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Foto: © Antonio.AdobeStock
Foto: © Antonio.AdobeStock

A Casa di Tomilaia

Ganz oder gar nicht!

Nach zwanzig Jahren bleibt die Küche kalt. Das Ristorante A Casa di Tomilaia in Sachsenhausen ist ab sofort geschlossen. Doch noch ist nicht aller Tage Abend. Inhaber Tom Bock erklärt die Hintergründe zu dem Entschluss, sein „Casa“ bis auf Weiteres zu schließen.
Sein 20-jähriges Jubiläum im beliebten Ristorante A Casa di Tomilaia am Walter-von-Cronberg-Platz hat sich Betreiber Tom Bock vermutlich ganz anders vorgestellt. Eigentlich gäbe es Grund zum ausgelassenen Feiern, denn das Konzept, individuelle Weine mit typisch toskanischer Küche zu verbinden und so die Atmosphäre einer authentischen Enoteca auf hohem Niveau in die Mainmetropole zu bringen, war vom ersten Tag an ein Publikumsmagnet. Dennoch hat sich Tom Bock nun entschlossen, seine „Casa“ zu schließen. „Ich brauche für ein solches Konzept auch das passende Küchenteam und es ist ja nichts Neues, dass durch Corona annähernd 25 Prozent der Arbeitskräfte in der Gastronomie in andere Berufe gewechselt sind“, erklärt Bock.

Die würden nun schmerzlich vermisst. „Was wir hier machen, ist kein 08/15-Betrieb. Da braucht es ein flexibles, inspiriertes Team. Hier haben früher große Namen wie Thomas Haus, Jan Cornelius Maier oder Christoph Kubenz gearbeitet, doch solche Leute findet man nicht an jeder Ecke und durch Corona ist die Situation nun an einem Punkt, an dem ich den Spaß an dem Projekt verloren habe“, so Bock. Wirtschaftlicher Druck spiele bei der Entscheidung keine Rolle, macht Bock deutlich: „Die Räumlichkeiten gehören mir, ich mache jetzt einfach mal die Tür zu und warte ab, bis ich jemanden gefunden habe, der frischen Wind in die Küche bringen und das notwendige Maß an Verantwortung übernehmen kann und will.“

Es ist also noch nicht aller Tage Abend und Bock formuliert das ganz klar: „Wenn sich jemand meldet, der das notwendige Rüstzeug, die richtige Einstellung und gute Ideen mitbringt, dann mache ich natürlich wieder auf.“ Aktuell sieht er jedoch keinen Grund zum Optimismus: „Ich habe sogar im Ausland gesucht, doch die guten Köche sind entweder vertraglich gebunden oder wollen aktuell keine Verantwortung übernehmen, sondern lassen sich lieber auf krisensichere Stellen ein. Und das kann man ja angesichts der aktuellen Situation niemandem übelnehmen, aber so habe ich einfach keine Freude mehr an diesem Job.“ So bleiben die Türen des A Casa di Tomilaia seit dem 8. April bis auf weiteres geschlossen – wer zufällig einen guten Koch kennt, der sich dieser Aufgabe gewachsen fühlt, findet bei Bock mit Sicherheit offene Ohren.



Der Gastraum im A Casa di Tomilaia bleibt erst mal leer. © A Casa di Tomilaia
 
14. April 2022, 12.42 Uhr
liv
 
 
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