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Foto: Vera Kuchler
Foto: Vera Kuchler

Back to 2011

Das Comeback des Bubble Teas

Vor fünf Jahren eröffnete ein Bubble Tea Store nach dem anderen. Dann war schlagartig Schluss. Zu süß, zu bunt und gefährlich sollte das asiatische Kultgetränk sein. In Frankfurt hat jetzt ein neuer Store eröffnet. Ist das nur der Anfang?
Vor fünf Jahren ging alles Schlag auf Schlag. Ein Store nach dem anderen feierte in Frankfurt und in anderen deutschen Großstädten Eröffnung. Bubble Tea – das war total 2011. Ein großer Plastikbecker mit einer bunten Flüssigkeit und kleinen bunten Perlen im Gefäß. Der Strohhalm extra breit, damit die Perlen auch gut durch flutschen.

Der größte Anbieter BoboQ führte zu seinen Hochzeiten über einhundert Filialen in Deutschland, zwei davon in Frankfurt. Innerhalb eines Jahres musste der Anbieter die Hälfte seiner Filialen schließen, denn die Kritik an Bubble Tea wurde immer lauter. Kinder könnten die großen Tapioka-Perlen verschlucken, die Inhaltsstoffe sollten krebserregend sein, das Getränk sei ein Dickmacher, hieß es. Im Frühjahr 2012 warnte selbst die hessische Techniker Krankenkasse vor übermäßigem Verzehr, das Getränk gleiche einer Zuckerbombe.

Tung Nguyen datiert den Kippmoment auf die Einführung von Bubble Tea bei McDonalds. Damit sei der asiatische Tee erst recht als zuckerhaltige Kalorienbombe und minderes Produkt verschrien gewesen. „Dabei ist das Getränk ursprünglich nicht mal richtig süß“, sagt Nguyen. „Die Basis ist Jasmin- oder Schwarztee.“ Im asiatischen Raum werde Bubble Tea ausschließlich mit Milch und Tapioka-Perlen gemischt. „Dann ist es noch immer ein Erfrischungsgetränk.“ Im westlichen Raum seien die fruchtigen Varianten mit Bubble Teas beliebter, weiß Nguyen. Aber auch hier würden sie darauf achten, die Tees nicht zu süß zu machen.

Seit Anfang Juni ist der Laden für „Bubble Tea and asian sweets“ geöffnet. „Die Fangemeinde ist groß“, sagt Nguyen. „Trotz des schlechten Wetters gibt es Follower, die seit der Eröffnung jeden Tag hier waren und sehnsüchtig auf die Eröffnung gewartet haben.“ Der Zuspruch sei so groß, dass er nach nur einer Woche bei seinem Zulieferer die Zweitlieferung anfordern musste. Auch wenn die Nachfrage gerade groß ist, macht dem gebürtigen Berliner Sorgen, dass wieder zu schnell zu viele Anbieter nachziehen. „Vor fünf Jahren hatte die Fangemeinde einfach keine Zeit zu wachsen, deswegen mussten so viele wieder schließen.“ Zu Hoch-Zeiten gab es in Frankfurt 35 Bubble Tea Stores. „Dafür ist Frankfurt einfach zu klein und zu konzentriert.“ Zu viel Konkurrenz könne eben auch oft zu Dumping-Preisen und minderen Produkten führen, sagt Nguyen. „In Berlin waren es zu Hoch-Zeiten 200 Stores. Klar sind dann Anbieter dabei, die die Tees panschen.“

Für Nguyen war jetzt die richtige Zeit für eine zweite Bubble-Tea-Welle: „In Berlin standen die Leute letzten Sommer Schlange.“ Den Laden auf der Schäfergasse, einen ehemaligen Bubble Tea Store, hatten Nguyen und seine Familie schon lange gepachtet und als Lagerraum für ihr Restaurant Shiso genutzt. „Meine Eltern war skeptisch, aber bisher läuft es echt gut“, sagt Ngyuen. Aktuell machen die Bubble Teas allerdings nur 50 Prozent des Angebots in der Boba Station aus. Die anderen 50 Prozent teilen sich asiatische Desserts, Mochis in verschiedenen Sorten und Banh Baos. Außerdem gibt es hier auch den Homemade Eistee, den die Nguyens auch in ihrem Restaurant servieren – entweder mit Zitrone oder mit Milch.

Shiso’s Boba Station, City, Schäfergasse 30, Tel. 90028265, Mo–Sa 12–21 Uhr, So 15–21 Uhr
 
20. Juni 2016, 13.00 Uhr
Vera Kuchler
 
 
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