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Foto: Dirk Ostermeier
Foto: Dirk Ostermeier

Trendverdächtiges Wasserhäuschen

Die „feine“ Trinkhalle

An der Schnittstelle von Nordend und City hat Elke Löscher ein Wasserhäuschen der etwas anderen Art eröffnet. Das „Fein“ auf der Petersstraße unterscheidet sich von herkömmlichen Trinkhallen nicht nur optisch.
Trinkhallen werden seit kurzem nicht mehr nur von Randgestalten mit fortgeschrittenem Alkoholproblem aufgesucht. Immer mehr Wasserhäuschen der etwas anderen Art locken ein breites Publikum an. Neustes Beispiel: das „Fein“, das in der vorher leerstehenden Trinkhalle auf der Petersstraße sein Verkaufsfenster geöffnet hat. Ungefähr hier geht das Nordend in die City über. Betreiberin Elke Löscher schwärmt: „Der Standort ist nahezu perfekt. Ich habe viel Laufkundschaft und das Geschäft läuft gut.“

Das sieht man auch: Vor dem Büdchen versammelt sich ein bunt-gemischtes Völkchen an Neugierigen und Interessierten. Eine hochwertige Kaffeemaschine versorgt die Kundschaft mit unterschiedlichen Kaffee-Kreationen wie Latte Macchiato. Ebenso gibt es verschiedene ausgefallene Teesorten. Doch auch Bier zählt trotz neuem Konzept zum Sortiment, denn „die Idee ist ja, dass eine Verschmelzung zwischen Bierbude und Café stattfindet“, so Löscher. Außerdem gibt es selbst gemachte Backwaren, zum Beispiel Blaubeerscones mit Fruchtkompott, Käse- und Schokoladenkuchen. Der Betreiberin ist es wichtig, dass qualitativ hochwertige Produkte zu fairen Preisen vertrieben werden. Das Sortiment soll dabei abwechslungsreich sein. „Ich plane, einfache Mittagsgerichte wie Suppen mit ins Angebot aufzunehmen“, so die Betreiberin.

Das Büdchen wurde in den vergangenen Monaten renoviert und liebevoll eingerichtet. Der Stil: eine Mischung aus Vintage und Landhaus. Man sieht, dass Elke Löscher ihr Herz in das Projekt gesteckt hat: Müsli-Riegel und andere Süßwaren stecken in nostalgischen Einmachgläsern, hier und da brennen ein paar Kerzen in antik anmutenden Kerzenständern, Gebäck ist in feinen Servietten auf Glasschälchen und Tabletts angerichtet, frühlingshafte Blümchen und Pflanzen stehen zur Zierde daneben. Urig: Von einem Haken an der Wand hängt eine Kette von Pfefferbeißern ins Fenster hinein, elsässische Limonadenflaschen liegen auf einem Bett aus Heu. Vor dem Hüttchen bieten einige Tische und Stühle, darunter ein alter Chevy-Sessel, Platz zum gemütlichen Sitzen. Aus den Boxen schallen Chanson- und Swing-Klassiker - die Atmosphäre ist sehr familiär.

Genau das ist es auch, was Elke Löscher dazu bewegt hat, das alte Wasserhäuschen zu übernehmen: „Trinkhallen sind seit jeher Umschlagplätze der Kommunikation, hier treffen Leute aus unterschiedlichen Schichten und Milieus aufeinander. Die Buden bilden, mitten in der Stadt, Orte mit dorfähnlicher Atmosphäre – fast so wie auf einem Marktplatz. Hier ist es möglich, die anonyme Großstadt-Attitüde kurzzeitig abzustreifen und sich auf eine Kommunikationsebene mit verschiedenen Menschen zu begeben.“

Fein, City/Nordend, Petersstraße 4-6, Mo-So 8-19 Uhr (sobald es wärmer wird auch länger)
 
16. März 2015, 12.34 Uhr
Katrin Boersch
 
 
Fotogalerie:
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