Traditionslokal sucht neue Bleibe
Auf und Zu

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Mutter Ernst muss ausziehen
Nach 81 Jahren muss das Mutter Ernst die Alte Rothofstraße verlassen. Eine neue Bleibe wird dringend gesucht, Wirt Stephan Ullrich bekommt unter anderem aus der Stadtpolitik Unterstützung
Lokale kommen und Lokale gehen, das gehört zum Leben in einer Großstadt einfach dazu. Von daher ist es schon eine Besonderheit, wenn ein Ordnungsdezernent sich persönlich einschaltet, um die Schließung eines Restaurants zu verhindern. Aber Mutter Ernst ist eben auch kein Restaurant, wie jedes andere. Mutter Ernst ist eine Zeitkapsel. Seit 81 Jahren hat sich hier so wenig wie möglich geändert. Nur steht die Welt drumherum nicht still und die Nachbarn der urigen Kneipe heißen heute Armani, Brioni, Gucci, Aigner und Cartier. Die Goethestraße liegt direkt um die Ecke und Plätze an einer der wichtigsten Luxuseinkaufsstraße Deutschlands sind begehrt. Deshalb hat Stephan Ullrich, der den Familienbetrieb in dritter Generation führt, jetzt auch eine Kündigung im Briefkasten gefunden. Ein neuer Investor aus Berlin hat die Häuser in der Alten Rothofstraße 12a und 12b übernommen, die Gebäude sollen abgerissen werden um Platz für Neubauten zu schaffen.
Das rief den eingangs erwähnten Ordnungsdezernenten Markus Frank auf den Plan. „Mutter Ernst darf nicht sterben“ postete dieser auf Facebook. „Wir haben sogleich mit Stephan Ulrich Kontakt aufgenommen und wollen unseren Beitrag leisten, dass Mutter Ernst eine Zukunft in Frankfurt hat.“ Die Wirtschaftsförderung möchte auch helfen, einige Angebote für neue Räume habe Stephan Ullrich schon bekommen, berichtet er der Frankfurter Rundschau. Am liebsten möchte er eigentlich in der Innenstadt bleiben, auch Sachsenhausen könne er sich vorstellen. „Bis zu 80 Plätze wären gut und am liebsten hätte ich was mit Außengastronomie“, verrät Ulrich dem Journal Frankfurt. Er wäre durchaus auch bereit, das Konzept einer neuen Location anzupassen, aber im Kern soll Mutter Ernst sich treu bleiben. „Never change a running system“ sagt der Wirt und der große Ansturm an Gästen gibt ihm recht.
Über neue Locations wird bereits spekuliert: Die Bild-Zeitung hat den seit langem leerstehenden Römerkeller als neue Location ins Gespräch gebracht, in den auch das Apfelweinmuseum ziehen möchte. In der Alten Rothofstraße soll der Betrieb bis zum letzten Tag weiterlaufen. Am 1. April ist Schluss. Wer Lust auf die legendären Frikadellen oder das Spiegelei mit Bratkartoffeln hat, sollte sich jetzt besser beeilen.
Mutter Ernst, Innenstadt, Alte Rothofstraße 12, Tel. 283822, Mo–Fr 10–22, Sa 10–16 Uhr
Das rief den eingangs erwähnten Ordnungsdezernenten Markus Frank auf den Plan. „Mutter Ernst darf nicht sterben“ postete dieser auf Facebook. „Wir haben sogleich mit Stephan Ulrich Kontakt aufgenommen und wollen unseren Beitrag leisten, dass Mutter Ernst eine Zukunft in Frankfurt hat.“ Die Wirtschaftsförderung möchte auch helfen, einige Angebote für neue Räume habe Stephan Ullrich schon bekommen, berichtet er der Frankfurter Rundschau. Am liebsten möchte er eigentlich in der Innenstadt bleiben, auch Sachsenhausen könne er sich vorstellen. „Bis zu 80 Plätze wären gut und am liebsten hätte ich was mit Außengastronomie“, verrät Ulrich dem Journal Frankfurt. Er wäre durchaus auch bereit, das Konzept einer neuen Location anzupassen, aber im Kern soll Mutter Ernst sich treu bleiben. „Never change a running system“ sagt der Wirt und der große Ansturm an Gästen gibt ihm recht.
Über neue Locations wird bereits spekuliert: Die Bild-Zeitung hat den seit langem leerstehenden Römerkeller als neue Location ins Gespräch gebracht, in den auch das Apfelweinmuseum ziehen möchte. In der Alten Rothofstraße soll der Betrieb bis zum letzten Tag weiterlaufen. Am 1. April ist Schluss. Wer Lust auf die legendären Frikadellen oder das Spiegelei mit Bratkartoffeln hat, sollte sich jetzt besser beeilen.
Mutter Ernst, Innenstadt, Alte Rothofstraße 12, Tel. 283822, Mo–Fr 10–22, Sa 10–16 Uhr
12. November 2019, 11.52 Uhr
jps
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