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Ahoi!

Bembelboot geht in Offenbach vor Anker

Nach der erfolglosen Auseinandersetzung mit dem Frankfurter Grünflächenamt hat Jörg Schurig sein Bembelboot nun nach Offenbach verlegt und ist sehr froh darüber – genau wie die Stadt Offenbach.
„Alles, was am Main ist und unsere Stadt dadurch attraktiver macht, ist uns willkommen“, sagt der Pressesprecher der Stadt Offenbach Mathias Müller dazu, dass Jörg Schurig seit neuestem mit seinem Bembelboot am Ufer seiner Stadt liegt. Damit spricht er dem Gastronomen aus der Seele und nimmt ihm einen großen Stein vom Herzen. Rund drei Jahre hat der ehemalige Metzger und Betreiber des Wirtshauses Zum alten Germanen in Sachsenhausen nun schon vergebens versucht, den Anker des Bembelboots in der Weseler Werft zu versenken, um dort seine hessischen Spezialitäten feilzubieten – ohne Erfolg.

Als Erklärung, sagt Schurig, kamen vom Grünflächenamt Äußerungen, die er nicht zur Gänze nachvollziehen kann. So dürften sich, laut des Amtes, zwischen zwei Brücken nur zwei Gastronomien am Main befinden und an der Werft würde ja schon das Oosten und das Literaturcafé liegen. „Dabei ist das Literaturcafé gar nicht direkt am Fluss. Und welches Elternteil schickt denn seine Kinder bei einem Mainspaziergang lieber über eine stark befahrene Straße als direkt vor Ort eine Cola oder so zu kaufen“, wundert sich der 49-Jährige. Außerdem hat die Stadt Bedenken, dass Jogger mit seiner Kundschaft kollidieren und die Grünflächen Schaden nehmen könnten. „Alles nicht gegeben“, sagt Schurig und geht deshalb nun mit seinem Partner und Geschäftsführer Thomas Fehl auch in Berufung. Bei Nachfrage an das Grünflächenamt, weshalb Schurig nicht an der Weseler Werft vor Anker gehen darf, hält sich der Abteilungsleiter Andreas Schmitt bedeckt: „Die Betreiber des Bembelboots haben Klage eingereicht, und da wir uns jetzt in einem laufenden Verfahren befinden, möchte ich ungerne dazu Stellung beziehen.“ Am 30. Mai haben Kläger und Angeklagter einen Termin zur mündlichen Anhörung.

Umso glücklicher ist Jörg Schurig nun, dass die Stadt Offenbach ihn mit offenen Armen empfangen hat und er genau das machen kann, was er nun schon seit drei Jahren wollte: Apfelwein und hessische Snacks verkaufen. Jetzt manövriert er bei schönem Wetter jeden Tag sein Boot aus dem Westhafen durch die Schleuse anderthalb Stunden den Main hinauf, um auf der Höhe der Mainstraße 119 Halt zu machen, die Gangway auszuklappen und die Bierzeltgarnituren unter Bäumen aufzustellen. Im Angebot hat der Gastronom neben vier verschiedenen Sorten Bratwurst (leicht geräucherte Westfälinger, Mittelgrobe, Thüringer, Rindswurst zum Preis von 3 € im Brötchen) auch Handkäs‘ mit Musik (einfach 2,80 €, doppelt 5,50 €) und Frankfurter Grie Soß mit Eiern (7,80 €). Bei den Getränken bietet Schurig verschiedene Apfelweinsorten von Possmann (0,5l/3,50 €) an, aber auch trübes Pils von Binding (0,5l/3,80 €) und Mojito und Caipi. Letzteres passt perfekt zur WM: „Eventuell werden wir auch Fußball zeigen, aber darüber muss ich noch mit der Stadt Offenbach sprechen“, sagt der Bootsbetreiber. Ob das klappt und sich die Gäste während der Weltmeisterschaft im Grünen vorm Fernseher in die Liegestühle fläzen können, erfährt man unter anderem auf seiner Facebookseite www.facebook.com/jorg.bembelboot.7 .

Bis dahin freut sich Jörg Schurig weiter darüber, endlich angekommen zu sein: „Ich muss mich auch bei meinen Freunden und Unterstützern bedanken, ohne die hätte ich nicht so lange durchhalten können.
 
26. Mai 2014, 12.30 Uhr
Katharina Bruns
 
 
Fotogalerie:
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