Außerhalb des Bahnhofsviertels hatten es strenggläubige Muslime bislang schwer, ein Restaurant zu finden, in dem sie Fleisch essen können. Ein neues Halal-Steakhouse im Nordend ändert das.

Im Nordend hat ein Restaurant eröffnet, das in seiner Art in Frankfurt bislang einzigartig ist: Im Green Halal Steakhouse kommt, wie der Name schon sagt, nur Fleisch auf den Tisch, das den muslimischen Glaubensgesetzen entspricht.

„Die Idee hatte ich schon vor einigen Jahren, als ich selbst Steak essen war“, erzählt Osman Yesil, der das Restaurant gemeinsam mit seinem Compagnon Hakan Pakoeren eröffnet hat. Damals, im Steakrestaurant, fiel Yesil auf, wie schwer es Muslime damit haben, ein Steak zu bekommen, das ihren Speisegesetzen entspricht. Das wollte er ändern, er begann mit der langwierigen Suche nach Fleischlieferanten und war schließlich erfolgreich. Sein Rindfleisch bezieht er aus Uruguay und betont die besonders gute Qualität. Ein 250-Gramm-Steak kostet in seinem Restaurant mit Salat und Knoblauchbrot 22,50 Euro. Außerdem kommen auch Burger, Pasta, Lammkotelett und vieles mehr auf den Tisch.

Mit ihrem Halal-Steakhouse-Konzept sind er und Pakoeren deutschlandweit die Ersten und Einzigen, sagt Yesil. Obwohl das Restaurant erst seit zwei Wochen geöffnet hat, sei es schon sehr gut angenommen worden, viele Muslime beglückwünschen ihn und seinen Partner zu dem neuen Laden. Aber auch die ersten Tierschützer hätten sich schon zu Wort gemeldet, die mit der Halal-Schlachtung nicht einverstanden sind. Schließlich werden die Tiere geschächtet: Mit einem speziellen Messer wird ein Schnitt quer durch die Halsunterseite durchgeführt, wobei die großen Blutgefäße sowie Luft- und Speiseröhre durchtrennt werden. Mit dem Schächten soll das rückstandslose Ausbluten des Tieres gewährleistet werden, denn der Verzehr von Blut ist im Islam verboten. Da dieses Vorgehen in Deutschland nicht ohne vorangegangene Betäubung des Tieres erlaubt ist, beziehen viele Halal-Restaurants ihr Fleisch aus dem Ausland, so wie auch das Green Halal Steakhouse. An der Tierschutz-Diskussion will sich Yesil aber nicht beteiligen. „Wir halten uns an die Gesetze, und das ist das Wichtigste“, sagt er.

Während des Fastenmonats Ramadan, der am 17. Juli endet, hat das Green Halal Steakhouse andere Öffnungszeiten als gewöhnlich. Dann werden von Montag bis Sonntag nur von 11 bis 15 und von 20 bis 24 Uhr Steaks und Co. serviert. So lange gibt es auch ein besonderes Angebot zum gemeinsamen Fastenbrechen: Wer ein Hauptgericht zum regulären Preis bestellt, bekommt noch eine Vorspeise und ein Dessert aufs Haus.

Green Halal Steakhouse, Nordend, Eschersheimer Landstraße 44, Tel. 50927494, Mo–So 11–23 Uhr (bis 17. Juli 2015 Mo–So 11–15, 20–24 Uhr)