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Foto: ©Über den Tellerrand Frankfurt/Lothar Strobel
Foto: ©Über den Tellerrand Frankfurt/Lothar Strobel

Crowdfunding für wohltätiges Kochbuchprojekt

Frankfurt is(s)t bunt

Der Begegnungsverein „Über den Tellerrand Frankfurt“ arbeitet an seinem ersten Kochbuch – „Frankfurt is(s)t bunt“ wird das kulinarische Stadtportrait heißen. Finanziert wird das Projekt mittels Crowdfunding.
Frankfurt ist bunt, und das in vielerlei Hinsicht. Menschen aller Gesinnungen und Glaubensrichtungen aus fast 180 Nationen leben hier – manche von ihnen bereits ihr ganzes Leben, andere sind gerade erst hergekommen. Gemeinsam haben sie nicht nur ihren Wohnort: Sie alle tragen einen Teil zur Vielfalt der Frankfurter Stadtkultur bei – und somit auch zur internationalen Küche Frankfurts. Mit ihrem Kochbuch „Frankfurt is(s)t bunt“ machen 51 Frankfurter Autor:innen und die Herausgeber:innen von Über den Tellerrand Frankfurt e. V. diese Vielfalt greifbar und zeigen einmal mehr: Migration ist eine Bereicherung – für Frankfurt, die Frankfurter Stadtgesellschaft und Frankfurts internationale Küche.

Über den Tellerrand kochen

Seit einem Jahren arbeitet das Team von Über den Tellerrand Frankfurt bereits an dem gemeinnützigen Buchprojekt. „Die Idee, ein Kochbuch herauszugeben, stand immer wieder im Raum“, erinnert sich Clara Speer von Über den Tellerrand Frankfurt. „Durch unsere Arbeit und unsere Kochevents, bei denen wir verschiedene Küchen und Menschen mit und ohne Migrationserfahrung zusammenbringen, haben wir über die Jahre viele Rezepte gesammelt.“

Der Frankfurter Begegnungsverein ist Teil des deutschlandweit agierenden Netzwerkes „Über den Tellerrand“ und engagiert sich mit interkulturellen Kochaktionen und gemeinsamen Mahlzeiten für das Gelingen sozialer Integration und Teilhabe von Menschen mit Fluchterfahrung. Der Ansatz fußt auf der Idee, dass sich Menschen mit und ohne Fluchterfahrung beim gemeinsamen Kochen und Essen auf Augenhöhe begegnen, verstehen und anfreunden können. Kulturelle Vermittlung und Integration gehen dabei sprichwörtlich durch den Magen.




Sarmale, gefüllte Kohlrouladen auf rumänische Art von Sorin. ©Über den Tellerrand Frankfurt/Foto: Sabrina Sue Daniels

Rezepte allein machen noch kein Kochbuch

Die knapp 100 im Kochbuch nach Kontinenten und Ländern gegliederten Rezepte stammen nicht nur aus dem Fundus der Kochevents von Über den Tellerrand Frankfurt. Einige wurden speziell für das Kochbuch angefragt. Darunter sind auch Rezepte bekannter Frankfurter Gesichter wie James Ardinast (IMA), Madjid Djamegari (Gibson), Riccardo Mastrocola (hr), Juanita Lascarro (Opernsängerin) und Nazim Alemdar (Yok Yok). „Was die 51 Autor:innen vereint, ist eine (familiäre) Migrationsgeschichte sowie ihr Zuhause in Frankfurt“, heißt es im Exposee.

Allerdings machen Rezepte alleine noch kein Kochbuch. Das wissen auch Speer und ihre Kolleg:innen: „Wir haben sehr viel Arbeit investiert und uns von Experten beraten lassen, damit die Rezepte am Ende insgesamt auf einem hohen Standard sind“, betont Speer. Um obendrein sicher zu stellen, dass die Rezepte auch dann funktionieren, wenn man sie zum allerersten Mal zubereitet, wurde jedes mindestens einmal probegekocht.

Begleitet werden die Rezepte von kurzen Geschichten und Aussagen der jeweiligen Autor:innen zu ihrem Verständnis von Heimat, ihrer Geschichte und ihrem Verhältnis zu Frankfurt. Ein hilfreiches Detail sind die persönlichen Einkaufstipps der Autor:innen für die Besorgung ausgefallener Zutaten. Um das Kocherlebnis abzurunden gibt es sogar eine passende Musikempfehlung der jeweiligen Rezeptgeber:innen.

Crowdfunding

Ein gutes Kochbuch braucht nicht nur ein gutes Konzept und funktionierende Rezepte, sondern auch eine ansprechend Gestaltung. Die Herausgeber:innen haben sich deshalb professionelle und ehrenamtliche Unterstützung für das passende Food Styling (Sabrina Sue Daniels), starke Bilder (Uli Schlittgen) und das Layout (Lothar Strobel) geholt. Herausgekommen ist ein 220-seitiges Kochbuch, dass sich sehen lassen kann. Nur gedruckt ist es noch nicht.

Um „Frankfurt is(s) bunt“ nun in einer dem ambitionierten Buchprojekt angemessen hochwertigen Qualität drucken zu können, haben die Herausgeber:innen am letzten Mittwoch ein Crowdfunding gestartet. Bis zum 6. Juni können Interessierte, Kochbuchliebhaber:innen und Unterstützer:innen das Projekt fördern und Bücher vorbestellen. Das Ziel sind 12.000 Euro, um die Produktionskosten für 1000 Exemplare zu decken. Nach Deckung der Kosten fließt jeder weitere Gewinn in die gemeinnützige Vereinsarbeit. Am Montag 10. Mai haben bereits 160 Personen das Projekt mit insgesamt 8.969 Euro unterstützt.

„Frankfurt is(s) bunt“ erscheint im Verlag Henrich Editionen und kostet 25 Euro.




Knapp 100 Rezepte auf 220 Seiten. ©Über den Tellerrand Frankfurt/Lothar Strobel
 
10. Mai 2021, 12.08 Uhr
Sebastian Schellhaas
 
 
Fotogalerie:
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