Lieblinge Frankfurt, Business Lunch , Österreich, Die Besten aus aller Welt, Frankfurt exklusiv

Lohninger

Gegründet von Mario Lohninger sowie Vater Paul und Mutter Erika, ist das schicke familiengeführte Restaurant im Stilaltbau-Eckhaus in Sachsenhausen seit seiner Eröffnung 2010 zu einer echten Institution der Frankfurter Gastronomielandschaft avanciert. Mit gut eingespieltem Service, der auch bei vollem Haus den Überblick behält und stets aufmerksam und freundlich agiert, gilt das feine Wirtshaus der Lohningers seit jeher als Garant für beste österreichische Küche. Und ja, auch wenn Mario Lohningers Schlutzkrapfen und Wiener Schnitzel mindestens so legendär sind wie sein Kaiserschmarrn, hat der aus Tirol stammende Koch nach Stationen in den USA und Frankreich einiges mehr in petto. Auf der Speisekarte hallt Lohningers Kochvita in der Unterteilung der Gerichte in „Heimat“ und „Die Welt“ wider. Das sechsgängige Menü auf der Abendkarte kombiniert heimatliche Klassiker mit Einflüssen aus aller Welt. Mittags wird zudem ein dreigängiges Menü für den Business Lunch angeboten. Wir sind am Abend zu Gast und bestellen jeweils drei Gerichte aus dem Menü à la carte. Den Auftakt macht als Gruß aus der Küche Mousse von Grüner Soße mit Gemüsesülze und fein kalibrierter Säure. Hier zeichnet sich bereits ab, was der Abend als Ganzes deutlich macht: Mario Lohninger ist ein Meister der raffinierten, wunderbar ausbalancierten Aromen. Selbst ein Teller wie Spencergulf Kingfish Sashimi, Foie gras und gepickeltes Gemüse, der auf den ersten Blick etwas gewagt erscheinen mag, überzeugt als gelungene Komposition: Der scharf und etwas säuerlich eingelegte Kingfish erinnert eher an Ceviche als an Sashimi, der eingelegte Rettich, Shizo und die über das Gericht gehobelte Foie gras setzen Akzente, die bei jedem Bissen neu überraschen.
Das Maine-Hummer-Gröstl, serviert mit Kalbshaxn-Ravioli, Foie gras und Zuckererbse (52 Euro) ist ein Teller, bei dem man ins Schwärmen gerät: die vollmundigen Kalbshaxen-Ravioli verbinden sich wunderbar mit der gebratenen Foie gras, die förmlich auf der Zunge zergeht, und der Hummer setzt maritime Akzente. Ein absolutes Wolfühlgericht ist auch der Bretonische Seeteufel mit seinen angenehmen Röstnoten und dem Kokos-Bärlauch-Fonds. Die Spätzle und die eingelegten Radieschen dazu geben einen heimatlichen Touch. Den Salzwiesenlammrücken mit Mönchsbart, Baby-Paprika und schwarzem Rettich hätten wir uns dagegen stärker angebraten gewünscht, was dem kräftigen Fettrand gutgetan hätte. Wunderbar gschmackig sind dafür die Lammpflanzerl, die das Gericht hervorragend ergänzen. Der vom Kellner empfohlene sanfte Pinot Noir vom Weingut Heinrich aus dem Burgenland passt hervorragend. Die Topfenmousse mit Himbeer und Rhabarber zum Abschluss ist eine schöne süßsaure Sinfonie, in der das Rhabarber-Granité erfrischende Noten setzt. Beschwingt verlassen wir nach diesem Abend das Lohninger mit dem Gefühl, eine köstliche kulinarische Reise von Frankfurt über Tirol in die Welt und zurück erlebt zu haben, und fragen uns auch in diesem Jahr erneut, warum am Eingang zu dieser Perle der Frankfurter Gastronomie noch keine rote Plakette prangt.

Lohninger

Di–Sa 12–14 und 18–22 Uhr, Mo/So Ruhetage

Schweizer Straße 1, 60594 Frankfurt am Main Frankfurt - Sachsenhausen Nord