Mit einer öffentlichen Kochaktion startet die Kampagne „Eine Stadtteilküche für Bornheim!“. Die Linke Frankfurt und das Kollektiv „Food That’s Left“ wollen allen Menschen der Stadt Zugang zu gesunden und warmen Mahlzeiten zu ermöglichen.
Lisa Veitenhansl /
Ob Altersarmut, Kinderarmut oder Armut in der Mitte der Bevölkerung: Frankfurt liegt bei vielen dieser Kennzahlen über dem Bundesdurchschnitt. Einer Auswertung des Mikrozensus zufolge betrug die Armutsgefährdungsquote in Frankfurt im Jahr 2023 21,2 Prozent – das ist über ein Fünftel der Stadtbevölkerung.
Laut der Stadtteilgruppe Bornheim-Ostend der Frankfurter Linken fehlt vielen dieser Menschen ein regelmäßiger Zugang zu gesunden Mahlzeiten. Sie fordert: „So wie Stadtbibliotheken und Schwimmbäder muss Ernährung Teil der kommunalen Daseinsvorsorge werden!“ Das soll durch sogenannte Stadtteilküchen mit „gesunden, warmen Mahlzeiten“ für einen Preis von je 1,50 Euro umgesetzt werden. Mit der Unterzeichnung des Milan Urban Food Policy Pact vor zehn Jahren habe Frankfurt sich politisch verpflichtet, als Kommune Verantwortung für Ernährungsgerechtigkeit zu übernehmen, betont die Stadtteilgruppe.
„Angesichts der Folgen des Klimakollaps und somit steigender Lebenshaltungskosten gehören Stadtteilküchen für alle zu einer urbanen Infrastruktur des 21. Jahrhunderts“, betont Alexis Passadakis, Mitglied von Die Linke Frankfurt. Gemeinsam mit dem Kollektiv „Food That’s Left“, das sich selbst als mobile und politische „Küche für Alle“ (KüfA) versteht, sowie weiteren Initiativen, Anwohnerinnen und Anwohnern findet am Samstag, 10. Mai, bereits eine öffentliche Kochaktion im Saalbau Bornheim mit anschließender kostenloser Essensausgabe statt. „Perspektivisch wollen wir, dass es in Frankfurt flächendeckend kommunale Stadtteilküchen in jedem Viertel gibt“, sagt Sabrina Butz, Mitglied im Kreisvorstand Die Linke Frankfurt.
Mit der Aktion am Samstag soll die Kampagne „Eine Stadtteilküche für Bornheim!“ starten. Los geht es um 16 Uhr, die Essensausgabe ist für 18 Uhr geplant.