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Winzerportrait
Churfranken – Genuss ums Eck
Foto: Fremdenverkehrsverband Churfranken
Fremdenverkehrsverband Churfranken
„Wo Wein wächst, da kann man auch leben“, lautet eine alte Lebensweisheit. Welche Cuvées der Alltäglichkeit entstehen aber dort, wo man obendrein den Wein selbst lebt? In Churfranken (er)leben die Menschen den Wein entlang einer Perlenschnur von Winzern, immer am Main entlang.

Folgt man dem Main von Großostheim flussaufwärts, ist man sofort vom lieblichen Flair des sich weitenden Maintals gefangen, das rechts den Odenwald erahnen lässt und links den Spessart vor Augen führt. Die Weite des oberen Untermains weitet zugleich Gemüt und Sinn. Auch deshalb ist Churfranken eine der wichtigsten Naherholungsregionen für die Mainmetropole. Folgt man dem Maintal Richtung Miltenberg und darüber hinaus nach Wertheim, so wird auch der Flussgraben wieder schmaler. Das markiert jedoch nicht die Rückkehr zur Enge, sondern vielmehr die Konzentration der Genüsse.


Liebliche Landschaft – Weine, die Lust machen


So konzentrieren sich bei Klingenberg am Main samt Nachbarstadt Erlenbach am Main Fluss und Weinberge. Spessart und Odenwald sind hüben wie drüben zum Greifen nah. Oder muss es „zum Be-Greifen“ heißen? Denn der Reiz dieses besonderen Flussabschnittes in Churfranken will keine flüchtige Eile. Wanderschuhe anschnüren und hinauf auf den Fränkischen Rotwein-Wanderweg, einen der beliebtesten Weinwanderwege in Deutschland überhaupt. Doch wo bei all dem Liebreiz der Landschaft die Wanderung beginnen? Schon weiter nördlich, in der Churfrankengemeinde Großostheim? Dazu nämlich verleitet das Weingut Höflich, wenn Winzer Frank Höflich über seine Weine sagt: „Spitzenweine in unserer preisgekrönten Vielfalt kann nur hervorbringen, wer Weinbau im Einklang mit der Natur betreibt. Die Qualität des Weins bestimmt der Weinberg. Dann gewinnen unsere Weine mit Alterungspotenzial mit den Jahren noch an Klasse.“ (www.weingut-höflich.de; Cabernet Sauvignon, Domina, Merlot, Spätburgunder; Grauburgunder, Müller-Thurgau, Riesling, Sauvignon-Blanc, Silvaner, Weißburgunder). Ebenfalls ein interessanter Einstieg ist beim Weingut Hofmann-Herkert in Klingenberg denkbar, wo Winzer Christian Herkert Lust aufs reinschmecken macht: „Wir haben bei der Weinbereitung klare Vorstellungen von Güte und Charakter unserer Weine. Schon beim Rebschnitt stellen wir hierzu die Weichen. Unsere Weißen kommen frisch und saftig daher, unseren Rotweine mit Geschmeidigkeit und Fülle.“ Hauptrebsorten sind Spätburgunder, Portugieser, Silvaner und Müller-Thurgau, aber auch Riesling, Weißburgunder u.a. werden sogfältig vinifiziert. Weitere Infos unter www.weinbau-hofmann-herkert.de; Unweit seines Weingutes nahe dem Festspielort Clingenburg liegt die so genannte 4. Etappe des Fränkischen Rotwein Wanderweges, zwischen Erlenbach und Klingenberg. Der Weg führt durch die Weinberge mit herrlichem Blick auf den Fluss und mit Möglichkeiten für Abstecher in den Churfranken-Klettersteig und den Churfranken Kräutergarten. In dem gilt nicht etwa „Pflücken verboten!“: Genießer sind hier ausdrücklich dazu eingeladen, in diesem besonderen Garten auf Weinbergsmauern Kräuter zu beernten. Spektakulär auch die Wanderung in Gegenrichtung: Etappe 5, Klingenberg – Großheubach. Wiederum durch die Weinberge, im Frühjahr entlang von Austrieb und Gescheinen, wie der Winzer die Rebblüten nennt. Im Sommer vorbei an üppigem Grün und genießerischen Vorfreuden, im Herbst begeistert von – zumeist blaurot gefärbten – leseschwangeren Traubengirlanden und im Winter beeindruckt von Ruhe und klaren Landschaftsstrukturen. Und immer ist da dieser fantastische Blick ins Maintal hinaus. Zwei weithin über den Sprengel hinaus bekannte Winzergemeinden sind Großheubach und, am südlichen Ende des Fränkischen Rotwein-Wanderweges, Bürgstadt. Stefan Kremer von Kremers Winzerhof in Großheubach macht Lust auf Weingenuss: „Lese von Hand, temperaturgezügelte Vergärung – beides Basis für Spitzenweine in Weiß mit unserer Handschrift, frisch und aromatisch. Unsere Spätburgunder, ausschließlich trocken ausgebaut, sind weich und samtig. Es sind ausgeprägte, fruchtige, rubinrote Burgunder mit Ausdruck und ausladender Fülle, komplex in Frucht und Würze. So erzielen sie Prämierungen in Franken, Deutschland und weltweit, funkeln auch im Gault Millau.“ (www.kremers-winzerhof.de; Cabernet Dorsa, Portugieser, Regent, Spätburgunder, St. Laurent; Bacchus, Chardonnay, Kerner, Müller-Thurgau, Riesling, Scheurebe, Silvaner, Weißer Burgunder). In Bürgstadt lädt Burkhard Hench zu Weinmuße und zum Verweilen für Auge, Gaumen und Nase ein: „Bei uns gibt es sie noch, die Jahre, die eigentlich schon hinter uns liegen – eingelagert in Holzfässern und Flaschen. In einem über 300 Jahre alten Keller hat die Zeit eine andere Bedeutung.“ (www.weingut-hench.de;  Frühburgunder, Spätburgunder, St. Laurent; Regent, Riesling, Silvaner, Weißburgunder, Müller-Thurgau, Ortega, Bacchus)


