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Winzerportrait
Fontanafredda – die Perle des Piemont
Foto: Fontanafredda
Fontanafredda
Seit über 150 Jahren steht der Name Fontanafredda für herausragende Weine aus einer der bedeutendsten Kultur- und Genusslandschaften Europas.

Nicht umsonst war das Piemont in den zurückliegenden Jahrhunderten ein begehrtes und hart umkämpftes Gebiet – in diesem Garten Eden ist vermutlich jeder gern Zuhause, und so hinterließen die Herrscher ihrer Zeit der Nachwelt ihre Festungen, die damals durchaus furchterregend und heute so romantisch wirken. Mitten durch diese traumhafte Weinlandschaft in den Hügeln der Langhe führt die Straße der Burgen und Schlösser (und natürlich der großen Weine) zum Weingut Fontanafredda, das von Vittorio Emanuele II. bereits im Jahre 1858 gegründet wurde. Der ursprüngliche Besitz von Roggeri Giacomo fu Gioanni Battista in Serralunga d´Alba wurde mit einer Fläche von 138,82 piemontesischen Tagewerken (etwa 54 Hektar) mittels Verfügung vom 17. Juni 1858 in den Privatbesitz von Vittorio Emanuele II., König von Sardinien, eingetragen. Der gesamte Grundbesitz wurde dann am 20. Januar 1860 auf Guerrieri Conte Emanuele und dessen Schwester Maria Vittoria überschrieben – also auf die unehelichen Kinder des Königs und der Rosa Vercellana, die ihrerseits im Jahr zuvor mit dem Titel Contessa von Mirafiore und Fontanafredda ausgezeichnet wurde.



 Mit Emanuele in die Zukunft



Damals begann zwar die Geschichte von Fontanafredda, dessen kommerzielle Tätigkeit nahm jedoch erst 20 Jahre später, nämlich 1878 (dem Todesjahr des Königs) dank des Engagements und der Weitsicht des Sohnes Emanuele Guerrieri di Mirafiore ihren Lauf. Er war ein aristokratischer Unternehmer, der sich mit seinerzeit äußerst modernen Ideen dem Thema Wein widmete. Das Unternehmen bewahrt auch heute noch unversehrt Zeugnisse seiner noblen Vergangenheit: Die Jagdresidenz, die Wohnstätten der Mitarbeiter, die imposanten Keller und natürlich die Weinberge. Innovation gehört ebenfalls zu jenem Erbe, dass Emanuele Guerrieri di Mirafiore den folgenden Generationen mit auf den Weg gegeben hat, und so ist man auf Fontanafredda fortlaufend im Begriff, sich zu erneuern, zu experimentieren und das zu perfektionieren, was Natur und Geschichte überliefert haben. Die Weinberge von Fontanafredda liegen auf einer Höhe von 200 bis 400 Metern auf Hügeln mit zumeist regelmäßigen Profilen und runden Kuppen. Die Böden sind vorwiegend kalkhaltig und weisen auch im Abstand von wenigen Metern unterschiedliche Strukturen auf: Mal sind sie locker mit einem Sandgehalt, der fast 50\% erreicht, mal härter mit höheren Anteilen von Schlamm und Ton. Die Temperaturen im Verlauf des Jahres mit Niederschlägen, die sich auf die Frühjahrs- und Herbstmonate konzentrieren, sind typisch für kontinentales Klima. Auf stabile Wetterverhältnisse kann man sich jedoch nicht einstellen, so dass sich fast jede Weinlese von der des Vorjahres unterscheidet.



 Wie der Wein gedeiht ...



