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Foto: Oliver Henrich
Foto: Oliver Henrich

Gießener Gesamtschule für Streuobst-AG geehrt

Goldener Apfel 2015 verliehen

Für besondere Verdienste rund um den Schutz der hessischen Streuobstwiesen wurde auch in diesem Jahr der Goldene Apfel verliehen: Oberbürgermeister Peter Feldmann überreichte die Auszeichnung an die Gesamtschule Gießen-Ost.
Die Streuobstwiesen gehören zu Hessen wie der Apfelwein zu Frankfurt – und was wäre der Frankfurter Apfelwein schon ohne hessische Äpfel? Das Apfelweinfestival am Rossmarkt bietet deshalb die passende Gelegenheit, um auf die Bedeutung der Streuobstwiesen aufmerksam zu machen. Am 11. August wurde dort der Goldene Apfel 2015 verliehen. Der Preis, der seit 2007 jährlich vergeben wird, würdigt Gemeinden, Städte, Vereine sowie Privatpersonen, die sich durch ihr besonderes Engagement für den Schutz und Erhalt der hessischen Streuobstwiesen auszeichnen. Zusätzlich zu der goldenen Trophäe erhalten die Preisträger bereits zum dritten Mal in Folge ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Als Vorsitzender des Apfelweinverbandes eröffnete Martin Heil die Verleihung des Goldenen Apfels 2015. Er begrüßte Albert Langsdorf, Leiter der Naturschutz-Akademie Hessen, Peter Klingmann, Geschäftsführer der MGH Gutes aus Hessen GmbH, sowie Peter Possmann vom Verband der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien e. V. und Geschäftsführer der gleichnamigen Rödelheimer Familienkelterei. Mit 21 Bewerbungen sei die Konkurrenz um den Goldenen Apfel in diesem Jahr außerordentlich groß gewesen, erklärte Heil zu Beginn der Veranstaltung. „Das freut uns sehr, denn daran sehen wir, dass das Thema Streuobstwiese sehr aktuell und präsent ist“, so Heil weiter. Zu Recht, bestätigte Peter Klingmann: Die Streuobstwiesen seien für Hessen ein besonderes Natur- und Kulturgut; ein „ganz wichtiges Biotop“, wie Peter Possmann ergänzte. Insbesondere ältere, extensiv genutzte Streuobstwiesen beherbergten bis zu 2.500 Tier- und Pflanzenarten, so Albert Langsdorf. Ein Grund mehr, die Pflege der Wiesen angemessen zu würdigen.

Zum ersten Mal übernahm Oberbürgermeister Peter Feldmann diese Würdigung in Form der Laudatio und betonte prompt den besonderen Stellenwert der Streuobstwiesen und ihrer Früchte: „Das mit dem Apfel ist eine ganz alte Geschichte. Das gab‘s schon im Paradies.“ Als Teil des hessischen Kulturguts hätten die Wiesen besonderen Schutz verdient, viele Bäume würden allerdings nicht oder nur sehr selten gepflegt. Das Projekt der Gesamtschule Gießen-Ost zeigt, dass es auch anders geht. Der diesjährige Preisträger überzeugte die siebenköpfige Jury mit einer Vielzahl an Aktivitäten und dem Engagement der schuleigenen Streuobst-AG, die den Kindern ein Bewusstsein für die Belange des Umwelt- und Naturschutzes vermitteln soll. Biologielehrerin Uta Grasse nahm die Auszeichnung stellvertretend entgegen und erläuterte die Idee des Projekts, an dem sich jährlich rund 200 bis 300 Schüler beteiligen. Ziel sei es, so Grasse, den Kindern aus der Stadt die Herstellung ihrer täglichen Lebensmittel zu zeigen – und ihnen dabei insbesondere den Unterschied zur Ware aus dem Supermarkt zu verdeutlichen. Dazu habe die Gesamtschule Gießen-Ost bereits vor 20 Jahren eine eigene Streuobstwiese mit mehr als 25 Obstbäumen und zahlreichen schützenswerten historischen Sorten angelegt, die von Schülern und Lehrern gemeinsam gepflegt werde. Im Herbst seien Schüler der 5. Klassen für die Ernte und die Verarbeitung des Obstes zuständig. Mit Hilfe einer mobilen Presse keltere die Streuobst-AG so bis zu 1.000 Liter Saft jährlich; ein Teil werde verkauft, der Rest den Schülern als Aufwandsentschädigung geschenkt. Und der Erlös? Der fließe zurück in die Projektarbeit. Ebenso wie das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro, das an der Gesamtschule einen weiteren Beitrag dazu leisten wird, die Kinder in Sachen Natur, Ernährung und Nachhaltigkeit zu sensibilisieren.

Zu eben diesem Zweck wird der Goldene Apfel seit 2007 jährlich von der Naturschutz-Akademie Hessen, der MGH Guten aus Hessen GmbH und dem Verband der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien e. V. verliehen. Ausgezeichnet werden herausragende Verdienste rund um den Schutz und Erhalt der heimischen Streuobstwiesen. Noch bis zum kommenden Sonntag, den 16. August, lassen sich ihre Erträge in Form von Apfelwein und -saft, Cocktails und allerlei Mixgetränken auf dem Apfelweinfestival am Rossmarkt genießen.

Apfelweinfestival, Innenstadt, Am Rossmarkt, 7.-18. August 2015, So-Do 11-23 und Fr-Sa 11-24 Uhr
 
12. August 2015, 11.02 Uhr
Corinna Krenzer
 
 
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