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Neues vom Apfelwein

Sieben auf einen Streich

Bei der Apfelweinverführung im Apfelweinlokal „Zur Buchscheer“ zeigten die sieben hessischen Wirtshauskelterer, welche flüssigen Köstlichkeiten aus heimischen Streuobstwiesenäpfeln entstehen können.
Speierling oder Quitte, sortenrein gekelterte Apfelweine oder Weine vom Apfel, mit denen der Apfelwinzer das Terroir in die Flasche bannt, Apfel-Sherry oder Apfel-Secco? Apfelwein ist nicht gleich Apfelwein und die Hessischen Wirtshauskelterer kreieren kreativ und mit Spaß an der Innovation eine Vielzahl von Weinen und Apfelwein-Spezialitäten - jede mit ihrer ganz eigenen Tradition.

In den lauschigen Lauben im Garten des Apfelweinlokals konnte man rund 35 verschiedene Apfelweine und 15 Apfelweinspezialitäten des Jahrgangs 2010 verkosten. Gastgeber Robert Theobald stellte seinen säurebetonten, spritzigen, sauberen Hausschoppen aus Äpfeln von Kronberger und Wetterauer Streuobstwiesen gekeltert ein. Der zweite Frankfurter Kelterer im Bunde, Jürgen Schuch, präsentierte eine Goldparmäne, fruchtig, angenehm mild und mit dem typischen nussigen Charakter der Goldparmäne, den er sauber ins Fass gebannt hat. Aus dem Odenwald war „Apfelweinprofessor“ Peter Merkel mit seinem hellgelben, erfrischend spritzigen Apfelwein von der Edellage „Item“ angereist. Verschiedene Renetten-Sorten, Bohn- und Rosenapfel hat er beim Keltern und im Keller zu einem harmonischen, leicht moussierenden Apfelwein ausgebaut. Sein Odenwälder Kollege Armin Treusch stellte ganz experimentierfreudig einen Rheinischen Bohnapfel sur lie vor, der entgegen der Tradition direkt von der Hefe und ungefiltert auf die Flasche gezogen wurde. In der Nase den kräftigen Hefeduft, entfaltet sich der klassische Streuobstwiesenapfel auf der Zunge grandios. Auch wenn da noch Reifepotential drin ist, wie Armin Treusch erklärte.

Auch im hessischen Norden und auf den Höhen der Rhön gedeihen die Äpfel, die man für einen blitzsauberen Apfelwein braucht. Willi Arnold von der Hainmühle in Homberg/ Ohm ist es mit seinem trockenen Boskoop 2010 mit langem, deutlichen Boskoop im Abgang gelungen, die feine Säure des Apfels auf die Flasche zu ziehen. Kollege und Rhön-Aktivist Jürgen Krenzer glänzte wieder mit einem ganz besonderen „Stöffche“, nämlich vom seltenen Apfel „Kardinal Bea“, der in den Höhenlagen der Rhön gut gedeiht. Auf der Zungenspitze leichte Gerbstoffe, changiert der stille Apfelwein auf der Zunge facettenreich fruchtig bis zum Abgang mit Tanin-Anklängen.

Die Kooperation der Hessischen Wirtshaus Kelterer ist eine Idee selbst kelternder Gastronomen, die den Apfelwein und seine Kultur leben und wieder stärker erlebbar machen möchten. Jeder dieser „glorreichen Sieben“ Robert Theobald (Zur Buchscheer, Frankfurt), Armin Treusch (Treusch´s Schwanen, Reichelsheim im Odenwald), Jürgen Schuch ( Schuch´s Restaurant, Frankfurt), Michael Stöckl (Landsteiner Mühle, Weilrod), Peter Merkel (Gasthaus Dornröschen, Höchst-Annelsbach im Odenwald), Willi Arnold (Hainmühle, Homberg/Ohm) Jürgen Krenzer (Rhönschafhotel Zur Krone und Rhöner Schaukelterei, Seifferts in der Rhön) ist ein überzeugter Lokalist, der sich mit seiner Arbeit in Küche und Keller für den Erhalt regionaler Spezialitäten und der typisch hessischen Streuobstwiesen einsetzt.
 
22. Mai 2011, 10.44 Uhr
Franka Hartenfeller
 
 
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