Stadtpolizei und Lebensmittelkontrolleure haben sich erneut die Restaurants und Gewerbebetriebe rund um den Hauptbahnhof vorgeknöpft und zum Teil erschreckende Zustände vorgefunden.

Verletzungen des Eichgesetzes, Ungezieferbefall, zugestellt Notausgänge – schon wieder mussten Stadtpolizei und Lebensmittelkontrolleure mehrere Gastronomiebetriebe im Bahnhofsgebiet vorübergehend schließen. Auch einige Gewerbebetriebe hat es erwischt: Verdacht auf Mietwucher und Überbelegung.

Das Amt wundert sich: Offensichtlich sei manchen Betreibern von Gaststätten und Gewerbebetrieben immer noch nicht bewusst, dass durch Kontrollen die Einhaltung von Vorschriften überprüft und damit aktiver Verbraucherschutz betrieben wird. Nur so lasse sich erklären, warum bei zehn Kontrollen fünf Betriebe durch die Lebensmittelkontrolleure ganz oder in Teilbereichen vorübergehend geschlossen werden mussten und kein Betrieb ohne Beanstandung blieb.



Die Palette der aufgedeckten Mängel reicht von falscher Lebensmittelkennzeichnung über Verletzungen des Eichgesetzes bis zu starken Hygienemängeln und Ungezieferbefall. Auch bauliche Mängel förderte die Kontrolle vom 18. Februar zutage: zugestellte Notausgänge, offenliegende Stromkabel und illegal genutzte Gasträume mit zum Teil erheblicher Brandgefahr. Hinzugezogene Experten der Feuerwehr bestätigten die Eindrücke der Stadtpolizei und befürworteten die Versiegelung der beanstandeten Räumlichkeiten bis zur Behebung der Mängel.



In einem Geschäftshaus wurden ehemalige Büros als Wohnräume vermietet und zum Teil horrende Summen verlangt. So waren zum Beispiel für ein etwa zwölf Quadratmeter großes Zimmer ohne eigene Toilette und Nassbereich zwischen 440 und 520 Euro zu entrichten. Teilweise werden Zimmer, belegt mit drei oder vier Personen, für rund 230 Euro pro Bett vermietet. Die entsprechenden Erkenntnisse werden den zuständigen Fachämtern zur Verfügung gestellt.