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Foto: © Redaktion
Foto: © Redaktion

Eiscafé am Turm

Vom Friseursalon zum Eiscafé

Im legendären Nitribitt-Haus in der Frankfurter Innenstadt hat ein neuer Eissalon eröffnet – das Eiscafé am Turm. Für die Betreiber:innen der benachbarten Geschäfte ist Inhaberin Güler Arslangiray keine Fremde: Sechzehn Jahre lang führte sie in denselben Räumen einen Friseursalon.
„Haarwelt“ steht noch in großen Leuchtbuchstaben über der Markise. Sechzehn Jahre lang drehte sich in dem kleinen Laden in der Stiftstraße 36 alles um Waschen, Schneiden und Legen. Seit 2005 betrieb Güler Arslangiray hier ihren eigenen Friseursalon. Am 9. April 2021 hatte die „Haarwelt“ dann zum letzten Mal geöffnet. Sechs Wochen und einen Total-Umbau später eröffnete Arslangiray am 5. Juni das Eiscafé am Turm.




Die Haarwelt ist jetzt das Eiscafé am Turm. © Redaktion

Die Strähnen-Königen will Eis-Königin werden

Der Umbau des Friseursalons zum Eiscafé hat nichts mit der derzeitigen Situation zu tun, erklärt Arslangiray. „Vor ziemlich genau zwei Jahren haben ich angefangen darüber nachzudenken und zu planen. Ohne Corona, hätte ich meinen Plan schon früher in die Tat umgesetzt.“ Auf die Idee gekommen, sei sie durch einen Film, „Dondurmam Gaymak“ (deutscher Titel: „Ice Cream, I Scream“). Hauptprotagonist des türkischen Indipendentfilms ist der Eisverkäufer Ali Usta. Mit seinem gelben Motorroller und seinem kleinen gelben Eisanhänger will er der großen Eisindustrie den Kampf ansagen. Eine derartige Agenda verfolgt Arslangiray nicht. Ein Ziel hat sie aber: Unter ihren Kund:innen hat sie bereits den Spitznamen die Strähnen-Königen. „Jetzt will ich die Eiskönigin werden“, strahlt Arslangiray und lacht.

Zunächst habe sie noch Ausschau nach anderen Standorten für ihr Eiscafé gehalten. „Dann haben wir uns einmal hingesetzt und gezählt, wie viele Menschen hier eigentlich täglich am Laden vorbeilaufen.“ Über 5000 Menschen seien das gewesen. Damit war für sie klar, einen besseren Standort, würde sie nicht finden. Im Archiv des Bauamtes fanden sie und ihr Mann schließlich Belege dafür, dass die Ladenfläche im legendären Nitribitt-Haus vor vierzig Jahre bereits als Pizzeria genutzt wurde. Einer gastronomischen Nutzung stand damit nichts im Weg. Nur an der großen Glasfront mit den stilechten 50er-Jahre-Messingfassungen durften die Arslangirays nichts verändern. Dafür hat Güler Arslangiray bei der Inneneinrichtung ihrer Kreativität freien Lauf gelassen.




Inhaberin Güler Arslangiray (l.) hinter ihrer neuen Eistheke. © Redaktion

Veganes Eis und Baklava

Vierundzwanzig Sorten umfasst das Eissortiment. Dabei seien alle Fruchteissorten vegan. Ansonsten finden sich auf der Eiskarte alle Klassiker vom Spaghetti-Eis bis zum Bananensplit. Außerdem gibt es hausgemachte Kuchen, Waffeln mit verschiedenen Toppings, Baklava und sogar herzhafte Sandwiches und türkisches Gebäck mit und ohne Käse-Füllung.

Eine eigene Eismaschine hat Arslangiray noch nicht. Sie habe lange nach einem geeigneten Eisproduzenten gesucht. Gefunden hat sie ihn in Wiesbaden. Mehr verrät sie nicht über ihren italienischen Speiseeislieferanten. Ob sie irgendwann auch eigenes Eis produzieren wird, kann Sie noch nicht sagen. Grund zur Eile sieht sie jedenfalls nicht. Im Moment seien sie und vor allem ihre Kund:innen sehr zufrieden.

Und ihre Stammkund:innen aus dem Friseursalon? Die müssen sich keine Sorgen machen. Die Haarwelt hat bereits an einem anderen Ort, keine fünfhundert Meter entfernt in der Querstraße 10, wiederöffnet. Dienstag bis Samstag zeigt die Strähnen-Königin dort ihr Können, während das Eiscafé von einer erfahrenen festen Mitarbeiterin und mit Unterstützung von Arslangirays Familie geführt wird. An ihren freien Tagen sei sie meistens in ihrem neuen Eiscafé. Dann kämen auch ihre alten Stammkund:innen. Allerdings nicht zum Waschen, Schneiden und Legen, sondern zum Eisessen.

Eiscafé am Turm, Innenstadt, Stiftstr. 36, Mo-So 9-21 Uhr (im Sommer)
 
3. August 2021, 11.58 Uhr
srs
 
 
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