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Foto: © Oliver Hege
Foto: © Oliver Hege

Der Restauranttest der Woche

KMH

Gutes aus der Nachbarschaft wird hier neu definiert: Im KMH werden regionale Produkte aus der angrenzenden Kleinmarkthalle serviert. Wer da an eine angestaubte Location denkt, hat weit gefehlt.
Ob liebste Fleischtheke für die einen, Austern-Lieferant des Vertrauens für andere und zweites Wohnzimmer und Szenetreff für wieder andere: Die Kleinmarkthalle erfüllt seit Jahren verschiedenste Bedürfnisse der Frankfurterinnen und Frankfurter. Doch vor allem bietet sie eines: die größte Vielfalt an frischen (und regionalen) Lebensmitteln mitten in der Stadt. Da grenzt es fast an ein Wunder, dass das, was in dem ehemaligen Fahrradladen und Concept Store an der Ostseite entstanden ist, erst jetzt (nach 70 Jahren!) passiert ist. Denn hier ist die Nähe zur Kleinmarkthalle nicht nur räumlich zu spüren, sondern findet sich auch auf der Speisekarte wieder.

Tagsüber spiegelt sich das geschäftige Treiben und es wird gut gemachte Bistroküche serviert (die Kalbsfrikadelle sei an dieser Stelle empfohlen); abends geht es, wenn gedimmtes Licht die olivgrünen Wände, Fliesen und rustikalen Holzmöbel in stilvolles Ambiente versetzt, durchaus lässig-eleganter zu. Was dann auf dem Teller landet, ist etwa Handkäse-Tatar vom „Käse Thomas“, was ohne Chichi klassisch mit eingelegten Zwiebeln und Kümmel angemacht ist. Dazu gibt es ausgehobenes Brot von der Bäckerei Huck und einen „Grenzgänger“ – Wein von Fritz Becker aus der Pfalz, der hier in verschiedenen Rebsorten ausgeschenkt wird. Es folgen gegrillte Jakobsmuscheln, die eher unscheinbar rund um ein salatähnliches Bouquet aus Pak Choi, grünem Apfel und Mungosprossen serviert werden. Während letzteres etwas arg trocken daherkommt, entschädigen die auf den Punkt gegrillten Protagonisten.

Die vegetarische Option der sonst recht fischdominierten-Karte, eine Aubergine aus dem Ofen, überzeugt wiederum gänzlich, was vor allem auch an der Kombination mit nussig-bissfestem Perlgraupenrisotto liegt. Mit Erbsen, Zuckerschoten und Tomaten angereichert, harmoniert es ganz prächtig mit der zart-rauchigen Aubergine. Passieren an diesem Abend im Service Fehler? Durchaus. Sind einige Speisen trotz Ankündigung ausverkauft? Auch das. Doch das Ganze fällt nur wenig ins Gewicht werden sie doch durch Herzlichkeit und Charme schnell ausgeglichen.
 
2. April 2024, 10.37 Uhr
Frida Herbst
 
Frida Herbst
seit nunmehr drei Jahren in freier Mitarbeit für das Journal Frankfurt tätig. Schreibt vor allem über Themen im Kultur- und Kulinarik-Bereich. – Mehr von Frida Herbst >>
 
 
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