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Foto: Claudia Simchen
Foto: Claudia Simchen

Gasthaus Willems in der Mainzer Altstadt

Regionale Küche mit Anspruch

Schon als Teenager schuftete Jan Willem Appeltrath in der Küche. Nach vielen weiteren Stationen wagt er nun eine Neu-Interpretation des klassischen Gasthauses in der Mainzer Altstadt.
Obwohl gerade mal 28 Jahre jung, ist Jan Willem Appeltrath schon ein alter Hase in der Gastronomie. Mit unglaublichen 15 Jahren hatte er seinen ersten Job in einer Küche. „Im Grunde wurde ich da so ein bisschen reingeschleudert“, erinnert er sich. Durch einen Krankheitsfall sei er schnell in der Küchenhierarchie aufgestiegen und war noch nicht mal volljährig, aber plötzlich für eine riesige Terrasse verantwortlich. „Da habe ich mir im laufenden Betrieb viel selbst beibringen müssen.“ Dabei war ihm die Kulinarik eigentlich schon in die Wiege gelegt: Appeltrath, der Familienname des gebürtigen Frankfurters, kommt vom niederländischen Wort für Apfelkuchen: Appeltaart. Also blieb er in der Branche. Neben dem BWL-Studium machte er eine Barista-Ausbildung und schrieb als Gastro-Journalist bei Fizzz über Neueröffnungen.




Foto: Thomas Berberich

Nach über einem Jahr Vorbereitung durfte er diesen Sommer in Mainz endlich seine eigene Neueröffnung feiern: Das Gasthaus Willems in Mainz. „Unsere Küche ist eigentlich recht simpel: Einfach gutes Essen.“ Dafür hat er sich ein junges Team in der Küche zusammengestellt. „Wir haben eine kleine Karte, knapp 14 Gerichte und wir machen alles regional und saisonal – also keine Maracuja, keine Ananas, kein argentinisches Rumpsteak.“ Tatsächlich hat er lange nach den Zutaten in der Region gesucht. Die Fische kommen nun aus Trebur, das Brot aus Mainz und sein Fleisch bezieht Appeltrath von einem Bio-Metzger aus Harxheim. „regionale Küche mit Anspruch“ nennt er das Konzept. „Die deutsche Küche hat unglaublich viel zu bieten, abseits vom Hacksteak mit Pfeffersauce. Unsere Karte wechselt alle zwei bis drei Wochen.“ Mittags gibt es das Dreigangmenü für 14 Euro, abends sind drei bis fünf Gänge möglich. Aktuell im Angebot sind zum Beispiel vegane Bandnudeln mit Tomatenpesto und Grillgemüse, Wraps mit Rauchschinken und eine Bio-Geflügelbrust auf Salat.

Dazu serviert Appeltrath Weine aus der Region. „Viel Rheinhessen, etwas Nahe, ein wenig Pfalz.“ Ein zweiter Schwerpunkt der Weinkarte liegt auf den Great Wine Capitals – einem Zusammenschluss großer Weinregionen aus aller Welt. „Da haben wir bisher Frankreich, Spanien, Italien und Südafrika dabei. Ich lege Wert darauf, dass wir kleine Produzenten haben, die es nicht auch im Supermarkt gibt.“ Dabei hilft ihm ein Weinhändler aus Berlin. Der Kaffee muss keinen so großen Umweg nehmen, der kommt von der Kaffeerösterei Müller aus Oppenheim.

Bemerkenswert ist das Gebäude, in dem das Willems residiert. „Das ist ein uraltes Haus, aus dem 17. Jahrhundert“, erklärt Appeltrath. Die Renovierungen haben sich Monate hingezogen. Wie die Karte soll auch das Interieur eine Fusion aus Alt und Neu bieten. „Die alten Holzvertäfelungen und Bänke haben wir behalten.“ Besonders viel Zeit wurde in das Lichtkonzept gesteckt. Dabei haben die Mainzer Formaat-Architekten geholfen, die zuvor schon Marlene und LeBonBon gestaltet haben. Einzigartig im Willems ist der historische Keller. Wer dort sitzt, kann durch eine Glasabdeckung dem Grundwasser beim Plätschern zuschauen.

Gasthaus Willems, Mainz, Kapuzinerstraße 29, Di–Fr 11.30–15 & 17–0 Uhr, Sa 11.30–0 Uhr




Foto: Claudia Simchen
 
8. August 2017, 11.40 Uhr
Jan Paul Stich
 
 
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