Was gibt es Schöneres, als ein gutes Essen, das von einer schmackhaften, cremig-leichten Sauce umschmeichelt wird, sodass es ein kleines Freudenfeuerwerk auf der Zunge auslöst? Vielleicht den Stolz, diese leckere Krönung selbst zubereitet zu haben? Wer kocht, weiß, was Mirko Reeh uns mit seinem Titel „Die Soße macht’s!“ sagen will. Der TV-Koch hat die Saucenfibel in Eigenregie herausgebracht, die Schluss macht mit angebrannten Sahnetunken und geschmacklosem Tomatenbrei. Besonders das einfache Layout und die kurzen Beschreibungen sorgen für Spaß beim Kochen, denn das Buch lädt durch seine Einfachheit dazu ein, es zu benutzen: Man legt es neben den Herd, knickt es, bekleckert es und wischt es dann mit einem Lappen wieder sauber.

Statt jeden noch so kleinen Handgriff ausladend zu beschreiben, reichen Mirko Reeh bereits wenige kurze Passagen, um seine Rezepte zu erklären. Die Zubereitung seines Sambal Ölek ist beispielsweise mit einem einzigen Satz beschrieben: „Die Chilischoten mit Kernen im Wasser weich kochen, danach abgießen und mit den restlichen Zutaten fein pürieren.“ In der Kürze liegt eben die Würze! Die Saucen sind trotz kurzer Zubereitungserklärungen leicht nachzukochen und müssen hinterher nur noch abgeschmeckt werden.

Ein weiteres Highlight sind die vielen Variationsmöglichkeiten, die Reeh anbietet. Statt jeder Sauce ein eigenes Rezept zu widmen, gruppiert er nach Zubereitungsart. So lernt man erst, wie man die Basis einer Schaumsauce macht, und später, wie man diese variieren kann. Ein Lektor hätte allerdings an manchen Stellen nicht geschadet.

Insgesamt liefert Mirko Reeh mit „Die Soße macht’s“ ein rundum stimmiges und empfehlenswertes Saucen-Kochbuch für Anfänger und Fortgeschrittene. Obwohl mehr Heft als Buch, ist das Werk voll mit interessanten, ausgefallenen, einfachen und schweren Rezepten für die süßen und salzigen Highlights einer jeden Speise. Damit sollte die Zeit der schlechten Saucen wohl endgültig vorüber sein.

„Die Soße macht’s!“ von Mirko Reeh ist bei Books on Demand erschienen und kostet 12 Euro.