Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: Katharina Bruns
Foto: Katharina Bruns

Two beer or not two beer

Mit Bier um die Welt

Spannende Biere von jedem Kontinent: Im Skylineplaza hat jetzt die Bierothek eröffnet, in der Craft-Bier-Fans aus knapp 300 Sorten wählen können – die teuerste Flasche kostet 29,90 €. Aber auch andere Shops in Frankfurt haben ihre Regale mit dem Trend-Getränk bestückt.
Bierothek-Store-Manager Markus Finck schnuppert immer wieder vorsichtig über den Rand seines langstieligen Glases, das stark an einen Weinschwenker erinnert. „Ein Craft-Bier verdient ein schönes Glas und die nötige Beachtung. Denn was viele nicht wissen: So ein Craft Bier hat ebenso viele Nuancen wie Wein. Wenn nicht gar mehr, durch die vielen Kombinationsmöglichkeiten.“ Damit meint der Kenner die unterschiedlichen Sorten an Malz, Hefe und natürlich Hopfen, die zur Herstellung verwendet werden.

Finck sieht zufrieden aus. Der 53-jährige Diplom-Sommelier aus Aschaffenburg steht zwischen rund 300 Biersorten und begutachtet die Craft-Kreationen von Braumeister Tarmo Tali und Vetriebsleiter Jaan Vijard (siehe Foto) von der Brauerei Lehe. Die zwei Estländer sind mit ihren Bieren im Gepäck aus dem Baltikum in die Bierothek-Filiale gekommen, um auch Frankfurter für ihre Produkte zu begeistern.

Besonders der Hopfen, mit dem das Little India (0,33 l zu 2,90 €/2,7 %), ein leichtes Indian Pale Ale (IPA) von der Brauerei Lehe produziert wurde, das von seinen Aromen her an Passionsfrucht denken lässt, hat es Finck angetan: „Der Amarillo-Hopfen bringt diese unglaublich fruchtige Note ins Bier.“ Die wichtige Zutat stammt aus Amerika und wurde dort in der freien Natur gefunden. Eher außergewöhnlich, sagt der Fachmann, da die meisten Hopfen heutzutage hocharomatisch von den Unternehmen angebaut werden, um eine möglichst große Bandbreite an Nuancen zu bekommen.

Eine wirklich spannende Würze hat auch das Lehe Ogar Polski (0,33 l zu 2,90 €/3,8 %): Geruch und Geschmack erinnern an Rauchmandeln oder kräftig angebratenes Fleisch. Diese Besonderheit rührt wiederum vom Weizenmalz, das über Eichenholz-Feuer getrocknet wurde.

„Das ist das Besondere an der Craft-Bier-Geschichte: Den Brauern wird unglaublich viel Freiraum gelassen!“, sagt Finck. Um diese unterschiedlichen Geschmacksrichtungen und Nuancen auch für Anfänger zugänglich zu machen, empfiehlt der Experte, sich ganz langsam heranzutasten: „Ich würde mit Pale Ale einsteigen, dann zu einem stärkeren Pale wechseln, daraufhin ein India probieren und schlussendlich in Richtung Stout und Porter vorstoßen.“ Wer diese Reise in neue Biergefilde nicht allein bestreiten möchten, kann sich zu Fincks nächstem Tasting am 17. August um 19.45 Uhr über www.facebook.com/DieBierothek.Frankfurt/ anmelden und hier unter anderem lernen, dass Ester ohne h kein Frauenname ist und was Indian Pale Ale mit der Seefahrt zu tun hat.

Craft-Bier-Liebhaber können sich neben fruchtig-verspielten Trappistenbieren aus Belgien auch auf diverse Flaschen aus China, Japan, Schottland, Bolivien und Hawaii sowie auf Brauerzeugnisse aus der Region freuen. Im Angebot hat Finck unter anderem das Mystique IPA von der Brauerei Kuehn Kunz Rosen aus Mainz (0,33 l zu 3,30 €/6,50 %), oder auch das Amber Ale aus Wiesbaden (0,33 l zu 4,40 €/5,5 %). Besonders Fortgeschrittene wagen sich an die außergewöhnlichen, aber auch hochpreisigen Oak-Aged-Biere (0,75 l zu 29,90 €/9,5 %), die wie Wein in Eichenfässern gelagert wurden. Wer zu faul ist, ins Skyline Plaza zu laufen, findet viele Biere übrigens auch im Online-Shop.

Markus Fincks Lieblingsbier ist derzeit das Brutal IPA von Rogue Nation (355 ml zu 4,50 €/6,2 %) aus den Staaten. Dort, wo die Craft-Bier oder auch Home-Brewer-Szene 1987 ihren Ursprung hat und teilweise ausgestorbenen Bierstilen zu neuem Ruhm verhalf. Der Name von Fincks momentanen Favoriten klingt zu Anfang etwas rabiat, schmeckt aber ganz anders: „ Ich mag an diesem Bier den frischen Duft mit einem Bouquet aus Mango, Grapefruit, Ananas, Orangenschalen, Citrus und leichten Karamellaromen. Außerdem wird der Hopfen auf einer brauereieigenen Farm angebaut.

