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Sattmacher

Oma hat’s drauf

Möglichst bunt und etwas künstlich – Cupcakes und Bubble Tea sind momentan in aller Munde. In der kalten Jahreszeit steht vielen der Sinn aber eher nach deftigen Gerichten, die richtig satt und glücklich machen. Und wer wäre da eine bessere Ratgeberin als Oma?!
Eine Regel war Oma heilig: „Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettelmann“. Konsequenterweise gab es morgens bei ihr Brot mit Quark und selbst gemachter Marmelade, Grieß- oder Reisbrei mit Zimt und Zucker oder Arme Ritter, der süße Klassiker aus Kindertagen – aber wie oft isst man das in Milch und gequirltem Ei gewendete, goldbraun gebratene und mit Puderzucker bestäubte Brot eigentlich heute noch?

Oma hatte nicht nur beim Frühstück ein glückliches Händchen, sie wusste auch, wie gut Wintergemüse schmeckt und servierte Kartoffelstampf, Grünkohl mit Mettwurst und Stielmus. Alles Gerichte, die rein optisch keinen Schönheitswettbewerb gewinnen würden, aber rundum satt machen. Das Gleiche gilt für deftige Eintöpfe wie Linsen- oder Erbsensuppe mit Kartoffeln, Karotten und Lauch, die einem an kalten Wintertagen einheizen. Und wenn trotz allem mal eine Erkältung zuschlug, wusste Oma ebenfalls Rat. Dann ist es nämlich Zeit für das absolute Allheilmittel: die frisch zubereitete Hühnersuppe. Nach drei Litern ist jedes kranke Hühnchen wieder auf den Beinen! Ein weiteres altbewährtes Hausmittelchen gegen Halsschmerzen & Co. ist die heiße Zitrone, die selbstverständlich nicht mit Tütenpulver, sondern mit frisch gepresster Zitrone zubereitet wird. Ein weiterer Geheimtipp aus Omas Küche: Mit einer guten Rinderbrühe kommt man ganz schnell wieder zu Kräften.

Apropos: In Sachen Fleischkonsum können wir uns noch eine Scheibe bei Oma abschneiden. Fleisch gab es nicht mehrmals die Woche oder etwa jeden Tag, sondern meist nur sonntags. Würden wir uns ein Beispiel daran nehmen, könnten wir weitaus mehr in hochwertiges und unbedenkliches Fleisch investieren.

Eine wahre Weltmeisterin war Oma, wenn es um Süßspeisen ging. Nicht nur, dass man bei ihr jedes Jahr zu Weihnachten selbst gebackene Plätzchen und saftigen Stollen naschen konnte. Unschlagbarer Seelentröster und geliebte Kindheitserinnerung ist der Apfelpfannkuchen mit Zimt und Zucker; aus altem Brot, Kirschen, Butter, Milch, Ei, Zucker, Vanille, Zimt und Mandeln zauberte Oma himmlisch schmeckenden Kirschenmichel mit Vanillesauce. Und wenn man abends nicht schlafen konnte, gab es ein Glas heiße Milch mit Honig.

Zugegeben, generell ist Omas Küche nichts für die schlanke Linie. Aber auch diesbezüglich hatte Oma den perfekten Ratschlag parat: Alles in Maßen!
 
5. Dezember 2011, 12.00 Uhr
Anke Uhl
 
 
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