Der Gastronomieführer Gault Millau 2012 ist erschienen und hat über die hessischen Restaurants viel Gutes zu berichten. Zwei Frankfurter Kochprofis werden sogar besonders hervorgehoben – etwa als Entdeckung des Jahres.

Einige kleine Überraschungen hält der Gault Millau auch in diesem Jahr bereit, wobei eine der erfreulichsten mit Sicherheit die Auszeichnung der Küche von Seven-Swans-Köchin Kimberley Unser als „Entdeckung des Jahres“ ist. Begründung: Weil sie „essbare Landschaften auf den Teller zaubert und ihre scheinbar unbekümmerte Gute-Laune-Küche mit Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Bio-Qualität bietet“. Das Seven Swans – vormals als Private Dining Club geführt – ist in diesem Jahr zum ersten Mal im Gault Millau aufgelistet und erreichte auf Anhieb 15 Punkte, genau wie das SchauMahl in Offenbach mit Koch Christoph Kubenz.

Erfreulich ist darüber hinaus, dass nun auch der Gault Millau endlich die außergewöhnlichen Qualitäten eines Matthias Schmidt (Villa Merton) erkannt hat und ihn erstmals mit 17 Punkten bewertet – was ihn in Frankfurt auf Platz zwei hinter Mario Lohninger bringt, der mit 18 Punkten für sein Liegerestaurant Silk (Fechenheim) die Pole Position hält. Weiterhin 17 Punkte erhält auch Patrick Bittner mit seinem Restaurant Francais im Frankfurter Hof; an die gleiche Adresse geht ferner die Auszeichnung für den Pâtissier des Jahres: Bittner-Mitarbeiter Oliver Näve überzeugte die Tester mit seinen „ungewöhnlichen, lustmachenden Desserts“.

Bei seinen Bewertungen weicht der Gault Millau mitunter deutlich vom jüngst erschienenen Guide Michelin ab. Der Zwei-Sterne-Koch Christoph Rainer etwa wurde erst in diesem Jahr auf 18 Punkte hochgestuft und ist damit auf einer Ebene mit Mario Lohninger, der vom Michelin seit Jahren nur mit einem Stern bedacht wird.

Weitere Aufsteiger in Hessen: Das Philipp Soldan in Frankenberg erreicht auf Anhiebt 16 Punkte, genau wie das im vergangenen Jahr neu eröffnete Carmelo Greco in Sachsenhausen und das Max on One im Jumeirah-Hotel in der Frankfurter Innenstadt. Sternekoch André Großfeld bekommt für seinen Gastraum der Sinne in Friedberg 16 statt 15 Punkte, ebenso wie die Ente in Wiesbaden. Neu in der Riege der 15-Punkte-Restaurants sind das Biancalani (Sachsenhausen), das Hohenhaus (Herleshausen), das Ox (Hilders/Rhön) und das Kraftwerk in Oberursel.