Frankfurt findet der Bier-Sommelier als neuen Standort der Kette, die unter anderem schon in Erlangen, Bamberg, Nürnberg, Stuttgart und Erfurt zu finden ist, deshalb so interessant, „weil es hier so ein internationales, aufgeschlossenes Publikum gibt, dass Lust auf außergewöhnliche Biere hat.“

Die Bierothek, Europaviertel, Europa-Allee 6, Mo–Mi 10–20, Do–Sa 10–21Uhr, Tel.26497280, ec-Karte, www.facebook.com/DieBierothek.Frankfurt/, www.bierothek.de


Auch diese Anbieter haben ihre Regale mit ordentlich Bier aufgestockt:

Bierboutique Ølwechsel
Hier kommt wirklich beides zusammen: Bier und Auto. In der Werkstatt Autowerk von Dietmar Flucke in Bockenheim wird nicht nur regelmäßig Öl in den Motor geschüttet, sondern seit 10 Jahren auch Øl in die Gläser der Kunden. So heißt nämlich Bier auf Schwedisch. Im Programm hat der Automechaniker zusammen mit dem Bierfachmann Guido Felhölter knapp 50 regionale, aber auch internationale Sorten, wie das obergärige Dinkelbier Holla die Bierfee (0,33 l zu 2,50 €/6 %), HopDevil IPA (0,33 l zu 2,60 €/6,7%) von der Victory Brewery oder auch das Heroica Red Ale von Steamworks, ein Gedenkbier für die Feuerwehr in Vancouver. Außerdem bieten die beiden unter anderem auch einmal im Monat Verkostungen an.
Bierboutique Ølwechsel, Bockenheim, Basaltstraße 21, Tel. 71 67 18 59, Mo–Fr 8.30–14 u. 15–18 Uhr, ec-cash, www.edlebiere.de

Braustil
Inhaber Sascha Reifenberg und Georg Schmidt produzieren in einer ehemaligen Tankstelle im Nordend alle Biere eigenständig und aus regionalen Rohstoffen in Bioqualität. Die beiden Experten bieten neben ihrem Hellen (0,25 l zu 3,50 €/4,6 %), auch noch Pale Ale (0,25 l zu 3,5 €/6,3 %), Oak Wheat (0,25 l zu 4 €/4,8 %), das Yuzu (0,25l zu 4 €/4,5%), das mit dem Öl einer japanischen Blume versetzt wurde, und das Shadow Pilsener (0,25l zu 4 €/5,3 %) an. Außerdem können sich Kunden für Führungen, Kurse und Verkostungen anmelden. Bei gutem Wetter können Gäste ihr Bier auch im Garten zischen.
BrauStil, Nordend, Oeder Weg 57, Tel. 98669557, Mo–Fr 12–1.30, Sa 11–1.30 Uhr, So Ruhetag, ec-karte, www.braustil.de

IXI
In dem Getränkemarkt am Industriehof finden Kunden neben einer großen Auswahl von etwa 300 handelsüblichen Bieren und selteneren regionalen Bieren auch knapp 100 verschiedene Craft-Biere. In einem Regal direkt am Eingang stehen Erzeugnisse aus Belgien, Italien, Irland und Hawaii. Letzteres trägt stilecht den Namen Long Board (0,33 l zu 2,5 €/4,6 %). Beliebt ist auch das Double IPA Escalation von CREW Republic (0,33 l zu 2,10 €/8,3 %) aus München oder das King Goblin (0,5 l zu 3,30 €/6,6 %) von der Wychwood Brewery aus England.
IXI-Getränke, Hausen, Am Industriehof 7–9, Tel. 708091, Mo–Do 8.30–19, Fr 8.30–19.30, Sa 8.30–15 Uhr, AE/VI/MA/ec-cash, www.ixi-getraenke.de

Kiosk45
Strategisch gut gelegen auf dem Weg in den Günthersburgpark in Bornheim, verkauft das Ehepaar Sachchithanantham neben einer Auswahl an Lebensmitteln auch 713 Sorten Bier aus knapp 30 verschiedenen Ländern. Davon um die 230 Craft-Biere. In einem 18 Quadratmeter großen begehbaren Kühlraum können Kunden unter anderem Craft Pilsener (0,33 l zu 4,80 €/4,8 %) von der Brauerei Bel Haven aus Schottland, das Hoppy Bock von den Berliner Bierbaronen (033 l zu 3,60 €/6,5 %) oder auch das Porter von Sierra Nevada (0,33 l zu 3,50 €/5,6 %) erbeuten.
Kiosk 45, Wiesenstraße 45, Telefon 46 99 20 95,. Mo–So 11.30–1, ec-cash, www.kiosk45.com

Naiv
Neben dem Restaurant und der Bar betreiben Sascha Euler und Christian Daam seit Januar 2016 auch noch einen eigenen Store, in dem Kunden aus 150 verschiedenen regionalen, nationalen und internationalen Biersorten wählen können. Im Angebot gibt es unter anderem Backbone Splitter IPA von Hanscraft (0,33 l /6,6 %), Sunday Easy Pale Ale von AND UNION (0,5 l /5,5 %) und das 030 Berlin von der Brauerei Lemke (0,33 l /5,0 %). Außerdem finden Kunden hier einen hauseigenen Tastingroom und können sich zu Bierverkostungen mit ganz unterschiedlichen Themen beraten lassen. Wie schon im letzten Herbst veranstalten die Naiv-Macher am 1. und 2. Oktober auf dem Campus Westend das Craft Beer Festival. Nähere Infos unter www.craft-frankfurt.de.
Naïv Craft Beer Shop, City, Fahrgasse 3, Tel. 210062316, Mi–Fr 15–19, Sa 13–19 Uhr, VI/MA/ec-cash, www.naiv-frankfurt.de
 
8. August 2016, 13.38 Uhr
Katharina Bruns
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
 
Top-News per Mail