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Foto: Vapiano
Foto: Vapiano

Vorwurf gegen Bonner Systemgastronomie

Gammelpasta bei Vapiano?

Recherchen der Welt am Sonntag haben ergeben, dass die Pizza- und Pastakette Haltbarkeitsdaten von Lebensmitteln verändert und Gammel-Ware verkauft haben soll. Betroffen sein soll auch eine Filiale in Frankfurt.
Laut der Welt am Sonntag haben Mitarbeiter der Systemgastronomie Vapiano Vorwürfe gegen die Pizza- und Pastakette erhoben. Das Bonner Unternehmen soll Mindesthaltbarkeitsdaten von Fleisch und Gemüse gefälscht und verlängert haben. Die Vorwürfe betreffen bisher fünf Filialen: darunter Berlin, München, Hannover, Köln und Frankfurt.

Die Redaktion der Welt am Sonntag schätzt die Aussagen der Mitarbeiter als glaubwürdig ein. Die derzeitigen sowie ehemaligen Angestellten hätten eine eidesstattliche Erklärung abgeben. Ein Teil hätte außerdem vor der Kamera ausgesagt. Außerdem sollen der Redaktion Fotos vorliegen, die zeigen sollen, wie die Haltbarkeitsdaten von Pasta und Rindercarpaccio überklebt worden seien.

In der Gastronomie gibt es keine feste Regel, was den Verkauf von abgelaufenen Lebensmitteln betrifft. Dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zufolge, liegt diese Entscheidung in dem Ermessen des Restaurants. Die Vapiano-Mitarbeiter sollen aber von unappetitlichen Lebensmitteln berichtet haben. Ein Angestellter aus München soll der Welt am Sonntag gesagt haben: „Die Nudeln, die wir verkauft haben, hatten manchmal einen grünlichen Schimmer.“ Ein Mitarbeiter aus Hannover habe von eklig riechendem Hühnchen gesprochen und ein ehemaliger Mitarbeiter aus Frankfurt sagte der Zeitung: „Da hat mein Chef gesagt: Mach einfach den Wok heißer, dann schmeckt man es nachher nicht mehr.“

Das Bonner Unternehmen distanziert sich von den Vorwürfen: „Wir gehen den Vorwürfen daher konsequent nach, auch wenn sie zum Teil absurd erscheinen“, sagt Jochen Halfmann. Laut dem CEO der Vapiano SE werde gerade die Pasta täglich aus Hartweizengries und Wasser hergestellt: „Es gibt nicht den geringsten Grund, da etwas umzuetikettieren und damit gegen alle, aber auch wirklich alle Regeln zu verstoßen.“

Bereits im Mai dieses Jahres titelte die Welt am Sonntag: "Die Zustände hinter der Koch-Kulisse von Vapiano." Die Kritik bezog sich vor allem auf die schnelle Expansion des Unternehmens, die mit nachlassender Qualität und vielen Kundenbeschwerden einhergehe. Vapiano zählt in Deutschland 66 Restaurants, davon werden 27 selbst betrieben. Die restlichen 39 Filialen sind Joint Ventures beziehungsweise Franchise-Restaurants. Die Pizza- und Pastakette ist in 32 Ländern vertreten und beschäftigt 6000 Mitarbeiter. In Deutschland soll das Unternehmen im Vorjahr 175 Millionen Euro eingespielt haben.
 
2. November 2015, 11.10 Uhr
Vera Kuchler
 
 
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