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Foto: Isabelle Faragallah
Foto: Isabelle Faragallah

Feinkost aus deutschen Manufakturen

Nordends neue Tante Emma

Der Name „Feine Emma“ spielt auf den klassischen Tante-Emma-Laden an. Statt auf Lebensmittel für jedermann fokussiert sich Anette Herrmann auf vegetarische Feinkost aus deutschen Manufakturen.
Anette Herrmann steht mitten in der „Feinen Emma“. Hinter ihr: eine kleine Kaffee- und Verkaufstheke, darauf ein großes Glas mit kleinen Schokoladentafeln und Mandelnougat. Herrmann blickt auf eines der zwei großen Regale. „Diese Marmelade ist ohne Gelierzucker hergestellt“, sagt sie, „Möchten Sie?“. Herrmann ist es wichtig, dass ihre Kunden alles probieren können. Zum Beispiel die Schokolade aus Ziegenmilch, Pesto aus dem Saarland oder Schnaps aus dem Süden Deutschlands.
Während die Inhaberin ihre Kunden durch den kleinen Laden führt, erzählt sie viel über die Geschichten hinter den Produkten und die Produzenten. Zum Beispiel von einem ehemaligen Musiker aus Halle, der nach der Wende keinen guten Senf mehr bekommen habe und aus diesem Grund selbst anfing, Senf herzustellen.

Ob Herrmann ein Produkt in ihr Sortiment aufnimmt, hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Qualität der Rohstoffe, einer sauberen und fairen Produktion, dem Verzicht auf unnötige Zusatzstoffe und einer netten Verpackung. „Ich bin aber nicht ganz dogmatisch“, sagt sie. Die Weihnachtsmänner, die sie anbietet, seien mit Lebensmittelfarbe verziert. Produkte aus Frankfurt führt sie bisher nicht. „Die gibt es ja überall zu kaufen“, sagt Herrmann. Einen Laden, der nur in Deutschland produzierte Waren anbiete, habe es in Frankfurt aber zuvor nicht gegeben. Auch wenn sie nur Feinkost anbietet, schüttelt sie bei dem Wort Gentrifizierung den Kopf. „Viele sind oft erst skeptisch“, sagt sie, „aber spätestens wenn die Kunden probiert haben, sind sie begeistert.“

Vor einem Jahr hat Herrmann noch selbst Marmeladen produziert. Wegen der hohen Handlungskosten habe sie das aber einstellen müssen. Auch mit der Vorstellung, ein eigenes Geschäft aufzumachen, habe sie lange gehadert. Denn die Mieten – gerade im Nordend - sind sehr hoch. Die Lage in unmittelbarer Nähe zur Bäckerei Kronberger habe sie aber überzeugt. „Die Bäckerei zieht Leute an, die Wert auf gutes Essen legen“, sagt sie.

Ihr Sortiment will Herrmann in Zukunft erweitern. Außerdem plant sie, ab Januar Feinkostsalate und drei Brotaufstriche anzubieten. Bisher gibt es pro Tag ein warmes Frühstück und ein Mittagessen, alles stellt sie selbst hinten in der kleinen Küche her. Gutes Essen war für Herrmann schon immer ein wichtiges Thema: „Mit sieben Jahren stand ich in einem Delikatessenladen in Bologna und habe gesagt ‚Sowas will ich auch mal’.“

Feine Emma, Nordend, Vogelsbergstraße 17, Tel. 90430510, Mo 12–10 Uhr, Di–Fr 9–19 Uhr, Sa 9–18 Uhr
 
8. Dezember 2015, 09.54 Uhr
vak
 
 
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