Freitag feierte das Libertine Lindenberg in Sachsenhausen Eröffnung. Wie im Lindenberg in der Rückertstraße bietet das Haus neben Hotelzimmern das Konzept von Gemeinschaftsräumen mit Fokus auf Kulinarik.

Alt-Sachsenhausen ist bekannt für seine urigen Kneipen und Fachwerkhäuschen. Nach zwei Jahren Bauzeit hat sich die zweite Lindenberg-Hotel-WG-Dependance mit dem Namen Libertine Lindenberg in Straßenbild Frankensteiner Straße Ecke Rittergasse eingefügt. 27 Suiten können für eine Nacht, aber auch Langzeitaufenthalte gebucht werden, sogenanntes Wohnen auf Zeit. Das besondere dieser Hotels ist das Augenmerk auf Zusammenleben: Gemeinschaftsküche, Wohnzimmercafé und Tante-Emma-Lädchen kreieren das Wohnkonzept, denn hier soll nicht nur genächtigt, sondern in einer Gästegemeinschaft gelebt werden. Neben dem Hotelbereich beherbergt das Haus eine Design-Agentur sowie ein Tonstudio.

Hotel-Service trifft auf Do-it-yourself
Auf den ersten Blick erinnert das Konzept in der alten Gründerzeit-Villa an Apartments zum Mieten: Die Ein- bis Drei-Zimmer-Suiten sind teilweise mit einem Kochbereich ausgestattet und wirken so eher wie eine Design-Wohnung, die über airbnb gebucht wird, als ein Hotelzimmer. „Der Gast hat die Wahl zwischen einer Zimmerpauschale und Do-it-yourself oder dem vollen Hotelkomfort mit Concierge und Koch“, sagt Fanina Karabelnik, zuständig für das Projektmanagement und Kommunikation im Libertine. „Wir nennen das Wohnen in einer Gästegemeinschaft auf Zeit. Für das perfekte Feeling hören wir gerne auf unsere Gäste, die haben die besten Einfälle und Verbesserungsvorschläge“.

Einprägsames Interieur mit Apfelwein-Bezug
Die sieben Etagen sind geprägt von freundlichen Farben, die mit hartem Schwarz kontrastieren – das Helle steht für die positive und offene Art eines Menschen, das Dunkle für die verruchte Vergangenheit. Für das Interieur der Suiten und sechs Maisonetten, die allesamt nach Apfelsorten benannt sind, griffen die Konzeptionisten Franken Architekten und Kathie Kaeppel auf renommierte Häuser, heimische Manufakturen sowie verschiedene Künstler zurück. Die eigens für das Haus entworfenen Designs, Stoffe, Bilder, Wand- und Deckengestaltungen sowie Möbel – darunter befinden sich beispielsweise e15, Fashion for Floors oder Kvadrat - können teilweise für zu Hause erstanden werden. Der Bezug zum Apfelwein-Viertel findet sich auch in Geländern und bestickter Bettwäsche, die an das rautenförmige Gerippte erinnern. Dabei ziehen sich weitere wiederkehrende Symbole wie zum Beispiel Schlüssel wie Gaunerzinken durch das Interieur.

Jedes der Zimmer weist drei Bereiche auf: Textilgeprägte Badebox, schwarzes Loch mit funktionalem Bereichen wie Kochnische und dem hellen Schlafbereich, in dem die Boxspringbetten teilweise im Schrank verschwinden. Die Zimmerpreise starten bei 79 Euro, ab 949 Euro kann für einen ganzen Monat ein Arrangement gebucht werden.

Wohnzimmercafé und abschließbare Kühlschränke
Das Thema Geselligkeit und Kommunikation ist im Libertine unweigerlich mit Kulinarik verbunden. Im Wohnzimmercafé neben dem Eingangsbereich – eine Mischung aus Lobby und Bar – wird sich ab 8 Uhr zum Frühstück getroffen, für Zwischendurch stehen Stullen oder Kaffee und Kuchen, aber auch Suppen und Salate bereit. Ab 17 Uhr kommt der Bar-Lounge-Charakter mit Drinks vom Tresen zum Tragen.

Unter dem Dach mit Blick über Alt-Sachs findet sich das Herzstück des gastronomischen Angebots: Kochlandschaft und Lekker Lädchen, in dem teils biodynamische und vegane Produkte aus eigener Produktion erstanden werden können. „Essen verbindet“, sagt Karabelnik. Deshalb könnten die Gäste für sich kochen, sich mit anderen Gästen absprechen oder vom Hauskoch Peter aus dem Seven Swans verwöhnen lassen. Für Selbstversorger gibt es abschließbare Kühlschränke, die entweder von den Gästen selbst oder nach Wunsch vom Haus aus bestückt werden.
In Zukunft sind donnerstags Kochkurse geplant, bei denen alle drei Kochstellen genutzt werden.

Libertine Lindberg, Sachenhausen, Frankensteiner Straße 20, Tel. 66161550