Naim Yildirim hat 2012 Heinrichs Trinkhalle in der Niederurseler Landstraße 54 übernommen und ausgebaut. Doch jetzt droht ihm der Entzug der Schanklizenz.

Jahrzehnte war Heinrichs Trinkhalle ein wichtiger Treffpunkt für Niederursel. Jetzt scheint alles innerhalb weniger Monate zu Ende zu gehen. Die Genehmigung für Naim Yildirims Wirtschaftsgarten war auf fünf Jahre befristet und lief 2017 aus. Yildirim investierte mehrere 10.000 € in den Ausbau des seit 1965 existierenden Wasserhäuschens, welches neben dem Großteil der Nachbarschaft auch bei den Schülern der Heinrich-Kromer-Schule laut dem Inhaber sehr beliebt sei. Uwe Amend von der Bauaufsicht, begründet die Ablehnung des Antrags damit, dass es in den letzten Jahren Beschwerden aus der Nachbarschaft auf Grund der Lautstärke gegeben habe. Außerdem stehe das Wasserhäuschen von Herrn Yildirim in einem Gebiet was planungsrechtlich als reines Wohngebiet ausgeschrieben sei.

Herr Yildirim kann die Position der Bauaufsicht nicht nachvollziehen. „Das Wohngebiet hat sich in den letzten Jahren nicht verändert, es ist kein einziges Haus dazu gebaut worden“, erklärt Yildirim, „wenn ich gewusst hätte, dass der Antrag nicht verlängert wird, dann hätte ich nicht so viel Geld in das Büdchen investiert.“ Laut Yildirim würde sich nur ein Haushalt aus der Nachbarschaft über sein Wasserhäuschen beschweren. „Die Person ist, nachdem ich das Büdchen übernommen habe, in das Haus eingezogen und nutzt ihre Kontakte zum Ordnungsamt aus“, behauptet der Betreiber empört. In den letzten Tagen hat Yildirim über 150 Unterschriften zur Erhaltung der Trinkhalle gesammelt. „ Die Leute aus der Gegend kommen zu mir und unterschreiben, ich laufe nicht rum und sammle Unterschriften.“ Die Gemeinschaft der Gäste des Büdchens ist „wie eine Familie“, sagt Yildirim. Neben der Unterschriftenliste soll es regelmäßig Mahnwachen geben. Das Motto lautet: „Gegen Behördenwillkür, für den Rechtsstaat- das Büdchen muss leben“.

Heinrichs Trinkhalle, Niederursel, Niederurseler Landstraße 54, 7–21.30 Uhr