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Foto: Apfelwein International UG
Foto: Apfelwein International UG

CiderWeek

Stöffsche international

Pünktlich zum Start der Keltersaison dreht sich bei der CiderWeek’23 vom 8. bis 24. September alles um Apfelwein und dessen internationale Verwandtschaft.
Frankfurt, das ist der Main, der Römer, Goethe, Menschen aus aller Welt, Grüne Soße – und natürlich Ebbelwoi. Seit wann genau Letzterer so fest zum Frankfurter Lokalkolorit und Selbstverständnis gehört, wie Musik zum Handkäs oder Frau Rauscher in die Klappergas, lässt sich vermutlich nicht seriös behaupten. Schon die Germanen sollen im Gebiet des heutigen Hessens vergorenen Apfelsaft genossen haben – und das lange bevor die Römer dem Traubenwein über die Alpen verhalfen. Tatsächlich nachweisen lässt sich der Gödder Drobbe in Frankfurt erst ab dem 17. Jahrhundert.

Wie man es aber dreht und wendet, ob seit 2000 oder 400 Jahren, Ebbelwoi ist ein hessisches Kulturgut, und das sogar verbrieft. Schließlich wurde die hessische Apfelweinkultur im Jahr 2022 von der UNESCO als Immaterielles Weltkulturerbe anerkannt. Dabei wird insbesondere in Frankfurt, Hessens urbanem Apfelwein-Epizentrum, eines besonders deutlich: Das gude Stöffsche ist so international, wie die Stadt selbst. Ob spanischer Sidra, englischer Cider, französischer Cidre, slovenischer Jabolčnik oder baskischer Sagardoa, in vielen Teilen Europas sowie in Skandinavien, Nordamerika und sogar Südafrika wird Wein aus Äpfeln hergestellt und genossen. Das Spektrum reicht dabei vom auch mal gewöhnungsbedürftigen, süffig, sauer-fruchtigen Hauschoppen über Industrie-Schorle-ähnliche Massenprodukte bis hin zu sortenreinen, fein ausgebauten Spitzenerzeugnissen. Dieser Vielfalt regionaler wie internationaler Apfelweinkultur ist in Frankfurt seit bald 15 Jahren eine eigene Fachmesse gewidmet, die CiderWorld.

Die CiderWorld wird zum Branchentreff

Im Jahr 2009 noch als kleine regionale Messe namens „Apfelwein im Römer“ gestartet, hat sich die federführend von Christine Isensee-Kiesau und Michael Stöckl alljährlich organisierte Veranstaltung zum wichtigen Branchentreff gemausert. Seit 2014 findet die Messe im Gesellschaftshaus Palmengarten statt – zunächst noch als „Apfelwein weltweit“. Neben der Umbenennung in CiderWorld in 2017, um der zunehmenden Internationalität der Messen Rechnung zu tragen, wurde die Veranstaltung 2018 um weitere Formate ergänzt. Dazu gehören die CiderAwards, die Falstaff Österreich zuletzt als „renommiertesten Branchenwettbewerb der internationalen Apfelwein- und Cider-Szene“ bezeichnet hat, sowie die CiderWeek als begleitendes Veranstaltungsprogramm.

Seit ihrem Debüt fand die CiderWeek stets unmittelbar vor der CiderWorld statt – gewissermaßen als Auftakt und verlängerter Arm, mit dem die Messe getreu dem Motto „die Welt der Cider trifft auf gelebte Frankfurter Apfelwein-Kultur“ in die Gastronomie und Ladengeschäfte der Stadt hineinreichte. „Die Idee war, zu zeigen, was Apfelwein und Cider alles können, vom kernigen Schoppe über feines Food pairing bis zum fancy Cocktail“, erklärt Stöckl. Im Grunde gehe es darum, das Thema auch anderen, als den üblichen Zielgruppen und außerhalb der üblichen Orte zugänglich und dabei die Vielfältigkeit und den Facettenreichtum von Apfelwein und Co. erfahrbar zu machen. „Außerdem möchten wir zeigen, wo Apfelwein fernab der klassischen Apfelweinlokale zum Einsatz kommen kann oder bereits kommt“, so Stöckl.

Altes Prinzip, neuer Zeitpunkt

Bei der kommenden CiderWeek’23 bleibt das Prinzip das gleiche. Neu ist der Zeitpunkt. So findet die CiderWeek in diesem Jahr erstmal losgelöst von der bereits im Frühjahr erfolgreich realisierten CiderWorld’23 statt. Pünktlich zum Start der Keltersaison startet die CiderWeek’23 dann am 8. September mit Events und Angeboten in über 20 Gastronomiebetrieben, Kulturstätten, Bars, Obstbauzentren in der Stadt und den angrenzenden Gemeinden. Dazu gehören temporäre Angebote außergewöhnlicher Apfelweine und Fruchtweinerzeugnisse in teilnehmenden Gastronomien, Stadtführungen rund um die Apfelweinhistorie in Frankfurt: Cider-Pairing-Menü unter anderem im Lorsbacherthal und Wir Komplizen, Cider Tastings bei Bembeltown in Ginnheim, in der Apfelweinhandlung JB und anderen Geschäften, die „Cider Lounge“ in der Astor Film Lounge mit Verköstigung und Filmprogramm und vieles mehr.

Die nun erstmalige Aufteilung in zwei separate Events hat neben organisatorischer Entlastung und dem Vorteil, gleich zweimal im Jahr dem Frankfurter Nationalgetränk zu huldigen, auch andere Gründe. „Wir hatten immer wieder Probleme mit dem Wording: CiderWeek, CiderWorld, CiderAwards, CiderExpo. Das wurde ständig durcheinandergebracht. Da haben wir damals marketingtechnisch geschlafen“, erklärt Stöckl und lacht. Außerdem gehe mit der Aufteilung auch eine inhaltliche Trennung einher, so Stöckel: „Mit der CiderWorld präsentieren wir das fertige Produkt. Mit der CiderWeek wollen wir auch das Thema Rohstoff und Keltern, quasi den Start in die neue Apfelsaison und den neuen Apfelwein ins Rampenlicht rücken.“

Die Eröffnung der CiderWeek’23 findet am 8. September im Mainäppelhaus anlässlich des regionalen Streuobsttages und in Zusammenarbeit mit dem Regionalverband FrankfurtRheinMain statt – inklusive Schaukeltern und frischem Süßen im Glas sowie allerlei Informationen von Fachleuten rund um die Themen Apfel und Streuobstwiesen. Die CiderWeek wird gefördert von der Stadt Frankfurt am Main und dem Regionalverband FrankfurtRheinMain.

CiderWeek’23, Frankfurt, 8.–24.9., www.cider-week.de
 
4. September 2023, 09.09 Uhr
Sebastian Schellhaas
 
Sebastian Ruben Schellhaas
Jahrgang 1984, studierte Philosophie und Ethnologie an der Goethe Universität Frankfurt, seit 2020 beim JOURNAL FRANKFURT – Mehr von Sebastian Ruben Schellhaas >>
 
 
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