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Foto: Dirk Ostermeier/Harald Schröder
Foto: Dirk Ostermeier/Harald Schröder

Flucht vor der Hitze

Grüne Oasen in Frankfurt

Bei der glühenden Stadthitze suchen viele Frankfurter Abkühlung und Ruhe. Doch dafür müssen sie nicht weit aus der City rausfahren. Genau diese Idylle ist in Frankfurter Gärtnerei-Cafés zu finden. Das hier sind die drei schönsten.
Bei 30 Grad im Schatten knallt die Sonne erbarmungslos auf den Asphalt. Die enge Bebauung sorgt dafür, dass sich die Stadt zusätzlich aufheizt. Mir nichts, dir nichts, fühlt man sich auf offener Straße wie in einem saunaartigen Gewächshaus gefangen. Die Stadtflucht müssen Erholungssuchende jedoch nicht antreten. Frankfurt bietet einige grüne Oasen mit ländlichem Flair: Cafés, die an Gärtnereien angeschlossen sind.

Kein Kokolores

Umgeben von viel Grün ist das Café Coo Coo. Es grenzt an den Wasserpark, der Günthersburgpark ist nur einen Steinwurf entfernt und direkt gegenüber befindet sich der Bornheimer Friedhof. Außerdem ist es an die Gärtnerei Klumpen angeschlossen. Viel grüner geht es kaum noch! Im Café Coo Coo dreht sich einiges um die braune Bohne: Es ist Bio-Kaffeerösterei. Betreiberin Monika Spojanovska ist Kaffee-Exppertin, Chef-Diplom-Kaffee-Sommelière, Röstmeisterin und Barrista. Sie weiß also, was in ihren Bohnen steckt und bereist regelmäßig die Länder, aus denen sie ihren Kaffee bezieht – größtenteils aus Kolumbien und Äthiopien. In die überdachte Terrasse integriert sind außerdem Kaffeebäume, die nicht nur zur Zierde dort stehen, sondern auch geerntet werden. Spojanovska bietet hier auch Kaffee-Seminare an.




Betreiberin Monika Spojanovska tischt nur besten Kaffee auf

Das niedliche Café ist in einem kleinen wintergartenähnlichen Glasgebäude untergebracht. Ein Hingucker ist die große Kaffeemühle vor der Theke. Bei Sonnenschein bietet sich die kuschelige Terrasse mit Ausblick auf das Grün der Gärtnerei an. An kunstvoll verzierten Mosaiktischen wird gefrühstückt, zu Mittag gegessen oder einfach Kaffee und Kuchen zu sich genommen. Dabei legt Spojanovska großen Wert darauf, dass alles biologisch, regional, saisonal und hausgemacht ist. Ihre Eier bezieht Spojanovska aus der Wetterau. Ihr Obst und Gemüse wie Beeren oder Spargel kommt vom Bioland Kapraun aus Großostheim. Jeden Morgen werden hier die Brötchen aus Demeter-Dinkel-Mehl selbstgebacken. Aus diesem Grund ist für das Frühstück immer eine Vorbestellung nötig. Mittags werden wechselnde vegane Suppen oder vegetarische Kleinigkeiten wie Antipasti oder Pasta angeboten. Das Café Coo Coo öffnet seine Türen ganzjährig von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr.

Nicht schlecht, Herr Specht!

Im eher unprätentiösen Sossenheim hat die Gärtnerei Müller & Pfützner letztes Jahr ein schnuckeliges Café eröffnet. Benannt ist es nach einem prominenten Bewohner auf dem sieben Hektar großen Gärtnereigelände: Es ist ein Biotop für Grünspechte, auf französisch: Le Pic Vert. In einem ehemaligen Verkaufsgewächshaus haben Frank Müller und Thomas Pfützner ihr Café eingerichtet. Inspiriert wurden sie auf einer Englandreise. Dort sind Gärtnerei-Cafés sehr typisch.




Im Le Pic Vert sind neben Grünspechten auch Hunde willkommen.

Vor dem Gewächshaus befindet sich eine schattierte Terrasse. Hier sitzen Gäste ganz idyllisch inmitten von Pflanzen. Innen sorgt eine hochwertige Barista-Maschine für exzellenten Kaffee. Dazu gibt es entweder hausgemachte oder von der kleinen Handwerksbäckerei Café Kitzel zubereitete Kuchen. Geht es dann wieder auf die kälteren Monate zu, gibt es ab September auch Herzhaftes wie Antipasti Teller. Wein und eine große Auswahl an Kaltgetränken wie Ingwer-Rhabarber-Limonade runden das Angebot ab. In den kalten Wintermonaten schließt Le Pic Vert seine Türen, um im Frühjahr wieder zu öffnen. Das Café ist am Wochenende jeweils von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

Im Grüne-Soße-Garten

Am anderen Ende der Stadt baut Rainer Schecker in Oberrad die sieben Kräuter für die Frankfurter Leibspeise an. Doch er ist nicht nur Gärtner, sondern auch Gastronom. Zwischen den Oberräder Feldern und dem Frankfurter Waldrand betreibt er neben Gärtnerei und Hofladen auch ein Café: Beim Schecker im Gadde gibt es – wie könnte es auch anders sein – Grüne Soße und andere regionale Spezialitäten. Außerdem im Angebot sind hausgemachte Kuchen sowie Eis von der Milchbar.




Der Schecker hat einen Trecker im Gadde

Das Café selbst befindet sich in einem großen Gewächshaus. Davor lässt es sich auf der großzügigen Liegewiese entspannen. Eine Sandfläche sorgt für Strandfeeling und bietet den Kleinen Beschäftigung. Ein Highlight im Spätsommer ist das Tomatenfest am 5. August. Es wird zusammen mit der Oberräder Tomatenfrau Heidi Jung Beim Schecker im Gadde gefeiert. Leckereien wie gegrilltes Tomatenbrot werden angeboten. Der Herbst wird dann mit dem Erntefest am 23. September eingeläutet. Besuchern werden verschiedene Kürbisgerichte aufgetischt.
 
6. August 2018, 13.30 Uhr
Katrin Börsch
 
 
Fotogalerie:
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