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Foto: Dirk Ostermeier
Foto: Dirk Ostermeier

Atelier Wilma

Michael Riemenschneider ist weg, der Stern bleibt

Der Küchenchef des Atelier Wilma heißt nun Alexandre Sadowczyk. Was wird nun aus dem Sternerestaurant? Und was hat es mit einer Anzeige gegen den früheren Macher Riemenschneider auf sich?
Von Michael Riemenschneider hat man bereits einiges gehört. Da soll es einen Fuhrpark von 18 Luxuskarossen gegeben haben, eine um ihr Geld betrogene Millionärswitwe und schließlich den für einige schwer nachvollziehbaren Stern. Ob alle diese Geschichten stimmen oder nicht, darüber lässt sich trefflich spekulieren. Fest stehe, dass Riemenschneider das Atelier Wilma bereits Anfang September verlassen hat, so Alexander Sadowczyk. Betrieben wird das Restaurant fortan von ihm, der hier bereits bis vor etwa einem Jahr am Herd stand – just zu dem Zeitpunkt, als das Atelier Wilma vom Guide Michelin mit einem Stern ausgezeichnet wurde.

Riemenschneider, damals Inhaber des Restaurants, habe sich den Erfolg des Alexander Sadowczyk zu Eigen gemacht, so Carl-Philip Graf zu Solms-Wildenfels, Gesellschafter der Immobilie, in der sich das Atelier Wilma befindet. Riemenschneider sei zum Zeitpunkt der Sternvergabe offiziell der verantwortliche Koch gewesen und habe somit die Lorbeeren des Anderen geerntet. „Es wäre eigentlich seine Aufgabe gewesen, zu sagen, dass die Ehre dem Küchenchef gebührt. Aber das passt ja nicht in sein Persönlichkeitsprofil“, lacht der Graf. Sadowczyk selbst möchte sich zu Riemenschneider nicht ausführlich äußern, doch so viel weiß er über ihn zu sagen: „Der stand hier nicht einmal selbst in der Küche“.

Das Ausscheiden Riemenschneiders bestätigt der Graf und erhebt neue Vorwürfe: „Es fing damit an, dass er ganze acht Mal krank war und vergangene Woche haben wir Anzeige wegen Diebstahls gegen ihn erstattet.“ Riemenschneider, der in die Privatinsolvenz gegangen sei, habe sich am Wein- und Warenbestand des Restaurants bedient. „Er hat alle hochwertigen Weine aus dem Lager mitgehen lassen.“, so Graf zu Solms-Wildenfels. Allein dadurch sei ein Schaden von 11.620 Euro entstanden, darüber hinaus habe er sich Waren für eine Kochveranstaltung in der Bad Homburger Villa Adelheidswert erschlichen. „Da wurde plötzlich mal Reh für 180 Personen bestellt und wir haben uns gewundert, wo das Reh hin ist“, sagt der Graf. Das komplette Essen für die Veranstaltung sei im Atelier Wilma gekocht worden.

Nun ist Riemenschneider offenbar weg und hinterlässt dem Lokal einen problematischen Ruf. Wie gedenkt Sadowczyk, der neue/alte Küchenchef des Atelier Wilma, Riemenschneiders Erbe auszubügeln? „Wir werden den Betrieb bis Weihnachten weiterführen. Dann schließen wir für ein paar Wochen und eröffnen wieder Ende Januar mit neuem Konzept und neuem Namen “, verspricht er. Es soll zwar weiterhin Gourmetrestaurant bleiben, werde aber „in eine ganz andere Richtung gehen“, so Sadowczyk. Mit neuer Einrichtung, besserem Preisverständnis und lockerem Ambiente für die Gäste will er die Fehler seines Vorgängers korrigieren. Mehr möchte Sadowczyk noch nicht verraten – die Redaktion hält Sie auf dem Laufenden.
 
16. November 2017, 10.54 Uhr
kab
 
 
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