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Frankfurts Tomatenkönigin

Nur Tomaten im Kopf

Alle Jahre wieder - Im Juli startet erneut die Tomatenernte: Passend zur Saison präsentiert die Gärtnerin Heidi Jung aus Oberrad ihre außergewöhnlichen Liebesäpfel, die man auf dem Offenbacher Wochenmarkt und in der Familiengärtnerei Jung kaufen kann.
„Grüne Tomaten sind mir die liebsten“, gibt Heidi Jung zu. Oha – grün? Die sind doch dann noch unreif, oder? Ein Fehlglaube, denn Heidi Jung von der Gärtnerei Jung erklärt, dass diese spezielle Tomatensorte besonders süß und fruchtig schmeckt. Sie warnt aber auch davor, die Früchte in Unwissenheit mit unreifen Tomaten zu verwechseln. Denn die sind ohne spezielle Verarbeitung nicht zu genießen und können in großen Mengen verzehrt sogar giftig sein.

Um das zu vermeiden, steht die Gärtnerin Heidi Jung mit ihrem Fachwissen Schulklassen oder anderen Interessierten zur Verfügung und führt gerne einmal durch ihre 4000 Quadratmeter fassenden Gewächshäuser, prall gefüllt mit Tomatenpflanzen. „Die Tomaten sind wie meine Kinder“, sagt sie. Und davon hat Heidi Jung viele. Genaugenommen 10000 Stück, 13 Sorten in jeglichen Formen und Farben. Die stolze Mama kümmert sich jeden Tag liebevoll um ihre Pflänzchen. „Das ist ein 12-Stunden-Job, da kann man nicht einfach mal in den Urlaub fahren.“ Nur im Herbst nimmt sich das Ehepaar Jung eine Auszeit. Denn da werfen die Pflanzen nicht mehr so viele Früchte ab und können auch mal ein paar Tage unbeaufsichtigt bleiben.

Ihre „Sucht“, so nennt Heidi Jung ihre Leidenschaft für außergewöhnliche Tomatensorten, fing vor ein paar Jahren im Internet an. „Anfangs waren 20 Sorten in unserem Anbau, dann 40 und irgendwann weit über 100.“ Heidi Jung sucht wie ein Briefmarkensammler immer weiter nach altem Saatgut aus den unterschiedlichsten Ländern. Honduras, Ungarn, Japan und Neuseeland sind nur ein paar davon. Kunden und Freunde wurden auf ihre Begeisterung aufmerksam und bringen seitdem Samen aus dem Urlaub mit. In ihrer Sammlung wachsen zum Beispiel die rote russische Rosovij Perzewidnij und die gelbe Cocktailtomate Lollipop aus US-Amerika friedlich nebeneinander her. Da gibt es kein Kräftemessen, „jede meiner Pflänzchen bekommt die gleiche Behandlung.“

Eigentlich kennt Heidi Jung alle ihre Sorten. Aber wenn sie altes Saatgut kauft, kann sich in einem Säckchen auch mal ein anderer Samen verstecken, und dann kommt es zu einem überraschenden Ergebnis. „Plötzlich wuchs zwischen der roten, runden Tommy Toe aus Australien eine herzförmige Frucht. Die hatte ich noch nie gesehen.“ Das war die Geburt des Hessenherzens. So hat Heidi Jung den Neuankömmling einfach genannt, denn der Bezug zur Region ist ihr sehr wichtig. Deshalb verkauft sie ihre Produkte auch seit Jahren auf dem Offenbacher Wochenmarkt. Dort kennt schon jeder Heidi Jungs verrückte Tomatenarten. Passend zur WM bietet sie die Brazilian Beauty an. Das Kilo der dunklen Tomaten mit den grünen Streifen kostet 3,80 €. Außergewöhnlich ist auch die Blaue Tomate: „Die Osu Blue schmeckt zwar etwas bitter, fast grapefruitartig, ist aber total gesund!“ Besonders freut sich Jung dieses Jahr auf die Ernte der Ashleigh. "Die Fleischtomate wird bestimmt 2 Kilo schwer“, sagt sie stolz.

Regelmäßig lädt die Gärtnerin zum Tomatenfest in ihre Gärtnerei ein, um ihnen vor Ort ein Gefühl dafür zu geben, wie viel Mühe das Pflanzen und Pflegen dieser außergewöhnlichen Sorten macht.

Zur Info: Der Offenbacher Wochenmarkt findet in den Sommermonaten immer dienstags, freitags und samstags von 07.30–14 Uhr auf dem Marktplatz statt.

Heidi Jungs Verzehr Tipp: Tomaten sollte man in Scheiben geschnitten statt mit Salz mit einem Hauch Puderzucker und ein paar Tropfen gutem Olivenöl genießen, das bringt ihre Süße noch besser zur Geltung.
 
23. Juni 2014, 13.36 Uhr
Katharina Bruns, Vera Kuchler
 
 
Fotogalerie:
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