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Foto: Schelmenhäuser-Hofgut
Foto: Schelmenhäuser-Hofgut

Spargelsaison 2015

„Spargel muss teurer werden“

Rechtzeitig zu Ostern lag in den Supermärkten der erste Spargel aus - beheizten Feldern sei Dank. Wann die Spargelsaison richtig startet und wie der Mindestlohn die Preise steigen lässt, verrät Andreas Damm vom Schelmenhäuser Hofgut.
Das Ernten von Spargel ist noch immer mühsame Handarbeit – ausgestattet mit Spargelmesser, Maurerkelle, Handschuh und einem Korb werden in den kommenden Wochen wieder Unmengen Spargelstecher auf den Feldern beschäftigt sein, um die die Delikatesse feinsäuberlich aus der Erde zu holen. Bereits in der letzten Woche – rechtzeitig zu Ostern – lagen die weißen Stängel in Super- und auf Bauermärkten aus, beheizte Felder machen dies eben möglich. Doch derzeit muss für das Gemüse noch tief in die Taschen gegriffen werden. Im vergangenen Jahr begann die Spargelsaison am 10. April, dies war der früheste Starttermin der letzten Dekade.

In diesem Jahr rechnet Andreas Damm vom Schelmenhäuser Hofgut in Bergen-Enkheim allerdings nicht so früh mit der ersten Ernte. Sturmtief Niklas und das kalt-nasse Aprilwetter haben den Start verzögert, denn der kalte Wind vom Nordpol hat die Böden ausgekühlt. Zwar wird per Schwarzabdeckung die Erwärmung des Bodens gefördert, aber erst die richtige Temperatur zeige dem Spargel, wann er wachsen darf, erklärt Damm. Vor Mitte April rechnet er deswegen nicht mit der ersten Ernte: „Ich denke, am 15. April werden wir die Saison einläuten“, so der Spargelbauer.

Sorgen machte ihm in diesem Jahr aber weniger die Ernte als die steigenden Spargelpreise im Zuge des Mindestlohns. Seit 1. Januar 2015 müssen auch Erntehelfer mit 7,40 Euro pro Stunde entlohnt werden, ab 2016 steigt der Stundenlohn auf 8,50 Euro. Der Deutsche Bauernverband hatte schon im Sommer 2014 vor den möglichen Risiken gewarnt: Es sei von einer Preiserhöhung von zehn bis dreißig Prozent auszugehen und die Gefahr bestünde, dass Produktionsstätten von Spargel, Erdbeeren und Co. ins Ausland verlagert würden.

In der Saison beschäftigt Damm über 40 Arbeitskräfte, deren Lohnkosten in diesem Jahr um 15 bis 20 Prozent steigen. Die logische Schlussfolgerung lautet auch für ihn: „Der Spargel muss teuer werden“. Bisher rechnet er mit einer Preiserhöhung von 10 bis 15 Prozent, erklärt der Spargelbauer.

So spannend wie die Spekulation um den Anfang der Spargelsaison auch sein mag, das Ende wird wie in jedem Jahr am Johannistag, dem 24. Juni, bevorstehen. Damit sich der Spargel bis zum nächsten Jahr erholen kann, brauche er eine Ruhephase, erklärt der Spargelbauer, – und zwar auch ohne frostige Temperaturen, so einfach die Erklärung warum die Ernte schon im Sommer endet.

Verkauf Schelmenhäuser-Hofgut, Bergen-Enkheim, Schelmenhäuserhof 1, Tel. 06109/21041, Mo–Fr 9–19 Uhr, Sa 9–16 Uhr, So 9–14 Uhr, Verkaufsstände: Friedberger Landstraße, Ecke Hofhausstraße (Am Unfallkrankenhaus) und in Bergen-Enkheim an der Marktstraße
 
7. April 2015, 11.48 Uhr
vak
 
 
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