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Vielen Dank für das Blumen

Hummerwürstchen und so

Auch ein Restaurant, an dem die meisten Leute vorbeilaufen, kann sich halten. Zumindest, wenn hinter dem Tresen jemand wie Simon Horn steht. Jetzt feierte das Blumen seinen sechsten Geburtstag.
Bei einem sechsten Geburtstag erwartet man Blinde Kuh und Topfschlagen, aber nicht, dass die Kuh im Topf landet. Hört sich makaber an, war aber ganz köstlich. Zunächst schmierte Simon Horn seinen Gästen aber erstmal eine Stulle. Nicht irgendeine natürlich, sondern eine mit französischer Meersalzbutter und Chili-Marinade. Der neue in der Küche, Martin Raentzsch, blieb vor allem durch seine Hummerwürstchen in Erinnerung. Die Gäste sind sich einig: keine verkehrte Alternative zu Frankfurter Würstchen, wenn's denn auf Dauer nicht so teuer wäre. Es ist aber auch so: nur weil das Blumen ab Juni nicht nur mittwochs bis samstags, sondern auch bis sonntags geöffnet hat, heißt das ja nicht, das man jeden Tag dorthin müsste. Selbst wenn die Küche sogar am Dienstag zum Barabend ein bisschen was brutzelt. Beim Blumen geht es schließlich darum, sich verwöhnen zu lassen, und darum, sich keine Gedanken über die Speisenfolge machen zu müssen. Etwas für besondere Anlässe also. Wobei ich hinzufügen muss: ein Freund, der einige Jahre direkt über dem Blumen wohnte und es damit zu etwas wie seiner Wohnküche machte, ist darüber auch alles andere als unglücklich geworden. Gegessen wird, was auf den Tisch kommt (Vegetarier sagen am Besten bei der Reservierung mal eben Bescheid, müssen aber damit rechnen, später zum Fleische bekehrt zu werden). Zeit sollte man auch mitbringen, ein beschleunigtes Menü ist nach zwei Stunden vorbei. So ist es recht.

Früher war in diesem schmalen Handtuch das Rotlint-Café. Das aber ist längst eine Hausnummer weitergezogen, hat sich vergrößert, was man so macht. An gleicher Stelle ließ sich vor sechs Jahren das Blumen nieder, dass angesichts von 15 ausgebuchten Plätzchen eine Vergrößerung sicher vertragen könnte - nur würde das in gewisser Weise das ganze Konzept über den Haufen werfen. Und das lautet: klein, aber äußerst fein.

Einen größeren Rahmen bietet da das ehemalige Degussa-Gelände am Mainufer. Das wird nicht nur vollständig vom MMK in Beschlag genommen (siehe dazu das Interview mit Susanne Gaensheimer im gerade erschienenen Journal Frankfurt), sondern das Blumen und der Club Michel kümmern sich eben dort um die Bewirtung. 96 Tage dauert das Gastspiel auf der Terrasse der Degussa, am 19. Juni geht es los. Das MMK allerdings feiert schon seinen 20. Geburtstag. Wird also nichts mit Topfschlagen und Blinde Kuh.
 
24. Mai 2011, 07.24 Uhr
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