Mit der österreichischen Küche verbinden die meisten Menschen sicher Wiener Schnitzel und Sachertorte. Aber wer kennt schon Grammelknödel oder Rübenschlutzer? Auf über 200 Seiten bringt Sarah Wiener dem Leser diese und viele andere österreichische Spezialitäten näher. Dass ihr dieses Buch eine Herzensangelegenheit ist, erfährt der Leser schon im Vorwort: Wiener freut sich, endlich ein Kochbuch ihrer Heimat zu widmen, denn das Essen unserer Kindheit prägt ja bekanntlich den Geschmack.

Das Buch besteht aus fünf Kapiteln, die Titel tragen wie „Sturm in Österreich“ oder „Zucker war sein letztes Wort“, und damit einen Bogen schlagen von deftigen Vorspeisen (passend zum jungen Wein, der in Österreich Sturm genannt wird) über Hauptgerichte aus frischen Garten-, Feld und Stallprodukten hin zu den nicht umsonst so berühmten österreichischen Mehlspeisen wie Strudel oder Topfentorten. Neben ihren eigenen Rezepten finden sich auch die besagten Herdhelden: Köche, die Sarah Wiener mit Besonderem oder aufregend Neuem beeindruckt haben, beispielsweise Christian Göttfried aus Oberösterreich mit seiner „Biersuppe mit Erdäpfelknöderln“ oder Anna Holzer aus Osttirol, die ihr „Berglamm im Kräuterheumantel“ vorstellt.

Die Rezepte sind verständlich und unkompliziert beschrieben, zu vielen bietet die Köchin amüsante Informationen, Tipps zu Beilagen und praktische Varianten an; außerdem sind alle Gerichte mit ansprechenden großformatigen Fotos abgebildet. Und wer nicht weiß, was Paradeiser, Grammeln, Kren oder Powidl sind, findet im praktischen Küchendolmetscher am Ende des Buches die Übersetzung.

Alles in allem ist das Buch mehr als nur ein Kochbuch, nämlich zugleich auch Lesebuch, dem die Geschichten aus Wieners Leben und von ihrer Reise eine persönliche Note.

„Herdhelden“ von Sarah Wiener ist im Gräfe und Unzer Verlag erschienen und kostet 24,90 Euro.