Seit Anfang August ist das vegane Bistro der Metzgerei Bio-Spahn auf der Berger Straße geschlossen. Ab September werden die veganen Ersatzprodukte über 50 Tegut-Filialen vertrieben.

„Wir haben unser Hobby – ‚das vegane Essen‘ – richtig teuer bezahlt“, erklärt Metzger Michael Spahn auf seiner Facebook-Seite. Seit der Eröffnung des veganen Bistros im Februar 2014 im Nachbarhaus seiner Bio-Metzergei Spahn habe es das Familienunternehmen 55.000 Euro gekostet, die sie innerhalb von 15 Monaten "verbrannt" hätten. Auf Rückfrage bei seiner Frau Claudia Spahn heißt es auch von ihrer Seite, es habe sich finanziell nicht gelohnt.

Der gelernte Metzger fing vor drei Jahren an, sich für vegane Ernährung zu interessieren, und begann zu experimentieren. Rund 100 Produkte führt er heute in seinem Sortiment, die die Familie Spahn auch in Zukunft weiter produzieren will und über die Supermarktkette Tegut vertreiben wird. Der Start für den Vertrieb ist für Anfang September geplant, ab dann würden rund 50 Tegut-Filialen mit rund zehn Produkten aus der Frischetheke beliefert. Ob auch Frankfurter Filialen dabei sind, weiß Michael Spahn derzeit noch nicht, da die Produkte gesammelt an die Hauptniederlassung in Fulda geliefert werden.

Für Spahn liege es in der „heutigen Mentalität“, dass Menschen Supermärkte dem Einzelhandel vorziehen: „Je anonymer das Angebot ist, desto mehr wird gekauft.“ Die Zukunft sieht er außerdem im Online-Geschäft, weshalb er das vegane Sortiment schon länger über seine Homepage vertreibt. „Das wird sehr gut aufgenommen“, so Spahn. Viele Bestellungen erhalte die Metzgerei aus kleinen Dörfern, die keinen veganen Supermarkt um die Ecke haben.

In den Räumen der Metzgerei soll es aber auch in Zukunft den veganen Mittagstisch sowie das gesamte Sortiment geben. So brachte Spahn bereits vor der Eröffnung des Bistros seine Kreationen an die Kunden und wird nun auch in Zukunft wieder so verfahren.

Mit dem Vertrieb von veganen Produkten an Großmärkte tritt Spahn in die Fußstapfen von Veganz. Der vegane Supermarkt mit Sitz in Berlin liefert seine Eigenmarke seit wenigen Tagen an größere Supermarktketten wie Edeka, Globus, Metro oder Netto. Außerdem seien ihre Produkte testweise bei 54 DM-Drogerie-Märkten zu finden. In Deutschland zählt Veganz sieben Filialen, die einzige hessische Niederlassung ist am Bornheimer Uhrtürmchen.