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Weinernte
Kommt jetzt der Jahrhundertjahrgang 2018?
Trockenes Wetter = starke Weine? Wir haben die Experten gefragt, was von der aktuellen Weinlese zu halten ist und ob Sammler schon mal Platz im Weinkeller schaffen müssen.
Ein Experte des Handelsblattes hat vor einigen Wochen schon dazu geraten, in Weine aus diesem Jahr als Geldanlage zu investieren. Uns interessiert weniger die Preisentwicklung und mehr der Genuss. Deshalb haben wir uns mit den Kellermeistern der Region darüber unterhalten, was der Jahrgang 2018 taugt.
„Das Weinjahr 2018 war erneut ein Jahr der Wetterextreme. Mussten die VDP.Winzer 2017 bei der Lese noch den Turbo einschalten und nicht nur früh, sondern auch sehr schnell lesen, fiel 2018 zwar der Startschuss historisch früh – die Winzer konnten sich allerdings wegen der sonnigen, stabilen Witterung Zeit bei der Lese lassen“ bilanziert der Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) und Klaus-Peter Heigel, Kellermeister im VDP.Weingut Wirsching verspricht „sehr dichte, expressive und lagerfähige große Weine.“
„Wir sind sehr zufrieden mit der Ernte“, urteilt Thomas Muno, Kellermeister der Weinland Rheingau Winzergenossenschaft. „Sowohl qualitativ als auch quantitativ haben wir eine sehr gute Ernte.“ Er selbst habe im Sommer noch Befürchtungen gehabt, die Trockenheit könnte den Ernteertrag verringern. „Aber die Wurzeln alter Reben reichen bis zu zehn Metern in den Grund, da finden die genügend Wasser.“ Das künstliche Bewässern ist den Winzern übrigens verboten. Nur junge Reben, die noch nicht ausgewachsen sind, dürfen Wasser aus dem Schlauch bekommen. „Erzeugnisse aus unzulässigerweise beregneten Anlagen dürfen nicht als Qualitätsweine vermarktet werden“ schreibt das Weinrecht vor.
Auch an der Bergstraße ist man begeistert von der aktuellen Weinernte. Jürgen Kronenberger ist Kellermeister bei der Odenwälder Winzergenossenschaft Vinum Autmundis. „Im letzten Jahr haben wir 70 Hektoliter pro Hektar geerntet, in diesem Jahr kamen wir auf 85.“ Besonders den Rotweinen tut das mediterrane Klima gut. „Beim Spätburgunder haben wir 105 bis 114 Grad Oechsle gemessen, das ist ausgezeichnet.“ Grad Oechsle ist eine Maßeinheit für das Mostgewicht der Trauben und ein wichtiges Qualitätskriterium von Wein. Er basiert auf der Dichte des Mostes. Als Mindestmostgewicht für einen Kabinettwein gelten 70 bis 80 Grad Oechsle, wobei unterschiedliche Weingüter hier sehr unterschiedliche Standards haben.
Nur einer Sorte Wein bereitet das aktuell warme Wetter noch Schwierigkeiten: Dem Eiswein. Der braucht Nachttemperaturen unter Minus Sieben Grad. „Wir haben einige Hektar hängenlassen“, berichtet Kronenberger. Damit die Vögel die Trauben nicht klauen, sind die Stöcke jetzt in Netze verpackt. Kronenberger ist geduldig. „Bis Dezember halten die Trauben sicher noch.“ Ob er sich nächstes Jahr ähnliches Wetter wünscht? Da muss Jürgen Kronenberger nicht lange grübeln. „Ja, aber ein bisschen mehr Wasser wäre schon gut. Bis Mitte August darf es gerne ein wenig nasser sein.“
“Ist dieser Wein ein Spitzenjahrgangswein?“ Das Weingut Machmer aus Rheinhessen hat die vermutlich einzige, universell richtige Antwort auf diese Frage: „Probieren Sie ihn, dann wissen Sie, ob er Ihnen schmeckt und das ist doch am wichtigsten!”
„Das Weinjahr 2018 war erneut ein Jahr der Wetterextreme. Mussten die VDP.Winzer 2017 bei der Lese noch den Turbo einschalten und nicht nur früh, sondern auch sehr schnell lesen, fiel 2018 zwar der Startschuss historisch früh – die Winzer konnten sich allerdings wegen der sonnigen, stabilen Witterung Zeit bei der Lese lassen“ bilanziert der Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) und Klaus-Peter Heigel, Kellermeister im VDP.Weingut Wirsching verspricht „sehr dichte, expressive und lagerfähige große Weine.“
„Wir sind sehr zufrieden mit der Ernte“, urteilt Thomas Muno, Kellermeister der Weinland Rheingau Winzergenossenschaft. „Sowohl qualitativ als auch quantitativ haben wir eine sehr gute Ernte.“ Er selbst habe im Sommer noch Befürchtungen gehabt, die Trockenheit könnte den Ernteertrag verringern. „Aber die Wurzeln alter Reben reichen bis zu zehn Metern in den Grund, da finden die genügend Wasser.“ Das künstliche Bewässern ist den Winzern übrigens verboten. Nur junge Reben, die noch nicht ausgewachsen sind, dürfen Wasser aus dem Schlauch bekommen. „Erzeugnisse aus unzulässigerweise beregneten Anlagen dürfen nicht als Qualitätsweine vermarktet werden“ schreibt das Weinrecht vor.
Auch an der Bergstraße ist man begeistert von der aktuellen Weinernte. Jürgen Kronenberger ist Kellermeister bei der Odenwälder Winzergenossenschaft Vinum Autmundis. „Im letzten Jahr haben wir 70 Hektoliter pro Hektar geerntet, in diesem Jahr kamen wir auf 85.“ Besonders den Rotweinen tut das mediterrane Klima gut. „Beim Spätburgunder haben wir 105 bis 114 Grad Oechsle gemessen, das ist ausgezeichnet.“ Grad Oechsle ist eine Maßeinheit für das Mostgewicht der Trauben und ein wichtiges Qualitätskriterium von Wein. Er basiert auf der Dichte des Mostes. Als Mindestmostgewicht für einen Kabinettwein gelten 70 bis 80 Grad Oechsle, wobei unterschiedliche Weingüter hier sehr unterschiedliche Standards haben.
Nur einer Sorte Wein bereitet das aktuell warme Wetter noch Schwierigkeiten: Dem Eiswein. Der braucht Nachttemperaturen unter Minus Sieben Grad. „Wir haben einige Hektar hängenlassen“, berichtet Kronenberger. Damit die Vögel die Trauben nicht klauen, sind die Stöcke jetzt in Netze verpackt. Kronenberger ist geduldig. „Bis Dezember halten die Trauben sicher noch.“ Ob er sich nächstes Jahr ähnliches Wetter wünscht? Da muss Jürgen Kronenberger nicht lange grübeln. „Ja, aber ein bisschen mehr Wasser wäre schon gut. Bis Mitte August darf es gerne ein wenig nasser sein.“
“Ist dieser Wein ein Spitzenjahrgangswein?“ Das Weingut Machmer aus Rheinhessen hat die vermutlich einzige, universell richtige Antwort auf diese Frage: „Probieren Sie ihn, dann wissen Sie, ob er Ihnen schmeckt und das ist doch am wichtigsten!”
19. November 2018, 15.30 Uhr
jps
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