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Foto: Tamura Farm
Foto: Tamura Farm

Bei Japanerinnen besonders beliebt

Das Stöffsche aus Fernost

Diesen Sonntag steigt im Gesellschaftshaus Palmengarten die Apfelwein Weltweit-Messe. Gastland ist dieses Mal Japan, von wo Shoji Tamura seinen Cider nach Frankfurt bringt.
„Die Geschichte des japanischen Apfelweins ist sehr kurz“, räumt Shoji Tamura gleich zu Anfang ein. Er besitzt eine Farm im Herzen der Region Aomori. Diese liegt am nördlichen Ende der japanischen Hauptinsel Honshu. Schwere Monsunregen und eine Jahresdurchschnittstemperatur von 10 Grad sorgen hier für prächtige Äpfel mit besonders hohem Zuckergehalt. Im Jahr 2013 hat Tamura sein Obst erstmals zu Wein keltern lassen. „Danach haben wir dann Cider kennengelernt und uns direkt um eine Lizenz beworben, damit wir selbst in die Produktion einsteigen können“, sagt Tamura. Wein aus Äpfeln sei in Japan bisher noch nicht sehr verbreitet. Das möchte Tamura ändern und bewirbt seinen Cider als ideales Getränk zum Anstoßen. „Besonders Frauen schätzen ihn, weil er wenig Alkohol enthält und gesund ist“, schwärmt er.

Nach Asturien, Thurgau, dem Mostviertel und Südtirol ist das Gastland der Apfelwein Weltweit in diesem Jahr nun zum zweiten Mal Japan. Der erste Besuch 2011 ist allen noch gut in Erinnerung. An dem Abend, als die Gäste aus Japan ankamen, ereignete sich die Reaktor-Katastrophe von Fukushima. Damals unterbrach Bürgermeisterin Petra Roth ihre feierliche Eröffnung für eine Gedenkminute. „Unsere Messe ist eben nicht nur ein Ort, an dem getrunken, geschunkelt und gelacht wird“, betont Messe-Veranstalter Andreas Schneider und lobt den Zusammenhalt innerhalb der Apfelwein-Community. Er selbst hatte den Gästen 2011 einige Apfelkerne mitgegeben. Vier Jahre später kamen dann drei kleine Flaschen aus Japan zurück, mit Wein aus Äpfeln von diesen Samen. „Das ist schon toll, zu erleben, wie da aus dem Austausch über lange Zeit etwas wächst und gedeiht“, freut sich Schneider.

Tatsächlich war der Apfelanbau in Japan ursprünglich auf solche Samenspenden aus dem Westen angewiesen. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts hatte es in Japan nur Wildäpfel gegeben. Über die vereinigten Staaten kam dann der Kulturapfel in das Land. Heute gibt es über 2000 verschiedene Apfel-Sorten aus Japan. Die wichtigsten Anbaugebiete liegen in den Präfekturen Nagano und Aomori. Dort reifen 70 Prozent der japanischen Gesamternte. Die Sorte Fuji, deren Wurzeln ebenfalls in Aomori liegen, ist auch hierzulande bekannt und beliebt. Der Apfelwein aus dem Land der aufgehenden Sonne ist dagegen nahezu unbekannt. „Der ist aber echt der Knaller“, lobt Andreas Schneider.

Durch das Gastland Japan ergab sich in diesem Jahr zum ersten Mal eine Kooperation zwischen der Apfelwein Weltweit und dem japanischen Filmfestival Nippon Connection. Dazu gehört unter anderem ein japanisches Filmdinner mit internationalen Apfelweinen.

Apfelwein Weltweit, Internationale Apfelweinmesse im Gesellschaftshaus Palmengarten, Sonntag, 10. April, 11–18 Uhr
 
4. April 2016, 11.06 Uhr
jps
 
 
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