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Foto: Florian Fix
Foto: Florian Fix

Initiative gegründet

Gastronomen halten zusammen

Einige der bekanntesten Gastromomen der Stadt haben eine Initiative gegründet, um die Interessen des Gewerbes besser zu vertreten – auch zum Wohl der Gäste und der Außenwirkung der Stadt. Ein wichtiges Thema sind die „razzienartigen Überfälle“ durch die Ordnungsbehörden.
Über 600 Euro geben Gäste zwischen 18 und 39 Jahren durchschnittlich pro Kopf und Jahr in Frankfurter Gastronomiebetrieben aus. Das macht die Restaurants und Bars der Stadt zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor und zu einem Aushängeschild der Stadt. Gewürdigt wird das nicht immer; stattdessen klagen die Gastronomen über eine schlechte Außenwahrnehmung und den mangelnden Dialog mit zuständigen Behörden. Um daran etwas zu ändern, haben sich einige der bekanntesten Wirte nun zu einem Verein zusammengeschlossen. Die Initiative Gastronomie Frankfurt will die Interessen des Gastgewerbes in Frankfurt und Offenbach vertreten und stärken – was schließlich auch den Gästen zugutekommen soll.

Zu den Gründern des Vereins zählt das Who-is-who der Szenegastronomie der Stadt, neben den Vorstandsmitgliedern Madjid Djamegari (Gibson, auf dem Bild rechts) und James Ardinast (IMA, auf dem Bild links) auch Yared Hagos von The Parlour, Matthias Martinsohn von der Destino Tapas Bar und Goran Petreski vom VaiVai im Grüneburgweg – „die Speerspitze derjenigen, die die Kreativität in die Stadt bringen“, so Djamegari.

Momentan gehören 21 Mitglieder zum Verein. Der Vorstand ist aber optimistisch, dass die Initiative bis zum Ende des Jahres auf 100 Mitglieder anwachsen und dann in der Lage sein wird, die Interessen aller Gastronomen repräsentativ zu vertreten.

Die Ziele
„Unsere Initiative will die Belange des Gastronomiegewerbes noch mehr in den Wahrnehmungsfokus von Stadt, Behörden, Politik und Wirtschaft rücken“, sagt Ardinast. „Wir wollen verstärkt mit diesen Institutionen zusammenarbeiten und somit einen besseren Informationsaustausch ermöglichen.“ Man wolle die Außenwahrnehmung der Frankfurter Gastronomie positiv beeinflussen, in intensiven Dialog mit der Stadt treten und Ansprechpartner für Ordnungsbehörden und Stadtentwicklung sein. Daneben sollen Ausbildung und Integration gefördert werden. Zudem wolle man sich gegen Rassismus und Drogenmissbrauch stark machen.

Auch eine Selbstverpflichtung zu Hygienestandards fordert der Verein: Die Mitgliedschaft soll in Zukunft einem Gütesiegel gleichkommen, das dem Gast sagt, dass hier ein Gastronom ist, der sich um Nachhaltigkeit, hohe Standards und Transparenz bemüht – „und so auch vermitteln, warum es in diesem Betrieb vielleicht einen Euro teurer ist als anderswo“, so Djamegari.

Dorn im Auge: die Art und Weise der Kontrollen
Insbesondere auch mit dem Vorgehen der Behörden bei Lebensmittelkontrollen wollen sich die Gastronomen nicht abfinden. Sie halten Hygiene- und Zoll-Kontrollen für gut und richtig, sprechen sich aber gegen die „razzienartigen Überfälle“ aus, die es in den vergangenen Jahren gab. James Ardinast, der zusammen mit seinem Bruder das Fine-Dining-Konzept Stanley Diamond im Gallus betreibt, berichtet von zehn bis zwölf Einsatzfahrzeugen, die eines Abends vor dem Restaurant hielten. „Die Beamten kamen mit schusssicheren Westen und Maschinenpistolen reingestürmt und haben unsere Gäste verängstigt.“ Dass die Beamten den Betrieb anschließend als vorbildlich lobten, konnte die Wogen dann auch nicht glätten. „Gastronomen haben das Image als Halbkriminelle – auch das wollen wir mit der Initiative ändern“, so Ardinast.

Gastronomen, die sich für eine Mitgliedschaft interessieren, können sich auf der Homepage der Initiative eine Beitrittserklärung herunterladen.
 
17. Juni 2016, 19.23 Uhr
Florian Fix
 
 
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