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Lost & found

Von Katzen und Fahrrädern

Die jährliche Verkaufsaktion des Fundbüros des Sheraton Frankfurt Airport Hotel brachte wieder viel Geld ein. Dieses Mal geht der Erlös an UNICEF. Neben Alltagsdingen haben Hotelgäste auch Kurioses vergessen, zum Beispiel eine Mikrowelle oder ein Maschinengewehr.
Das Sheraton Frankfurt Airport Hotel & Conference Center hat 1008 Zimmer und ist somit Deutschlands drittgrößtes Hotel. Dementsprechend viele Gegenstände werden von Hotelgästen vergessen und nach rund einjähriger Lagerung unter den ungefähr 360 Hotelmitarbeitern zum „Schnäppchenpreis“ und für einen guten Zweck verkauft. In diesem Jahr ging der Erlös von über 700 Euro an die Kampagne „Road to Awareness“ – einer gemeinsamen Aktion der Starwood-Hotels und UNICEF. Neben Kleidung, Stofftieren, Büchern oder Toilettenartikeln, deren Wert so gering ist, dass sich der Eigentümer nicht meldet oder sich die Zustellung per Post nicht rentiert, waren auch einige kuriose Fundstücke dabei, wie zum Beispiel hunderte Meter aufgerolltes Elektrokabel, ein kleines Souvenir-Trachtenpärchen aus Gips oder auch ein komplettes Fahrrad.

Grundsätzlich wird versucht, den Gästen ihre vergessenen Gegenstände auf möglichst schnellem Weg nachzusenden. Oft handelt es sich auch um Geschäftsreisende, die bei ihrem nächsten Stopp in Frankfurt persönlich zur Abholung erscheinen. Trotzdem hat das Hotel ein eigenes Fundbüro eingerichtet, und erfasst so jeden vergessenen Artikel, damit dieser verwaltet und im glücklichsten Fall auch schnell wiedergefunden und seinem rechtmäßigen Besitzer übergeben werden kann. Für mindestens ein Jahr wird hier alles Vergessene eingelagert, was nicht verderblich und gefährlich ist oder einen kriminellen Hintergrund zu haben scheint. Aber nicht alles, was vergessen wird, wandert in das Fundbüro des Hotels. So wurde in fast 40 Jahren Hotelbetrieb beispielsweise Rauschgift, ein Maschinengewehr oder Munition gefunden und anschließend der Polizei übergeben. Aber auch Tiere wurden schon vergessen. Ein lebender Skorpion jagte einer Housekeeping-Mitarbeiterin einen gehörigen Schrecken ein und wurde in den Frankfurter Zoo gebracht, während sich eine vergessene Katze wiederum, die sich hinter der Waschbeckenabdeckung versteckt hatte, nachts zum neuen Gast ins Bett legte. Der Besitzer hatte sein Haustier schließlich abgeholt und wieder mit nach Hause genommen. Weitere kuriose Fundstücke waren unter anderem Rohdiamanten im Wert von 30.000 Euro, Bargeld in ähnlicher Höhe, Unternehmensbilanzen und -verträge, eine Kreissäge, ein Pelzmantel oder auch ein später entsorgtes Gebiss. Nur die Hintergrundgeschichte eines riesigen Messers, das in einem Deckenpaneel versteckt war, konnte bis heute nicht aufgeklärt werden.
 
19. August 2013, 18.34 Uhr
Leonie Trebing
 
 
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