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Foto: Guter Bulle
Foto: Guter Bulle

Red Bull erzwingt Traumkuh

Guter Bulle, Böser Bulle

Der rote Bulle als Platzhirsch: Aufgrund vermeintlicher Verwechslungsgefahr musste der Frankfurter Burgerladen Guter Bulle sich umbenennen. Geklagt hatte Red Bull - so lief das Verfahren.
Das Unternehmen Red Bull ist an vielen Fronten beschäftigt. Neben dem Kerngeschäft, dem Getränk auf Basis von Zucker, Koffein und Taurin, betreiben die Österreicher unter anderem mehrere Fußballvereine, einen Fernsehsender und sehr viel Extremsport-Sponsoring. Aus diesem Grund ist die Marke Red Bull in Deutschland für unglaublich viele Geschäftsbereiche gesichert. Zu den geschützten Geschäftsbereichen zählen unter anderem Säfte, Alkoholika aber auch ganze Gastronomien, Barbetriebe und Schnellimbisse. Um Nachahmungen zu unterbinden, verhindert das deutsche Markenrecht nicht nur, dass andere nun den Namen Red Bull in einem der erwähnten Geschäftsbereiche führen. Es verbietet gleichzeitig auch alle anderen Namen, die potentiell mit Red Bull verwechselt werden könnten. Kurioserweise führte dies nun dazu, dass der Frankfurter Burgerladen Guter Bulle seinen Namen ändern musste.

Besonders ärgerlich: Die Richter am Landgericht Düsseldorf konnten diesen Beschluss fällen, ohne die Frankfurter Bulettenbrater überhaupt anzuhören. „Drei Richter haben darüber beraten, ob Verwechslungsgefahr besteht und dann entschieden, dass das in diesem Fall so sei“, erklärt Elisabeth Stöve, Pressedezernentin am Landgericht Düsseldorf. Jetzt wäre es am Team von Guter Bulle, Einspruch einzulegen. Erst dann würde es zu einem ordentlichen Gerichtsverfahren kommen, bei dem beide Seiten angehört werden müssen. Das war den Leuten von Guter Bulle jedoch zu riskant. Mit einem Ordnungsgeld von 250 000 Euro hatte der Konzern zuvor schon gedroht. Für den Weltkonzern mag diese Summe ein Taschengeld sein, für einen Burgerladen wäre die Viertelmillion wohl kaum zu stemmen gewesen.

Also hat man klein beigegeben und sich umbenannt. Seit letzter Woche arbeitet der ehemalige Gute Bulle als Traumkuh weiter. Spürbar angesäuert berichtete der Burger-Laden über seine Umbenennung. Das Symbolbild im Facebook-Post: Eine zertretene Dose Red Bull. Man darf gespannt sein, ob die Österreicher nun weiter Abmahnungen versenden. Der Gute Bulle ist ja nicht die einzige Frankfurter Gastronomie mit Rindvieh im Namen. Woran der böse Brief aus Österreich hoffentlich nichts ändert: An der Qualität der Speisen. Die Tester des aktuellen FRANKFURT GEHT AUS hatten den Guten Bullen gerade zum besten Burgerladen der Stadt gekürt. Im nächsten Update der App muss da dann natürlich auch der Name angepasst werden.

Traumkuh, Bornheim, Bergerstraße 154, Tel. 90753712, Mo–Do 12–22, Fr & Sa 12–23, So 13–22 Uhr
 
28. August 2017, 15.00 Uhr
jps
 
 
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