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Das grüne Gold von Navarra
Foto: Nekeas
Nekeas
Auch die Bodegas Nekeas sind wie viele andere Betriebe der spanischen Region Navarra für ihre ausgezeichneten Weine bekannt. Doch hier widmet man sich noch einem sensibleren Thema: hochwertigem Olivenöl!

Das haben wir spätestens in den 80ern gelernt: Olivenöl ist nicht nur lecker, sondern auch wahnsinnig gesund, doch wenn nicht Extra Vergine auf dem Etikett steht, dann Finger weg von dem Zeug. Dabei bleibt es auch heute noch für viele, doch der Markt hat sich unterdessen vervielfacht und die gesamte Mittelmeerregion wetteifert nun um das beste Öl, Wettbewerbe und Preise werden ausgerufen um ein Produkt, das fast so alt ist wie die Menschheit selbst und mit dem selbstverständlich früher genauso betrogen wurde wie heute. Eine Entwicklung, die so problematisch wie segensreich ist, denn die erstaunliche Geschmacksvielfalt von Olivenöl wird nun allmählich (wieder)entdeckt. Hunderte von Sorten gibt es, tatsächlich entdeckt man immer noch neue und wer in den letzten Ausgaben des Genussmagazins aufmerksam die Kolumne von Ralf Bos gelesen hat weiß genau, wie spannend das Thema wirklich ist. So ist es nun doch wie beim Wein: Man kommt als Genießer vom Massenprodukt allmählich zu den „Erzeugerqualitäten“ und schließlich zu Produkten wie dem Öl der Bodegas Nekeas. Die haben sich nach dem Nekeas-Tal im Schatten der Pyrenäen benannt – ein großes Weinbaugebiet und eine kleine, exklusive Region für Spitzen-Olivenöle.


Ein Öl mit Geschichte


Hier kommen sowohl kantabrische als auch mediterrane Klimaeinflüsse zum Tragen. Eigentlich dürften hier nämlich keine Ölbäume gedeihen, ist die Gefahr von Frösten durch die nahen Berge und die für Olivenbäume sehr nördliche geografische Lage doch immens. Olivenbäume sind im Tal Nekeas jedoch nichts Neues. Noch die Großeltern der heute hier lebenden Generation können sich daran erinnern, dass bereits während ihrer Jugendjahre Oliven im Tal angebaut wurden und „Öl-Familien“ aus den umliegenden Dörfern hat es von jeher gegeben.Neben den Überresten der kleinen Fässer und Mühlen in den alten Häusern des Dorfes gibt es Daten aus dem neunzehnten Jahrhundert, als zwei unterirdischen Tanks für die Unabhängigkeit der Bewohner in Sachen Öl sorgte. Im Jahr 1920 gründete die Bürgergemeinschaft eine erste kleine Olivenkooperative. 1947 entstand eine zweite, die mit modernen Maschinen ausgestattet war. Dieses Projekt wurde jedoch im Jahr 1956 jäh beendet, als eine kalte Wetterfront im Laufe des Monats Februar Temperaturen von -21 º C ins Tal brachte und hier beinahe alle Olivenbäume auf einmal erfroren. Doch die Bewohner des Tales ließen sich nicht beirren und so kehrten die Olivenbäume langsam wieder zurück.


Fluch und Segen zugleich


Der Anbau von Oliven (und auch der von Wein) ist hier nur dank dreier geographischer und klimatischer Bedingungen möglich, die möglichst regelmäßig und zeitgerecht auftreten sollten: Die Sierra del Perdón im Norden schützt vor kalten Winden aus den Pyrenäen und Mitteleuropa, von Nordwesten können je nach Wetterlage auch feuchte Winde vom Atlantik über die  Berge der Sierra de Urbasa und Andía in die Täler einfallen und aus dem südlichen und mediterranen Landesinneren stammen schließlich jene wärmeren Luftströmungen, die das Leben von Oliven und deren Reifung erst möglich machen. Olivenanbau in dieser Landschaft erbringt einzigartige Qualität – eben weil es hier im Norden der iberischen Halbinsel so starke Temperaturschwankungen gibt. Dieser Kontrast sorgt nämlich für eine langsame Reifung der Oliven, die eine größere Komplexität in der Zusammensetzung des Öls herbeiführt. Die frühen Fröste im November machen eine zeitige Olivenernte nötig, so dass man in diesem Öl immer die so geschätzten Noten von Frische, Fruchtigkeit und Kräutern findet.


Neue Wege in Nekeas


In der neu angelegten Olivenplantage von Nekeas hat man sich für zwei unterschiedliche Sorten entschieden. Das Öl der ursprünglich in Mallorca beheimateten Sorte Arbequina zeichnet sich durch Milde und Tiefe, durch seine vollfruchtige Art sowie durch Noten von grünen Tomaten und frischen Mandeln aus. Es stammt sowohl von uralten Bäumen, die den Frost überlebt haben als auch von etwa 20 Jahre alten Exemplaren, die hier besonders gut auf den typischen roten und weißen Tonböden gedeihen und darf ab 2013 als biologisch erzeugtes Öl deklariert werden. So auch das Öl aus der Sorte Arroniz, das hier mit Arbequina gemeinsam zu einer Cuvee verarbeitet wird. Die Arroniz ist eine jener alten, autochthonen Olivensorten, wie sie es ausschließlich in Spanien gibt und ein Schatz, der in den Bodegas Nekeas gehegt und gepflegt wird. Ihr verdankt die Cuvee ihre prägnante, delikat nussige Schärfe im Finale und deutliche Aromen von grünem Obst, was dieses Öl besonders geeignet zum „finishen“ von Speisen macht. So treffen sich hier Tradition und Moderne ganz selbstverständlich, wird das Öl auf schonende Art und Weise gepresst und in zeitgemäßem Gewand präsentiert – etwa in einem kleinen Blechkanister, auf dem wie im Märchen Sterntaler einer Frau die Oliven quasi aus dem Himmel ins Tuch fallen. Abgefüllt wird entweder Arbequina pur oder die zuvor beschriebene Cuvee mit Arroniz (Anteil 30 \%), außerdem gibt es noch eine Abfüllung von Arbequina in der 0,75l-Flasche. Das sieht alles nicht nur gut aus, sondern schmeckt auch wirklich einzigartig, weil dieses Öl ähnlich wie Riesling aus klimasensiblen Regionen wie Franken oder Sachsen besonders filigran und dennoch ausdrucksstark ist. Und wer mal echte Kenner der Materie überraschen möchte, ist hier ebenfalls gut beraten, denn dieses Öl gibt es nun wirklich nicht an jeder Ecke zu kaufen. In der Genussakademie kann man Nekeas-Öl in Zukunft live und in Farbe erleben – bei den Kochkursen der Genussakademie-Köche!


Bezug: Dreyer-Weine, Im Steingerüst 6/2, 76437 Rastatt, Tel. 07222-935705, www.dreyer-weine.de


Oder im Genussshop auf der Fressgass!

Mehr Infos und Buchung hier.
Weitere Informationen hier
 
18. Februar 2013
Bastian Fiebig
 
 
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