Bergen-Enkheim gilt nicht unbedingt als Gourmet-Hochburg Frankfurts. Ob hier ein perfektes Dinner serviert wird, können die Zuschauer der gleichnamigen Vox-Sendung bald erfahren.

Die Küche eines kleinen Fachwerkhäuschens im historischen Ortskern Bergen-Enkheims wurde jüngst zum Fernsehstudio. Denn der Bewohner Moritz Klein ist einer von fünf Kandidaten aus Frankfurt, die diesen Sommer in der Vox-Show „Das perfekte Dinner“ zu sehen sind. Letzte Woche wurde die Sendung aufgezeichnet.

Damit hinterher eine Stunde Fernsehsendung zusammen gezeigt werden kann, muss ein vierköpfiges Produktionsteam einen ganzen Tag lang drehen. Während Moritz gemeinsam mit seiner Frau Deniz in der Küche schwer am Schuften ist, blickt ihm die ganze Zeit die große Fernsehkamera über die Schultern. Hinter dem Kameramann hängt eine Ton-Assistentin am Mikrofonkabel, dahinter steht wiederum eine Redakteurin und stellt dem Kandidaten die Fragen, die er für das Fernsehpublikum beantworten soll. Ganz hinten steht der Produktionsleiter und guckt nervös auf die Uhr. Moritz hat sich ziemlich viel vorgenommen.

Das genaue Menü darf vorher nicht veröffentlicht werden, aber so viel können wir verraten: Der leidenschaftliche Angler serviert bei seinem Dinner Fisch und lokale Spezialitäten. Dabei setzte er auf Unterstützung von einem, der mit seinem Essen bereits einen Preis gewinnen konnte. Stefan Nesshold holte 2011 den ersten Platz beim Grüne-Soße-Festival und ist ein guter Freund von Klein. Exklusiv für das perfekte Dinner hat er ihm sein Sieger-Rezept verraten: Dabei werden die Kräuter nicht von Hand gehackt, sondern durch einen Fleischwolf gedreht. Darunter steht ein Sieb, welches die zerhackten Kräuter sammelt und das überflüssige Wasser abtropfen lässt. Ohne Sahne, dafür mit Meerrettich und Gurkenwasser, entsteht dann eine ganz eigene Variante des Frankfurter Klassikers.

Vor acht Jahren hatte der diplomierte Biologe sich schon einmal für die Sendung beworben. Damals hatte es leider nicht geklappt. Als jetzt ein Facebook-Aufruf kam, dass Frankfurter Kandidaten gesucht werden, hat er es nochmal probiert. Zuerst hat die Casting-Agentur ihn interviewt. Danach kam ein Team vom Sender, und hat Filmbarkeit und Akustik seines Hauses geprüft und dann war er auch schon dabei. „Von der ersten Bewerbung bis zum Dreh sind keine sechs Wochen vergangen“, berichtet Klein.

Ob sich die Mühen gelohnt haben und Kleins Dinner seinen Gästen geschmeckt hat, das wird erst in der Fernsehsendung zu erfahren sein. Voraussichtlich Ende Juni wird das Frankfurter „perfekte Dinner“ ausgestrahlt und das Publikum kann gespannt sein, wie sich Moritz Kleins Grüne Soße im Wettbewerb schlägt. „Für mich persönlich war es nahezu perfekt“, urteile der Kandidat. Geräucherten Fisch aus Kleins Küche kann man übrigens auch vorher schon probieren. Gemeinsam mit seiner Frau steht er jeden Mittwoch auf dem Frankfurter Garten am Ostbahnhof. Dort verkaufen sie zwischen 12 und 21 Uhr geräucherte Forelle und Lachs mit Kartoffelsalat. Außerdem träumt er davon, in seinem Haus eine kleine Gaststätte einzurichten. Als Fernsehstudio taugt sie offensichtlich ja schon mal.

Das perfekte Dinner aus Frankfurt wird in der zweiten Juni-Hälfte ausgestrahlt. Der genaue Sendetermin steht noch nicht fest.