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Foto: vak
Foto: vak

Sein oder nicht sein?

Streit um die Terminus Klause

Eine kleine Kneipe im Herzen des Bahnhofsviertels sorgt seit Kurzem für Furore, am Mittwoch gingen sogar 150 Menschen auf die Straße, um für den Erhalt der Terminus Klause zu demonstrieren.
Steht die Terminus Klause vor dem Aus? Oder ist es doch nur viel Lärm um nichts? Durch eine Ankündigung auf Facebook kamen laut Inhaber Hüseyn Taskin am Mittwoch rund 150 Menschen in und vor der Terminus Klause in der Moselstraße 14 zusammen, um für den Erhalt der Kultkneipe zu demonstrieren. Hüseyin Taskin sagt, er habe mittlerweile fast 600 Unterschriften für seine Petition gesammelt. Doch worum geht es eigentlich?

Nachdem das Gebäude bereits vor zwei Jahren an die Schnabel Management GmbH verkauft wurde, wurde der Vertrag des Wirts Hüseyin Taskin nun zum 30. Juni gekündigt. Der Geschäftsführer der Schnabel Management GmbH, Harry Schnabel, hatte Taskin jedoch laut eigener Aussage einen neuen unbefristeten Mietvertrag mit drei Monaten Kündigungsfrist angeboten. Taskin sieht dennoch seine Existenz gefährdet: Schnabel habe ihm gegenüber vor zwei Wochen angekündigt, er wolle seinem Neffen die Räume in der Moselstraße 14 für zur Verfügung stellen. Der wolle dort ein Restaurant eröffnen.

„Bisher gibt es keine konkreten Pläne“, so der Diplom-Kaufmann Harry Schnabel. Allerdings sei es auch nicht verwerflich, eigene Pläne zu verfolgen, erklärt er weiter. Auch von Vorwürfen, die Schnabel GmbH wolle das Gebäude für Luxus-Eigentumswohnungen sanieren, distanziert sich Schnabel bewusst. Das Gebäude in der Moselstraße 14 solle auch in Zukunft bleiben, was es ist: ein Bürohaus. „Ich kann mir aber keinen Vertrag mit zwanzig Jahren Laufzeit abnötigen lassen. Dieses Jahr muss Herr Taskin nicht raus, was im nächsten oder übernächsten Jahr ist, weiß ich noch nicht.“ Klingt ganz so, als verliefen die Bemühungen von Taskin und seinen Unterstützern im Sande. Der Gründer der Gemeinschaft „Rettet die Terminus Klause“, der seinen Namen hier nicht lesen will, möchte mit der Seite aufrütteln, Taskin unterstützen und verhindern, dass seine Existenz zerstört wird.

Hüseyin Taskin hat laut eigenen Aussagen erst in den letzten zwei Jahren schwarze Zahlen geschrieben. Mittlerweile zählt die Terminus Klause wohl zu den kultigsten Orten des Bahnhofsviertels, wird von Künstlern, Promotionsstudenten und Bankern besucht und hat sogar Einzug in die nationale Presse gehalten. Kürzlich fotografierte auch das New Yorker Luxus-Kaufhaus Barneys seine neue Modestrecke in Taskins Kneipe, wie der Inhaber stolz erzählt. Viele seiner Unterstützer fänden es bedauerlich, wenn die Terminus Klause ausgerechnet jetzt, wo es mit ihr bergauf geht, schließen müsste.
 
20. April 2015, 11.43 Uhr
vak/neb
 
 
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