Für kaum ein Obst – beziehungsweise die daraus zubereiteten Speisen – gibt es so viele unterhaltsame Bezeichnungen wie für die Zwetschgen, oder besser: die Quetsche. Sie sind eine Unterart der Pflaumen und haben ab Mitte Juli wieder Saison. Besonders prominent ist der mit ihnen belegte Obstkuchen, hessisch Quetschekuche, bayrisch Zwetschgendatschi, rheinländisch Prummetaat oder Quetschekooche, auf den wir uns jetzt freuen können! Aber auch Zwetschgenmus, regional bekannt als Lattwerge, Lattwersch, Latweje oder Leckwenisch, ist im ganzen deutschsprachigen Raum und sogar in Italien und Frankreich sehr beliebt, wird jedoch zunehmend von Marmelade und Kompott aus den kleinen blauen Früchten abgelöst. Genauso beliebte Klassiker sind Zwetschgenknödel und natürlich Zwetschgenschnaps.

Doch tatsächlich kann man mit den ovalen Pflaumen noch viel mehr anstellen: Zu deftigen Gerichten bilden sie einen fruchtigen Kontrast, ungesüßt machen sie Saucen sommerlich und erfrischend, mit etwas Zucker, Zimt oder Nelke wird’s eher weihnachtlich. Auch zu aromatischen Käsesorten oder in Salatdressings lassen Zwetschgen sich gut an, und wer mal was ganz Neues probieren möchte, bereitet ein Zwetschgen-Relish mit Edelzwiebeln, Aceto Balsamico und beliebigen Gewürzen zu.

Bei über 60 Kalorien pro 100 Gramm sind Zwetschgen übrigens nicht unbedingt die leichteste Kost, zumindest nicht im Vergleich zu anderen Obstsorten. Dafür versorgt ihr hoher Fruchtzuckergehalt den Körper hervorragend mit Energie, ihre Ballaststoffe helfen einer trägen Verdauung auf die Sprünge und die Kombination aus beidem macht sie zum idealen Dörrobst. Außerdem enthalten sie die Vitamine A, B, C und E sowie wichtige Spurenelemente wie Zink und Kupfer: eine regelrechte Rosskur fürs Immunsystem!