Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: Knärzje GmbH
Foto: Knärzje GmbH

Zero-Waste-Bier Knärzje

Mit Bier aus Brot Gutes tun

Es ist das wohl nachhaltigste Bier Deutschlands: Das Frankfurter Start-Up Knärzje stellt Bier aus gerettetem Brot her. Nun hat das Jungunternehmen im Rahmen des Foodstartup Wettbewerbs eine Crowdfunding-Kampagne gestartet.
Kruste, Kanten, Krüstchen oder Knärzje – für kaum einen anderen Begriff gibt es im Deutschen wohl so viele Wörter wie für das Endstück eines Brotlaibes. Schätzungen zufolge sind es über 200, doch egal, wie man es gerne nennt, bei einem Frankfurter Start-Up steht es immer im Vordergrund. Bei „Knärzje“ ist das Endstück auch gleichzeitig das Herzstück, denn hier wird es zu Bier weiterverarbeitet.

Daraus entsteht das erste Brotbier Deutschlands, gebraut mit aussortiertem oder übrig gebliebenen Brot. Was 2018 mit einer verrückten Idee und diversen Experimenten begann, ist inzwischen zu einem Start-Up herangewachsen. Im Mai haben Daniel Anthes und Ralf Wagner eine eigene Firma gegründet. Ihr Ziel: Noch mehr Menschen über Frankfurt hinaus mit dem Bier zu erreichen und so noch mehr Lebensmittel retten zu können.

Mit ihrem Projekt nehmen die Jungunternehmer am diesjährigen Wettbewerb „Next Level!" teil, bei dem die innovativsten Food Start Ups ausgezeichnet werden. In der ersten Runde, die noch bis zum 29. Oktober läuft, müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Menschen überzeugen und möglichst viele Einnahmen über Crowdfunding erzielen. Die drei Start-Ups mit den meisten Unterstützerinnen und Unterstützern qualifizieren sich für eine Einladung in die nächste Runde des Wettbewerbs. Für die Siegerinnen und Sieger winken Geldpreise im Wert von 10.000 Euro, ein kostenloser Messestand auf der Food & Life 2019 sowie ein individuelles Coaching.

Anthes und Wagner sind die einzigen Teilnehmer aus Hessen, doch die Konkurrenz ist groß. So gibt es vielseitige Konzepte wie essbares Besteck aus Göttingen, glutenfreies Mehl oder veganen Honig, der aus Löwenzahn hergestellt wird. Mit dem Geld wollen Anthes und sein Team die Produktion nicht nur ausbauen und mit einer größeren Brauerei zusammenarbeiten, sondern ihr Produkt auch bio-zertifizieren lassen. „Wir sind super happy, dass wir bereits eng mit der Bio-Bäckereikette Kaiser zusammenarbeiten können, die uns ihr übrig gebliebenes Brot zur Verfügung stellt“, sagt Anthes und erklärt: „Wir trocknen das Brot, dann es wird gehäckselt und zur Brauerei gefahren“.

Daniel Anthes engagiert sich schon seit Jahren gegen Lebensmittelverschwendung. Ob ehrenamtlich mit dem eigenen gemeinnützigen Verein ShoutOutLoud, als Autor des Buches „Weil wir Essen lieben – vom achtsamen Umgang mit Lebensmitteln“ oder als Coach in Zero-Foodwaste-Workshops. Er erklärt: „Mein Ziel ist es, noch mehr Menschen über den Genuss eines besonderen Bieres mit dem Thema Lebensmittelverschwendung in Berührung zu bringen. Und ich bin überzeugt davon, dass ein derart subtiles Vorgehen – leckeres Bier trinken und dabei die Welt ein bisschen besser machen – zu mehr Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft beitragen kann“.



 
18. Oktober 2019, 12.27 Uhr
Sina Eichhorn
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
 
Top-News per Mail