Wer die Strecken am churfränkischen Main durchwandert hat kann gar nicht anders, als einzukehren. Häckerwirtschaften laden dazu ein, die eigenen Weine zu verkosten und die Vesper dazu hat an genussreichem Variantenreichtum nur noch gewonnen, seit nicht mehr nur Klassiker wie Leiterchen oder Bratwürste mit Kraut auf der Speisekarte „das Maul wässrig machen“, sondern die Spessarter Wildsaubratwurst dort ebenso anzutreffen ist wie Variationen vom Ziegenkäse.  All dies duftumweht von im Glas geschwenktem Riesling oder Silvaner, Weißburgunder oder Pinot Grigio, Müller-Thurgau, Kerner und sogar Gewürztraminer. Oder aber von Portugieser, Cabernet Mitos oder Cabernet Dorsa – vor allem aber dem Spätburgunder.


Churfranken – (s)einer Weinidentität auf der Spur


Wie auf nur wenigen Rebflächen sonst in Deutschland läuft der Spätburgunder in Churfranken zur rebsortentypischen Hochform auf. Es ist der tiefgründige, Buntsandstein, der dem Pinot Noir hier seine charakteristische Prägung verleiht. Zur Essenz der besonderen Pflege der Spätburgunderkultur in Churfranken hat sich inzwischen der „Churfranken Spätburgunder“ entwickelt. Jeder Winzer verleiht ihm zwar seine eigene Handschrift, doch eines haben alle gemeinsam: Der Churfranken Spätburgunder  ist als ein für die Region gebietstypischer Wein definiert. Sein Mostgewicht liegt bei 85 bis 90 Grad Öchsle, sein Restzucker unter 4 Gramm pro Liter. Der typische Churfranken Spätburgunder entsteht auf Buntsandstein, ist von Hand gelesen und maischevergoren. Der ausgeprägte Burgundertyp wird vom Winzer jeweils selbst und eigenverantwortlich herausgearbeitet. Allen gemeinsam muss dabei die klare Frucht und weiche Eleganz sein, Holzfassausbau sowie schmeckbare Herkunft aus churfränkischem Klima und Terroir – so heißt es in der festgeschriebenen Selbstverpflichtung der Weinbauvereine.


Tipps und alles rund um die einfache Reiseplanung samt digitaler Tourenplanung und Churfranken-App, gibt´s unter www.churfranken.de.

Mehr Infos und Buchung hier.
Weitere Informationen hier
 
4. Februar 2013
Bastian Fiebig
 
 
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