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Foto: Aroydee / Sanya Timnoi
Foto: Aroydee / Sanya Timnoi

New Thais in Town

Thailändisch für Kenner

Auf der Hanauer Landstraße, ganz in der Nähe der neuen EZB, hat das Aroydee seine zweite Filiale eröffnet. In Eckenheim löst das Thai Rean Thon derweil das Som Tam Thai ab – und will mit einem Koch aus Alaska authentisch thailändisch kochen.
Dass sich die asiatischen Küchen in Frankfurt immer größerer Beliebtheit erfreuen, ist nicht zu übersehen. An nahezu jeder Ecke locken chinesische, vietnamesische und thailändische Restaurants mit exotischen Gerüchen und fremd klingenden Gerichten. Die Mehrheit von ihnen verspricht authentische Speisen, „original asiatisch“ sollen Zutaten, Gewürze und Rezepte sein. Oft bleibt es dann allerdings bei diesen Versprechungen und man sucht vergeblich nach den tatsächlich landestypisch kochenden Asia-Restaurants. Nun haben es sich gleich zwei Neueröffnungen zur Aufgabe gemacht, diesen Zustand zu ändern.

Das Aroydee in der Stiftstraße ist bereits seit einiger Zeit eine der ersten Anlaufstellen für authentisch thailändische Küche in Frankfurt. Das merkt man spätestens, sobald man einen Blick in das kleine Restaurant wirft – oder auf den Bürgersteig davor, denn in der Rushhour reicht die Schlange der hungrigen Gäste bis auf die Straße. Sie alle stehen an, um im Aroydee einen Tisch zu ergattern, wenigstens für eine Stunde; danach muss der Tisch für die nächsten Hungrigen freigegeben werden. Das spricht zwar eindeutig für die erstklassige Küche des Aroydee, verärgerte allerdings auch einige der Gäste. Die hätten die thailändischen Leckerbissen gerne länger ausgekostet.

Um dem enormen Ansturm gerecht zu werden, hat das Aroydee nun ein zweites Restaurant auf der Hanauer Landstraße eröffnet. Wer möchte, darf dort länger als nur eine Stunde verweilen. Seinem Konzept – echte thailändische Gerichte mit hoher Qualität und frischen Zutaten – will das Aroydee auch im Ostend treubleiben. „Unsere Gäste waren oft schon mal in Thailand“, erklärt Mitinhaber Sanya Timnoi. „Wenn sie dann nach Deutschland zurückkommen, gehen sie in irgendein thailändisches Restaurant und wundern sich, dass es nicht so schmeckt wie in Thailand. Und dann kommen sie ins Aroydee.“ Auf der Karte stehen hier nämlich nicht nur die entschärften, europäisierten Gerichte, die man aus anderen thailändischen Restaurants kennt. Eine ganze Kategorie der bebilderten Speisekarte widmet sich den echten Thai-Speisen. Darunter Som Tam Gung Sod (13 €), ein scharfer, knackiger Papaya-Salat mit in Fischsauce marinierten rohen Garnelen, oder Muu Daed Diew Kee Mao (11 €), an das europäische Gaumen sich wohl erst gewöhnen müssen: sonnengetrocknete, marinierte und schließlich frittierte Schweinefleischstücke in einer sehr würzigen Sauce. Dass man es hier tatsächlich mit original thailändischen Gerichten zu tun hat, merkt man daran, wie gerne die Besitzer der umliegenden asiatischen Geschäfte zur „Thai Spezial“-Karte des Aroydee greifen. Ein gutes Zeichen.

Eine ähnliche Erfolgsgeschichte wünscht sich auch das Thai Rean Thon in Eckenheim. Bereits vor einigen Wochen hat sich der stille Wechsel im ehemaligen Som Tam Thai vollzogen, doch erst jetzt hat Inhaber und Koch Willot Thompson auch den Namen seines neuen Restaurants geändert. Wie sein Vorgänger will auch er thailändisch kochen – und dabei nicht nur die Küche, sondern auch die Gemütlichkeit des südostasiatischen Landes nach Frankfurt bringen. Der Koch, der halb Thai und halb Amerikaner ist und bereits ein Restaurant in Alaska besaß, hat lange in Thailand gelebt und dort seine Liebe zur thailändischen Küche entdeckt. Zurück in Frankfurt, wo er seit drei Jahren lebt und bereits häufiger Station gemacht hat, merkte er, wie viele Restaurants in Frankfurt behaupten, sie seien thailändisch, ohne thailändisch zu kochen – ein Prinzip, für das Thompson nicht viel Verständnis hat. Er wolle es anders machen, sagt er. Deshalb kocht er in seinem Thai Rean Thon mit frischen Zutaten und nach authentischen Rezepten. Manche von ihnen sind an den europäischen Geschmack angepasst, andere – wie die eigentlich kantonesischen Dim Sum – wiederum nicht. Schließlich will er nicht nur für seine deutschen Gäste ein Stück Thailand nach Frankfurt holen, sondern außerdem eine kleine kulinarische Zuflucht schaffen für Thais, die den Geschmack und die Gerüche ihrer heimischen Küche vermissen.

Aroydee, Ostend, Hanauer Landstraße 72, Tel. 29723636, Mo–So 11–22 Uhr

Thai Rean Thon, Eckenheim, Eckenheimer Landstraße 343, Tel. 95638088, Mo–So 11.30–22.30 Uhr
 
5. Oktober 2015, 12.25 Uhr
Corinna Krenzer
 
 
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