Foto: Dirk Ostermeier
Newcomer des Jahres, Veggie & Vegan Trend

DreiZimmerKücheBad

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Wir sind ein bisschen sprachlos, als wir diesen Ort verlassen. Ja, Ort. Denn das, was Niclas Horn, zuletzt Küchenchef im Leuchtendroter, hier in den ehemaligen Räumen der Kultbäckerei Kornkammer in der Rohrbachstraße im Alleingang (!) geschaffen hat, lässt sich kaum unter einem Begriff bringen. Restaurant? Nein. Café? Auch nicht. Bar schon gar nicht, denn Alkohol gibt’s hier keinen und die Öffnungszeiten von Donnerstag bis Sonntag von 10 bis 19 Uhr sprechen auch eine andere Sprache. Man hat mehr das Gefühl, bei Horn zu Hause zu sein und mit allem umsorgt zu werden, was man zum Sattwerden, Genießen und Runterkommen braucht. Und das in einem Ambientem, das in Frankfurt seines Gleichen sucht. Betritt man den selbst im Vorbeilaufen leicht zu übersehenden Eingang in Horns kleines Reich, steht man zunächst in einem sehr hohen, schmalen Raum mit offenen Klinkerwänden und könnte meinen, in einem stilsicher nordisch schlicht gestalteten Showroom für handgefertigte Keramik gelandet zu sein, die entlang der rechten Wand auf hellen Holzanrichten präsentiert wird – wären da nicht andere Gäste auf den wenigen Designer-Sitzmöbeln, die hier gemütlich etwas trinken, essen und schwätzen. Das Krasse, ja Krasse, an der wunderschönen, mitunter sehr filigranen Keramik: Die hat Horn sowie die gesamte im Service verwendete Keramik in seiner benachbarten Werkstatt selbst gefertigt – ebenso viele der Möbel. Über eine kleine Treppe hinten links gelangt man schließlich in den „Flur“ mit Tresen und Kaffeemaschine, von dem aus es in die anderen Zimmer geht: linkerhand das „Esszimmer“ mit langem Tisch, rechter Hand wieder ein paar Stufen runter geht es ins „Wohnzimmer“ mit unterschiedlichsten Sitzgelegenheiten, Zimmerpflanzen, Plattenspieler und -Sammlung für den passenden Soundteppich. Das komplett vegane kulinarische Angebot, dass Horn in der kleinen Küche allein und im Service zusammen mit seiner Partnerin stemmt, ist ebenso außergewöhnlich wie der Rest. Abgesehen von ausgezeichnetem Kaffee, Tees, Matcha und „Milchshakes“ sowie Wasserkefir und Kombuchas gibt es verschiedene kleine, mehr als fair bepreiste Gerichte, die in süß und salzig unterteilt sind. Gegen den kleinen deftigen Appetit am Mittag probieren wir „Ouwe Roggen“, eine Stulle vom saftig dichtem Roggenbrot der Sauerteigbäckerei Ouwe mit Spinatbutter, Shitake, blanchiertem Spinat, Röstzwiebeln, Frühlingslauch, Kirschtomaten und dazu Rotweinzwiebeln für den frischen Säurekick. Einfach ausgezeichnet. Perfekt für einen leichten Lunch sind die kalten, à la minute durchgelassenen Ramen mit Salat, kross angebratenen Kastaniensaitlingen und nussiger veganer Mayo. Das dazu servierte Chili-Crunch-Öl bringt etwas Feuer und Crunch in das geschmacklich dezenter gehaltene Gericht. Aus der Kategorie „süß“ unterstricht „Ouwe Weizen“ die heimelige Atmosphäre im DreiZimmerKücheBad: Die Stulle wie beim Oma mit Sauerteigbrot von Ouwe, veganem Quark, Erdbeermarmelade und gerösteten Kokosraspeln on top weckt süße Kindheitserinnerung und triggert geschmacklich wie eine sündenfreies Cornetto Erdbeer alle Comfort-Rezeptoren gleichzeitig. Das hätten wir gerne täglich zum Frühstück. Einen Haken hat das Ganze allerdings: Horn macht seine Sache zu gut. Deshalb bleibt nur zu hoffen, dass das wohnliche Klima an diesem Ort nicht allzu schnell von zu großem Andrang unterlaufen wird.


DreiZimmerKücheBad
Do–So 9–19 Uhr, Mo–Mi Ruhetage




Foto: Dirk Ostermeier
 
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