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Eating out
Halb italienisch, halb französisch – Nizza!
Foto: Khanita Roebig
Khanita Roebig
Auf Französisch wird die Stadt Nice genannt, das Volk nennt es Niçois und auf Italienisch heißt es Nizza – die schöne Stadt am Meer hat viele Verehrer!

Zunächst ein paar Fakten: Nizza liegt zwischen an der Côte d’Azur direkt am Mittelmeer, die Entfernung zur italienischen Grenze beträgt gerade mal 30 Kilometer und zum Fürstentum Monaco sind es nur zehn. Die Stadt gehört zum Département Alpes-Maritimes; gemeinsam mit 23 umliegenden Gemeinden bildet Nizza die Communauté d’agglomération de Nice-Côte d’Azur, ist die zweitgrößte Stadt der provenzalischen Region PACA nach Marseille und die fünftgrößte Frankreichs.  



Durch seine gut geschützte Lage ist Nizza auch im Winter einer der wärmsten Orte an der französischen Côte d’Azur. Die angenehmsten Reisemonate sind von Mai bis Oktober und hat man mit dem Wetter Glück, kann man sogar noch Anfang Oktober bei angenehmen Temperaturen ins Meer gehen. Die Monate Juni bis August können allerdings sehr heiß werden, die Winter sind hingegen mild und angenehm – es gibt in Nizza kaum Frost oder Schnee. Deshalb war die Stadt im 18. und 19. Jahrhundert bereits beliebtes Winterquartier für Wohlhabende, besonders für Mitglieder der britischen und russischen Aristokratie, darunter auch die Zarenfamilie. Noch heute zeugen große Hotels und Gärten sowie die sehenswerte orthodoxe Kirche von diesen goldenen Zeiten. Nizza hat leider keinen Sand-, sondern besitzt einen Kiesstrand. Das milde Klima begünstigt auch den Weinbau: Das Weinbaugebiet um Nizza trägt den Namen Bellet und erwirtschaftet zwar keine großen, dafür aber interessante, charaktervolle Tropfen zu vernünftigen Preisen.



Hingestreckt  an der Baie des Anges, der Engelsbucht mit ihrer weltberühmten Promenade des Anglais, reihen sich die Luxushotels dicht an dicht und das bekannteste ist hier sicherlich das Hotel Negresco. Außerdem gibt es viele kleine Restaurants direkt am Strand. Beliebt an warmen Wochenenden, nutzen die Einheimischen ihre Engelsbucht auch gern mal selbst zum Badespaß. Für sie ist die Promenade des Anglais schlicht die Promenade oder die Prom. Hier tummeln sich zu jeder Tageszeit Spaziergänger, Jogger, Inlineskater. Den Touristen bieten sich Aktivitäten wie Sagways und Inlineskating. Neben zahlreichen Anlässen wie dem jährlichen Karneval entlang der Promenade ist sie insbesondere für ihre blauen Stühle (chaises bleues) und ihre typischen Pergolas bekannt.



Der Cours Saleya ist einer der belebtesten Plätze in Alt-Nizza; jeden Vormittag hat man hier Gelegenheit, auf dem turburlenten Gemüse- und Blumenmarkt einzukaufen – außer montags, weil dann Zeit für den Marché Brocante Saleya, den berühmten Antiquitätenmarkt ist. Der Cours Saleya ist ein typisch  mediterraner Markt, wie man ihn häufig in der Provence antrifft und beinahe rund um die Uhr voller Leben. Man bekommt hier frisches Gemüse, Obst, aromatische Gewürze und duftende Kräuter aus der Region wie etwa Thymian, Rosmarin und selbstverständlich Lavendel, aber auch typische Erzeugnisse wie Käse, Oliven und Wurst aus dem Hinterland von Nizza. Außerdem finden sich hier jede Menge schöner Cafés und Restaurants. Sehenswert sind natürlich auch die anderen Märkte der Altstadt sowie der Obst- und Gemüsemarkt im Stadtviertel Libération.



Zwischen dem Place de Garibaldi und dem Hafen befinden sich zahlreiche Bistros und Restaurants, in denen auch die Einheimischen gerne einkehren. Sehr bekannt ist zum Beispiel das Café de Turin. Es heißt zwar Café, ist aber ein ausgewachsenes Restaurant, in dem man die große, berühmte Meeresfrüchte-Platte (Plateau) und alle anderen frischen Krustentiere von Austern über Krebse bis zum Seeigel serviert. Verlässt man den Place de Garibaldi nach links in Richtung Place Masséna, kann man im Sommer in der grünen und kühlen Parkanlage eine Pause einlegen. Es wird dort sogar die Luft mit Sprinkleranlagen befeuchtet – wunderbar!



Für mich als Köchin und somit Selbstversorgerin ist ein Restaurantbesuch nicht immer die richtige Wahl, doch bei meinem letzten Besuch erreichte mich die Nachricht, dass der ehemalige Drei Sterne-Koch Dominic Le Stanc das Hotel Necresgo verlassen und sein eigenes Restaurant La Merenda eröffnet hat. Er wollte sich nicht mehr dem täglichen Druck eines Sternekochs aussetzen und serviert jetzt heimische nizzaische Küche zu sehr reellen Preisen – ein ehemaliger Sternekoch kann einfach nicht aus seiner Haut. So kommen hier beispielsweise Sardines farcies, gefüllte Sardinen, Pâtes au pistou, grüne Nudeln mit Pesto oder Fleur de Courgettes, also frittierte Zucchiniblüten auf den Tisch, gefolgt von Hauptspeisen wie Bacalao-Eintopf mit Kartoffeln und natürlich Süßspeisen, wie man sie nur im französischen Süden bekommt. Regionale Kochkunst auf höchstem Niveau im unverkrampften Ambiente – das La Merenda ist ein sehr kleines Restaurant und Reservierung somit dringend empfohlen!

Mehr Infos und Buchung hier.
Weitere Informationen hier
 
20. April 2015
Khanita Roebig
 
 
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