Das Lokal “Zum Schwan" musste zu Beginn des Jahres schließen. Damit ist eine weitere Traditionsgaststätte auf dem Höchster Schlossplatz passé - und die Hausverwaltung soll daran nicht unschuldig sein.

Die Gastronomie am Höchster Schloßplatz steckt in einer Misere: Mit dem Restaurant „Zum Schwan“ musste dort bereits die zweite alteingesessene Gastwirtschaft schließen. Schuld an der Bredouille soll die Hausverwaltung Götz mit Sitz in Mannheim sein. Denn angeblich musste Schwan-Pächter Peter Scheungraber Renovierungsmaßnahmen am maroden Gebäude aus eigener Tasche zahlen und die Kosten drohten ihm über den Kopf zu wachsen. Peter Scheungraber war für eine Auskunft leider nicht mehr zu erreichen – im Schwan geht niemand mehr ans Telefon. Auch bei der Firma Götz ist niemand zu einer Stellungnahme bereit. Einzige Auskunft: „Ja, der Schwan ist zu. Wir bekommen am Donnerstag die Schlüssel zurück.“

Der Schwan ist nicht die einzige Gaststätte, die in einem von der Firma Götz vermieteten Haus ihre Türen schließen musste, auch der Goldene Adler und die Melodie in der Bolongarostraße machten dicht. „Es ist eine Unverschämtheit, was sich die Firma Götz erlaubt“, so Wolfgang Weber, 1. Vorsitzender der Bürgervereinigung Höchster Altstadt e.V.. Er glaubt, die Hausverwaltung Götz lasse ihre Immobilien in Höchst systematisch verfallen. Weber meint auch die Gründe zu kennen: „Steuerrechtliche Vorteile und Hoffnung auf einen Abriss der denkmalgeschützten Häuser, um Neue zu errichten.“ Weiter erzählt Wolfgang Weber, dass sich alle Häuser der Firma Götz in Höchst in einem maroden Zustand befinden und regelrecht verkommen. Ihm zufolge sind eine Mieterhöhung und die an die Pacht der Gastronomie gebundene Verpflichtung, auch die fast ausnahmslos leerstehenden Wohnungen im Haus mit zu übernehmen, für das Aus des Schwans mitverantwortlich.