 Jede Phase der Produktion, von der Auswahl der Rebsorte bis zur Bebauung des Weinbergs, vom Rebschnitt bis zur Weinlese, von der Gärung bis zum Ausbau, wird hier mit größter Aufmerksamkeit und Sorgfalt durchgeführt. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Rebschnitt zu, der darauf ausgerichtet ist, von jedem Rebstock exakt jene Traubenmenge zu erhalten, die dessen Fähigkeit, alle Beeren zum Reifen zu bringen entspricht. Ein späteres Ausdünnen wird nach der Fruchtbildung vorgenommen, die letzte Auslese erfolgt dann noch während der Lese, bevor die Trauben gekeltert werden. Für die Bodenbearbeitung verwendet Fontanafredda die kontrollierte Begrünung durch Graswuchs, verzichtet auf den Einsatz von chemischen Dünge- und Unkrautvertilgungsmitteln und die Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung werden auf das Nötigste begrenzt. Diese Bemühungen um naturnahen Weinbau wurden denn auch 2010 mit dem Zertifikat als „Betrieb mit integrierter Landwirtschaft" belohnt. Die Weinberge von Fontanafredda liegen in den Gemeindegebieten von Serralunga d'Alba, Diano d'Alba, Barolo und Murisengo, insgesamt 85 Hektar, die vorwiegend mit den traditionellen Rebsorten Nebbiolo, Barbera, Dolcetto und Moscato bestockt sind, aber nur 15\% des jährlichen Traubenbedarfs des Unternehmens decken. Deshalb liefern bei jeder Weinlese etwa 400 piemontesische Winzer aus den Gebieten Langhe und Roero ihre Trauben an Fontanafredda – eine Vertrauensbasis, die seit Generationen besteht und es dem Unternehmen ermöglicht, etwa 6000 Tonnen Trauben pro Jahr zu keltern.



 ... und wie er ausgebaut wird.



 Die großen Rotweine des Weinguts werden in Eichenfässern und Stahlbehältern in den imposanten Kellern aus dem 19. Jahrhundert ausgebaut, während Weiß- und Schaumweine in neu errichteten, mit modernster Technik ausgestatteten Kellern entstehen. Aktuell ist man bemüht, die Verwendung von industriellen Hefen zugunsten von autochthonen und ausgelesenen Hefen aus der natürlichen Umgebung der Weinberge zu reduzieren und der Schwefelanteil im Wein soll auf die Hälfte der zugelassenen Menge beschränkt werden. Die Weinproduktion bei Fontanafredda ist in drei Linien strukturiert, die sich, mit einigen Ausnahmen, in Bezug auf ihre geographische Herkunft und die Produktionsmengen voneinander unterscheiden. Der größte Teil besteht aus Weinen der Linie TRADITION. Dies sind DOC- und DOCG-Weine, die unter Einsatz modernster önologischer Techniken vinifiziert werden. Hier werden Trauben aus Weinbergen in unterschiedlichen Lagen mit unterschiedlichen pedoklimatischen Bedingungen zu herausragenden Vertretern ihrer Region vermählt.



Die Weine der Linie DIE STREIFEN entstehen in einer kleineren Auflage. Zu diesem Sortiment gehören Weine, die aus einem bestimmten Gemeindegebiet oder aus einer begrenzten Anzahl von Weinbergen unterschiedlicher Gemeinden stammen, aber qualitativ ähnliche Charakteristiken aufweisen. Die Linie SUPERSTARS verkörpert den höchsten Grad an Individualität einzelner Weinberge, die zum größten Teil separat vinifiziert werden. Hierzu gehören jene Gewächse, die aus höchst prestigevollen Weinbergen stammen. Die Linie VOLUMI BOLLATI schließlich steht für nachhaltige Innovation: Jede Flasche der verschiedenen „Volumi bollati" enthält genau 2 Gläser Wein pro Person, eine Menge, die es den Autofahrern gestattet, ohne Weiteres unter der nach dem italienischen Gesetz zulässigen Promillegrenze zu bleiben. Deshalb gelten diese Flaschen als „perfekt" für zwei Personen, der Liter für vier Personen und die Magnum für sechs Personen.



Ob das wirklich funktioniert, kann man direkt vor Ort erproben, denn das gutseigene Restaurant Villa Contessa Rosa bietet die passende Küche zum Wein und das Weingut selbst kann natürlich ebenfalls besucht und besichtigt werden – demnächst auch im Rahmen einer Reise mit der Genussakademie, aber das folgt in einem der nächsten Hefte!



 

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28. Oktober 2013
Bastian Fiebig
 
 
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