreudige Leute sowie ein wachsender Kreis von Menschen, die bereits im Ausland mit Craft-Bier in Kontakt gekommen sind. Die finden fast keinen Weg mehr zurück zum deutschen Einheitsbier. Auch das Trinkverhalten mit den schönen Gläsern und kleinen Mengen spricht immer mehr Menschen an. Die Zeit des Saufens ist vorbei. Lang lebe der Geschmack!

Was brauche ich, um mein eigenes Craft-Bier zu brauen?
Man benötigt in erster Linie Kreativität und die Passion für Bier. Dann noch einen kleinen Topf, Wasser, Malz, Hopfen und Hefe – und es kann losgehen!



Eine Auswahl an spannenden Craft-Bieren in der Region finden Genießer nicht nur in der großen Auswahl von Alexander Himburg, sondern auch bei den folgenden Adressen:

Restaurant 19, Mainz, Oberer Mombacher Weg 4, Tel. 06139/293021

Im Restaurant bekommen Gäste, neben Snacks und Co. über 60 regionale, nationale und internationale Craft-Bier-Spezialitäten und natürlich das hauseigene Selbstgebraute. Ausgefallen und nicht alltäglich.

BraufactuM, „Die Internationale Brau-Manufacturen GmbH“, Sachsenhausen, Aschaffenburger Straße 19, Infohotline: 0180/338 34 33

Hier haben Kunden Auswahl zwischen fruchtigen, fassgelagerten, hellen und dunklen Craft-Bier-Spezialitäten aus den internationalen Brauereien Rodenbach, Palm, Marston’s, Harviestoun, Birra Baladin, Brooklyn Brewery, Birrificio Italiano, Boon, Firestone Walker und der hauseigenen Brauerei.
 
28. Oktober 2013, 16.08 Uhr
kat
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
 
Top-News per Mail